Pieninen

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Pieninen

Blick von der Sokolica mit der Tatra im Hintergrund; Nebel im Dunajec-Durchbruch ist typisch für den Spätherbst
Blick von der Sokolica mit der Tatra im Hintergrund; Nebel im Dunajec-Durchbruch ist typisch für den Spätherbst

Blick von der Sokolica mit der Tatra im Hintergrund; Nebel im Dunajec-Durchbruch ist typisch für den Spätherbst

Höchster Gipfel Wysokie Skałki (1050 m n.p.m.)
Lage Polen
Teil der Westkarpaten
Koordinaten 49° 25′ N, 20° 25′ OKoordinaten: 49° 25′ N, 20° 25′ O
Schlucht des Dunajec durch die Pieninen – das rechte Flussufer ist slowakisch, das linke polnisch
Mittlere Beskiden, Pieniny, Gipfel Trzy Korony

Die Pieninen (Aussprache etwa wie „Pjeninen“), früher auch Kronenberge genannt, (polnisch: Pieniny) sind ein zerklüftetes Gebirge nordöstlich der Hohen Tatra im polnisch-slowakischen Grenzgebiet auf beiden Seiten des Dunajec, der durch das Gebirge bricht. In Polen liegen sie in der Woiwodschaft Kleinpolen im Kreis Powiat Nowotarski und den Gemeinden Czorsztyn sowie Krościenko nad Dunajcem. In der Slowakei liegen sie in dem Prešovský kraj in der Ostslowakei. Am 17. August 1932 wurde hier der erste internationale Landschaftspark Europas gegründet. Heute gibt es zwei Nationalparks, einen polnischen und einen slowakischen, wobei der größere in Polen liegt. Bekannt ist das Gebiet für seine Naturschönheiten, wie die Trzy Korony, drei Kalksteinfelsen im Dunajectal, deren höchster Gipfel auf 982 Meter Seehöhe liegt, und für die Floßfahrten auf dem Grenzfluss Dunajec, der hier durch eine teilweise nur etwa 100 Meter breite Schlucht zwischen bis zu 300 Meter hohen Felswänden fließt. Der höchste Berg ist der Wysokie Skałki mit 1050 Metern Höhe in den Kleinen Pieninen. Am westlichen Rande des Dunajec-Durchbruchs liegt das Kloster Červený Kláštor und an seinem Ostrand die Kurorte Szczawnica und Krościenko nad Dunajcem.

Die Pieninen liegen zwischen der polnischen Woiwodschaft Kleinpolen und der Ostslowakei am Grenzfluss Dunajec. Nördlich von ihnen liegen die Gorce, die Grenze bildet das Tal der Krośnica, und südlich der Zipser Magura, die Grenze ist der Dunajec. Westlich der Pieninen liegt das Bergland des Podhale, Grenze ist der Gebirgsfluss Białka, und nordöstlich die Sandezer Beskiden, die Grenze bildet das Tal des Grajcarek. Die Pieninen haben den Charakter eines Mittelgebirges. Sie bilden einen ungefähr dreißig Kilometer langen, aber nur ungefähr zwei Kilometer breiten Bogen, der in Ost-West-Richtung verläuft.

Die Pieninen sind Teil der ca. 600 Kilometer langen geologischen Struktur Pieninen-Felsengürtel aus Kalkgestein aus dem Erdzeitalter des Jura, die nach ihnen benannt ist. Ihre Entstehung hat bereits zahlreichen Geologen, u. a. Melchior Neumayr und Maurice Lugeon, Rätsel aufgegeben. Sie gelten als geologisch interessantester Gebirgszug der Karpaten. Ihre Entstehung ist bis zum heutigen Tag wissenschaftlich nicht geklärt. Nach einer Hypothese entstand ihr Gestein auf einem Meeresgrund, wurde dann zu Beginn des Erdzeitalters der Kreide gefaltet und aufgetürmt. Im Tertiär sollen sie noch zweimal gefaltet worden sein, so dass ihre komplizierte Struktur entstand. Durch Erosion sollen die weicheren Gesteinsformen sodann abgetragen worden sein, so dass nur die harten Kalkfelsen sowie Gesteine am Nordrand der Pieninen, die vulkanischen Ursprungs sind, übrig blieben. Die Gewässer der Pieninen haben fünfzehn tiefe Schluchten in die Pieninen gegraben, von denen die Wąwóz Szopczański und Wąwóz Homole die bekanntesten sind. Andere Karsterscheinungen treten dagegen in den Pieninen eher selten auf.

Die Pieninen lassen sich von Westen nach Osten wie folgt einteilen:

In den Pieninen herrscht ein besonderes Mikroklima, das den Gebirgszug von den umliegenden Regionen unterscheidet. Das Klima ist in der Regel wärmer, wobei es große Unterschiede zwischen den warmen, gut besonnten Südhängen und den schattigen Schluchten der Gebirgsbäche gibt. Im Spätherbst und Winter tritt oft Nebel auf. Die Pieninen liegen im Regenschatten der sie umgebenden höheren Gebirge, der Tatra und der Beskiden. Das Gebirge ist daher niederschlagsarm und trocken. Winde wehen vor allem aus Westen und Nordwesten. Schnee liegt in der Regel von November bis April. Der Föhn ist bei weitem schwächer als in der Tatra.

Die Pieninen haben aufgrund ihres Mikroklima eine sehr reiche Flora. Die Hälfte aller in Polen auftreten Pflanzenarten ist in den Pieninen vertreten. Auf der einen Seite gibt es Südhänge, die eine extrem hohe Sonneneinstrahlung haben, auf der anderen Seite liegen einige Schluchten fast ganztägig im Schatten. Weitere Faktoren, die den Artenreichtum der Flora begründen sind insbesondere: - die kalkhaltigen Böden - die Nähe zur Tatra - der Umstand, dass die Pieninen während der letzten Eiszeiten nicht vergletscherten - die Hanglagen

Es wird davon ausgegangen, dass in den Pieninen bis zu fünfzehntausend Tierarten zu Hause sind. Es gibt Schmetterlingsarten, die sonst nirgendwo auf der Welt vorkommen. Größere Säugetiere sind dagegen selten. Soweit man in den Pieninen Spuren von Bären und Wölfen findet, handelt es sich um Tiere, die vorübergehend aus anderen Ökosystemen, insbesondere der Tatra, in die Pieninen kommen. Der Luchs ist hingegen in den Pieninen heimisch.

Polnischer Nationalpark Pieninen

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Der Nationalpark auf polnischer Seite, auf Polnisch Pieniński Park Narodowy genannt, wurde 1954 gegründet, nachdem die Pieninen bereits 1930 in Polen unter Naturschutz gestellt wurden.

Der Kronenberg liegt in der Nähe des slowakischen Ortes Červený Kláštor (Niederschwaben) auf der polnischen Seite des Flusses. Von der höchsten der fünf etwa 100 m hohen Felszacken kann man den Durchbruch des Dunajec sehen.

Slowakischer Nationalpark Pieninen

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Der Nationalpark Pieninen, auf Slowakisch Pieninský národný park, im Nordosten der Slowakei ist mit 21,25 Quadratkilometer der kleinste slowakische Nationalpark. Er wurde 1967 gegründet und ist das Herzstück des Zamagurie (deutsche etwa das Gebiet hinter der Magura).

Der Nationalpark liegt im Norden des Okres Kežmarok und im Nordwesten des Okres Stará Ľubovňa an der Staatsgrenze zu Polen, die teilweise durch den Dunajec gebildet wird.

In den Pieninen gibt es zudem fünf Naturreservate:

Die Täler in den Pienen sind dicht besiedelt und für den Tourismus erschlossen. Es gibt zahlreiche markierte Wanderwege:

In den Pienen gibt es drei Schutzhütten:

In den Pieninen, konkret in den Kleinen Pieninen, gibt es zwei größere Skigebiete:

  • Witold Henryk Paryski, Zofia Radwańska-Paryska: Wielka encyklopedia tatrzańska. Wydawnictwo Górskie, Poronin 2004, ISBN 83-7104-009-1.
  • Józef Nyka: Pieniny. Przewodnik. 9. Auflage. Trawers, Latchorzew 2006, ISBN 83-915859-4-8.
  • Pieniny polskie i słowackie. Mapa turystyczna 1:25 000. Agencja Wydawnicza „WiT“ s.c, Piwniczna 2008, ISBN 978-83-907671-3-0.
  • Ivan Voluščuk: Pieninský Národný Park. AKCENT press service, 1992, ISBN 80-900447-5-1
Commons: Pieniny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Pieninen – Reiseführer
Blick von Szczawnica auf die Mittleren Pieninen