Hans Behrendt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juni 2017 um 21:46 Uhr durch RFF-Bot (Diskussion | Beiträge) (Auflösung der Kategorie:Schauspieler; Artikel in enwiki ist gelistet in en:Category:Film actors, nicht jedoch in en:Category:Stage actors; bitte ggf. korrigieren). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans Behrendt (* 28. September 1889 in Berlin; † 14. August 1942 im KZ Auschwitz) war ein deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler.

Leben

Der Sohn der jüdischen Eltern Salomon und Berta Behrendt studierte nach dem Abitur zwei Semester Literatur und absolvierte dann die Max-Reinhardt-Schauspielschule in Berlin. 1911 gab er sein Theaterdebüt und nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg hatte er 1919 seinen ersten Filmauftritt. Als Co-Autor von Bobby E. Lüthge war er ab 1920 auch als Drehbuchautor an mehreren Filmen beteiligt. Das Duo schuf u. a. das Buch zu den Fridericus-Rex-Filmen über den Preußenkönig Friedrich den Großen.

Bei Alt-Heidelberg führte Behrendt 1922/23 erstmals Regie. Er war während der zwanziger und beginnenden dreißiger Jahre mal als Darsteller, mal als Autor und mal als Regisseur an mehr als 60 Filmen beteiligt.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten drehte er noch zwei Filme und emigrierte dann nach Spanien. Unter schwierigsten Bedingungen inszenierte er dort 1934 unter Beteiligung anderer Emigranten den spanischen Film Doña Francisquita. 1936 ging Behrendt nach Wien. Dort begann er die Dreharbeiten für den Film Fräulein Lilli und spielte im Theater in der Josefstadt. Kurz vor der Annexion Österreichs 1938 zog er weiter nach Brüssel, wo er sich deutschen Emigrantenvereinen anschloss.

Im Mai 1940 wurden er und andere jüdische Emigranten von der belgischen Polizei verhaftet. Nach der Übernahme durch Vichy-Frankreich wurde Behrendt interniert und in wechselnden französischen Lagern festgehalten. Schließlich wurde er mit Transport 19 von Drancy ins KZ Auschwitz deportiert. Dort kam er am 14. August 1942 an. Die genauen Umstände seines Todes bzw. das genaue Todesdatum sind nicht bekannt.

Filmografie (Auswahl)

Darsteller
Regisseur
  • 1923: Alt-Heidelberg
  • 1927: Prinz Louis Ferdinand
  • 1927: Die Hose
  • 1928: Dyckerpotts Erben
  • 1928/1929: Die Regimentstochter
  • 1929: Der Bund der Drei
  • 1929: Die Schmugglerbraut von Mallorca
  • 1929: Die Flucht vor der Liebe
  • 1930: Kohlhiesels Töchter
  • 1930/1931: Ich geh aus und du bleibst da
  • 1931: Der Herr Bürovorsteher
  • 1931: Gloria
  • 1931: Danton
  • 1932: Mein Freund der Millionär
  • 1932: Grün ist die Heide
  • 1933: Muß man sich gleich scheiden lassen? (auch Drehbuchmitautor)
  • 1936: Fräulein Lilli
Drehbuchautor