Fulerum
Fulerum | |
Basisdaten | |
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Fläche | 1,57 km² |
Einwohner | 3300 (30. Sep. 2022) |
Koordinaten | 51° 25′ 48″ N, 6° 57′ 50″ O |
Höhe | 75 m |
Eingemeindung | 1. Apr. 1910 |
Räumliche Zuordnung | |
Postleitzahl | 45149 |
Stadtteilnummer | 15 |
Bezirk | Stadtbezirk III Essen-West |
Bild | |
Wohnsiedlung in Fulerum | |
Quelle: Statistik der Stadt Essen |
Fulerum ist ein Stadtteil im Westen der Stadt Essen im Stadtbezirk III Essen-West. Dabei ist er in diesem bevölkerungsreichsten Bezirk Essens der Stadtteil mit der geringsten Einwohnerzahl. Begrenzt wird der Stadtteil im Osten durch die Margarethenhöhe, im Nordosten durch Holsterhausen, im Norden durch Frohnhausen, im Westen durch Mülheim an der Ruhr und im Süden durch Haarzopf.
Geschichte
Der Name Fulerum soll von vor langer Zeit die Landschaft prägenden Faulsümpfen stammen. Fulerum gehörte im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zur Herrschaft Broich und wurde im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich als Schenkung des Grafen Berg an das Kloster Werden erwähnt. Rund 400 Jahre später waren 13 Feuerstellen in der Gemarkung Fulerum registriert. Im Laufe der Geschichte war Fulerum verwaltungsmäßig auf Mülheim-Heißen, Haarzopf und das Dreibauernschaftsquartier Holsterhausen/Frohnhausen/Altendorf aufgeteilt.
Im Nachtigallental liegt auf Fulerumer Gebiet der schon 1471 erwähnte Halbachhammer, den Gustav Krupp von Bohlen und Halbach aus „Weidenau“, heute ein Stadtteil von Siegen, holen ließ, und ihn 1936 hier wieder aufbaute. Von Wasserkraft getrieben konnte man mit diesem Hammer Roheisen schmieden. Heute noch veranschaulicht die Schmiede dieses Handwerk mit Vorführungen im Auftrag des Ruhr Museums.
Zwischen 1943 und März 1945 gab es das KZ-Außenlager Humboldtstraße, ein vom KZ Buchenwald verwaltetes Häftlingslager, in dem 520 junge jüdische Frauen zur Zwangsarbeit in der Krupp Gussstahlfabrik untergebracht waren.
Wappen
Blasonierung:„In Silber (Weiß) über schwarz - silber (weiß) - grün gespickeltem Schildfuß, wachsend drei schwarze Rohrkolben mit grünen Blättern.“
Das Wappen wurde von Kurt Schweder entworfen und hatte nie offiziellen Charakter. Ende der 1980er Jahre schuf der Heraldiker für alle Essener Stadtteile Wappen. Sie sind inzwischen von der Essener Bevölkerung gut angenommen worden.
Das Wappen ist ein sogenanntes "redendes Wappen"; die Spickel spielen auf die Landschaft, eine Weidefläche mit durchscheinenden, großen, faulen, schwarzen Wasserflächen an. Der Rohrkolben ist eine typische Wasserpflanze für ein solches Gebiet. [1]
Charakter
Fulerum ist geprägt von Landwirtschaft, größeren Grünflächen und lockerer Wohnbebauung, die ursprünglich für Arbeiter der Firma Krupp errichtet wurde und daher architektonisch interessant ist.
Man kann den Stadtteil von der Fulerumer Straße aus, die die Nachbarstadtteile Frohnhausen und Haarzopf miteinander verbindet, zweigeteilt betrachten. Im östlichen Teil dominiert der 1914 angelegte Südwestfriedhof, der im Laufe der Zeit auf seine heutige Fläche von 43 Hektar erweitert wurde. Mit rund 41.000 Grabstellen sind hier weitaus mehr Menschen begraben, als Fulerum Einwohner hat. Zu den bekannten hier beigesetzten Personen zählt der Architekt Georg Metzendorf, nach dessen Plänen unter anderem die benachbarte Margarethenhöhe errichtet wurde. Ein denkmalgeschützter, großer Backsteinbau, der früher auch das Krematorium beherbergte, aus den Jahren 1925/1926 umschließt einen Ehrenhof und bildet den zur Fulerumer Straße hin geöffneten Eingangsbereich des Friedhofes.
Westlich der Fulerumer Straße liegt die Siedlung Heimatdank, die in den 1920er Jahren durch den Bauabteilungsleiter der Firma Krupp in Essen, Josef Rings (* 20. Dezember 1878; † 7. August 1957), entstand. Zwischen 1996 und 2004 wurden von der betreibenden Wohnungsgesellschaft 6,2 Millionen Euro in eine grundlegende Sanierung investiert. Noch weiter westlich liegt das neuere Wohngebiet an Spieckermannstraße, Regenbogenweg und Sonderwerkstraße. Es ist eine ehemalige Krupp-Wohnsiedlung für Kinderreiche, die sich von der Humboldtstraße in Richtung Nordosten zieht, und heute von einer anderen Wohnungsgesellschaft verwaltet wird.
Verkehr
Zwischen den Stadtteilen Haarzopf und Frohnhausen gelegen bestehen direkte Anbindungen an die A 40 und die A 52.
Seit 21. November 1925 wurde die heutige Spurbustrasse parallel der Fulerumer Straße von der Straßenbahn befahren, damals von der Linie 12 eröffnet. Zeitweise fuhren bis zu drei Linien hier entlang, bis die Gleisanlage am 8. April 1980 für den Umbau zur 1,3 Kilometer langen Spurbustrasse stillgelegt wurde. Die noch vorhandenen Betonschienen dienten zur Führung öffentlicher Spurbusse, die dort seit September 1980 zunächst als Pilotprojekt verkehrten. Damit war diese Trasse die erste dieser Art in Essen. Seit dem 12. Januar 2009 wird sie nicht mehr befahren. Die Busse verkehren nun auf der Fulerumer Straße, auf der im Juni 2009 neue Haltestellen angelegt wurden. Seit 2012 ist auf der alten Trasse ein Radweg angelegt.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. dazu Johann Rainer Busch: Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile Essen 2009, S. 61
Weblinks