Outremer

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Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem. Wilhelm von Tyrus: Histoire d'Outremer

Outremer (von französisch outre mer = jenseits des Meeres bzw. Übersee) ist die Bezeichnung für die Gesamtheit der vier sogenannten Kreuzfahrerstaaten, die nach dem ersten Kreuzzug an der Levante gegründet wurden. Die Bezeichnung Outremer ist insofern passender, als schon nach kurzer Zeit nur wenige der eingewanderten Westeuropäer Kreuzfahrer im eigentlichen Sinn waren.

Outremer, ca. 1135.

Der Begriff Outremer wurde bereits in zeitgenössischen Quellen gebraucht[1] und von der modernen Forschung übernommen.[2] Daneben wurde im Mittelalter für die vier Kreuzfahrerstaaten auch der aus römischer Zeit stammende Begriff Syria verwendet. Die in den zeitgenössischen Quellen als Franken bezeichneten Westeuropäer, die sich nach dem Ersten Kreuzzug in der Region ansiedelten, stellten dabei eine privilegierte Minderheit dar, während die Mehrheit der Bevölkerung nicht-katholische Christen, Juden und Moslems umfasste. Obwohl Syrisch, Armenisch und Griechisch in den jeweiligen Teilen der Region verbreitet war, wurde als Verkehrssprache von der einheimischen Bevölkerung Arabisch benutzt, während die „fränkischen“ Siedler weitgehend Französisch – in der Grafschaft Tripolis vorwiegend Okzitanisch – sprachen.

Literatur

  • Alan V. Murray: Outremer. In: Alan V. Murray (Hrsg.): The Crusades. An Encyclopedia. 4 Bände, (durchgehend paginiert). ABC-CLIO, Santa Barbara CA u. a. 2006, ISBN 1-57607-862-0, S. 910–912 (siehe auch die dort folgenden Artikel bis S. 928).

Anmerkungen

  1. Vgl. beispielsweise Thomas Asbridge: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, Stuttgart 2010, S. 131.
  2. Vgl. neben zahlreichen anderen beispielsweise die diversen Nennungen in: Thomas Asbridge: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, Stuttgart 2010; Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. 4. Aufl., dtv, München 2003; Christopher Tyerman: God’s war. A new history of the crusades. Penguin Books, London 2007.