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Stockholm

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Wappen Karte
Datei:Sterik.gif Schwedenkarte, Position von Stockholm hervorgehoben
Basisdaten
Provinz (län): Stockholms län
Landschaft (landskap): Uppland, Södermanland
Geografische Lage: 59° 19' n. B.
18° 3' ö. L.
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 188 km²
Einwohner: 761.721
(1. Januar 2003)
Bevölkerungsdichte: 4.052 Einwohner je km²
Stadtgliederung: 18 Stadtbezirke
Website: www.stockholm.se

Stockholm /ˈʃtɔkhɔlm/ ist die Hauptstadt Schwedens und mit ihren 761.721 Einwohnern (Stand 2003) zugleich größte Stadt Skandinaviens. Sie liegt an der Ostsee und zählt zu den schönsten Städten der Welt. Bekannt ist sie für ihre hohe Lebensqualität.

Stockholm ist Residenz des Königspaares, Sitz des schwedischen Parlamentes und der schwedischen Regierung, Sitz einer Universität und mehrerer Hochschulen. In Stockholm befindet sich der Sitz der evangelischen und katholischen Kirche Schwedens.

Geografie

Klimadiagramm Stockholm

Das Landschaftsbild Stockholms hat sich in der Geschichte der Stadt aufgrund der skandinavischen Landhebung stark verändert. Teile, die heute zum Festland gehören, waren vor einigen hundert Jahren noch Inseln.

Ein Meerbusen der Ostsee umschließt mit zahlreichen Buchten, Landzungen, etwa 24.000 Schären (kleinen Inseln) und Seen wie ein Labyrinth die Stadt. Dieses Gebiet wird Schärengarten genannt.

Stockholm liegt am Ausfluss des Mälarsees in die Ostsee. Der Mälarsee erstreckt sich 120 km nach Westen ins Landesinnere. Slussen, eine Schleuse mitten in Stockholm, trennt das Süßwasser des westlich liegenden Mälarsees vom Salzwasser der östlich liegenden Ostsee. Etwa 30 % des Stadtgebiets besteht aus Wasser. Die hohe Wasserqualität erlaubt es, mitten in der Innenstadt Lachse zu angeln. Die Stadt erstreckt sich heute über 14 Inseln, die durch 53 Brücken verbunden sind. Ein großer Teil der Stadt besteht aus Waldregionen.

In nordsüdliche Richtung zieht sich eine eiszeitliche Kiesmoräne, die vom Ausfluss durchbrochen worden war. Die Inseln im Strom sind Reste dieses Rückens.

Wegen der Lage im Norden Europas sind die Winter dunkel. Im Sommer hingegen bleibt es auch nachts angenehm hell.

Bevölkerung

Entwicklung der Einwohnerzahl Stockholms

Stockholm hatte am 1. Januar 2004 etwas mehr als 761.000 Einwohner. Davon waren 70.584 Ausländer (das entspricht etwa 9 %). Die Stadt verzeichnete in den letzten zehn Jahren ein Bevölkerungswachstum von über 10 %.

Ungefähr 80% der Bevölkerung sind Mitglieder der evangelischen Kirche, die bis vor wenigen Jahren Staatskirche war. Schweden ist ein hochgradig säkularisiertes Land.

Das Ausbildungsniveau der Bevölkerung liegt deutlich über dem Reichsschnitt: Nur 13 % der Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren haben keinen Gymnasialabschluss (Reichsschnitt 19 %), aber 48 % der Bevölkerung haben eine postgymnasiale Ausbildung (Reichsschnitt: 32 %).

Die offene Arbeitslosigkeit in Stockholm betrug Ende 2003 etwa 3,8 %, was deutlich unter dem Reichsschnitt von über 5 % war.

Politik

Stockholm ist bevölkerungsmäßig die größte der 289 schwedischen Kommunen und liegt in der Verwaltungsprovinz Stockholms län. Die kommunale Tätigkeit der Stadt Stockholm ist politisch wie folgt organisiert:

Stadtparlament

Das höchste beschlussfassende politische Organ ist das alle vier Jahre gewählte Stadtparlament (schwed. kommunfullmäktige), das aus 101 Abgeordneten besteht. In der Wahl von 2002 wurden folgende Parteien in das Stadtparlament gewählt: die konservative Moderate Sammlungspartei (27 Mandate), die Liberale Volkspartei (17 Mandate), die Christdemokraten (5 Mandate), die Grünen (6 Mandate), die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens (35 Mandate) und die Linkspartei (11 Mandate).

Stadtregierung

Straße in der der Stockholmer Altstadt

Die Stadtregierung (schwed. kommunstyrelse), die aus 13 Mitgliedern besteht (5 Sozialdemokraten, 3 Moderaten, 2 Liberalen, 1 Christdemokraten, 1 Grünen, 1 Vertreter der Linkspartei), wird nach dem Verhältniswahlprinzip gewählt, d.h. dass die im Stadtparlament vertreten Parteien auch in der Stadtregierung repräsentiert sind.

Die Beschlüsse der Stadregierung werden vorbereitet und durchgeführt von der Stadtratskommission (schwed. borgarrådsberedningen), die aus 12 Stadträten (schwed. borgarråd) besteht, die alle vier Jahre vom Stadtparlament gewählt werden. Dabei unterscheidet man zwischen regierenden Stadträten (schwed. styrande borgarråd) und oppositionellen Stadträten (schwed. oppositionsborgarråd). Die jetzige Stadtratskommission besteht aus 8 regierenden Stadträten (6 Sozialdemokraten, 1 Vertreter der Linkspartei und 1 Grünen), die gleichzeitig Leiter von Abteilungen (schwed. rotel) sind, und 4 oppositionellen Stadträten ohne Portefeuille (3 Moderate und 1 Liberaler). Der Finanzstadtrat ist i. d. R. gleichzeitig Vorsitzender der Stadtratskommission und der Stadtregierung (d. h. Bürgermeister). Dies ist zur Zeit die Sozialdemokratin Annika Billström.

Bezirksausschüsse

Ein großer Teil der Verantwortung für die Wahrnehmung der kommunalen Aufgaben liegt bei den 18 Bezirksauschüssen (schwed. stadsdelsnämnd), die in den 18 Stadtbezirken (schwed. stadsdelsområde) tätig sind. Die Bezirksausschüsse, die je nach Grösse des Stadtbezirkes aus 11 oder 13 Mitgliedern bestehen, werden vom Stadtparlament ernannt und sind dem Stadtparlament direkt unterstellt. Es gibt 18 Stadtbezirke.

Siehe auch: Liste der Stadtbezirke in Stockholm

Fachausschüsse

Gewisse übergreifende Tätigkeitsbereiche werden von zentralen Fachauschüssen (schwed. facknämnd) abgedeckt, wie z.B. dem Bildungsausschuss, dem Sportausschuss oder dem Wahlausschuss.

Städtische Unternehmen

Ein Teil der kommunalen Dienstleistungen wurde in Aktiengesellschaften ausgelagert, in denen die Stadt die Aktienmehrheit besitzt. So werden etwa die Gemeindewohnungen, die Wasserversorgung, das Stockholmer Stadttheater u. a. von Aktiengesellschaften verwaltet, die unter einer Konzernleitung, der Stockholms Stadshus AB, zusammengefasst sind.

Geschichte

Die Entstehung der Stadt

Umgebung Stockholms um 1888

Es gibt keine historischen Belege für eine Existenz von Stockholm vor der Mitte des 13. Jahrhunderts. Es gab eventuell ältere Verteidigungsanlagen zur Sicherung der Einfahrt in den Mälarsee, aber eine Besiedlung kann nicht nachgewiesen werden. Stockholm (Stock=Stock, Baumstamm; holm=kleine Insel) wurde zum ersten Mal 1252 als Ausstellungsort in zwei Urkunden des Jarls Birger Magnusson erwähnt, der manchmal als Gründer der Stadt erwähnt wird. Aber auch dafür fehlen historische Belege. Doch entwickelte sich Stockholm unter der Regierung Birger Magnussons und des Königs Magnus Ladulås in den folgenden Jahrzehnten zu einer wichtigen Handelsstadt, was vor allem durch Verträge mit der Hansestadt Lübeck gefördert wurde. Um 1270 wurde Stockholm in Dokumenten als Stadt bezeichnet und 1289 wurde die Stadt als die bevölkerungsreichste Stadt Schwedens beschrieben. Die ersten gesicherten Annahmen zur Größe der Stadt beziehen sich auf die Mitte des 15. Jahrhunderts, als Stockholm etwa 1.000 Haushalte, also ungefähr 5.000 bis 6.000 Einwohner hatte. Aus demselben Jahrhundert (1436) stammt auch der erste Privilegienbrief.

Der hauptsächliche Grund für die rasche Entwicklung der Stadt war ihre strategische Lage. Stockholm beherrschte die Zufahrt zum Mälarsee, der seinerseits eine aufgrund der Landwirtschaft und Eisenherstellung wirtschaftlich wichtige Region erschloss. Die Ausdehnung der Stadt war zu dieser Zeit auf die Insel Stadsholmen (heute Gamla stan) beschränkt. Die Insel selbst war um ein Drittel kleiner als heute, und die Ströme wesentlicher weiter.

Die Kalmarer Union

Die strategische und wirtschaftliche Bedeutung der Stadt machte Stockholm zu einem wichtigen Machtfaktor in den Auseinandersetzungen zwischen den dänischen Königen der Kalmarer Union und der nationalen Unabhängigkeitsbewegung im 15. Jahrhundert. So erfocht am 14. Oktober 1471 Schweden unter Sten Sture in der Nähe der Stadt am Brunkeberg (heute ein Teil des Stadtbezirkes Norrmalm) mit Unterstützung der Stockholmer Bürgerschaft einen glänzenden Sieg über den dänischen König Christian I. Dessen Enkel Christian II. belagerte die Stadt 1518 vergebens, nahm sie aber 1520 nach einer neuen Belagerung durch Verrat ein. Am 8. November 1520 kam es in Stockholm im Rahmen der Krönungsfeierlichkeiten zu einer Massenhinrichtung von Oppositionellen, dem Stockholmer Blutbad. Dieses Massaker leitete jenen Aufstand ein, der schließlich zum endgültigen Zusammenbruch der Kalmarer Union führte.

Datei:Stockholm Ars Utställning (1897).jpg
Ars Utställning (1897)
Kungsträdgården um 1895

Die Vasa-Zeit

Mit dem Einzug Gustav Vasas 1523 und dem Aufbau einer starken Königsmacht entwickelte sich Stockholm auch zu einer wichtigen Residenzstadt. Neben dem Bürgertum begann nun auch der königliche Hof, das Stadtbild zu prägen. Die Stadtinsel bot nicht mehr genug Platz, und 1529 wurden Södermalm und Norrmalm unter die Herrschaft der Stadt gestellt. Die Stadt wuchs und erreichte um 1600 eine Einwohnerzahl von 10.000 Einwohnern.

Das 17. Jahrhundert

Das 17. Jahrhundert sieht den Aufstieg Schwedens zur Großmacht. Dies spiegelte sich auch in der Entwicklung der Stadt wieder. Von 1610 bis 1680 versechsfachte sich die Einwohnerzahl. Ladugårdslandet, das heutige Östermalm, und die Insel Kungsholmen wurden eingemeindet. 1634 wurde Stockholm offiziell zur Hauptstadt des schwedischen Reiches. Nach dem politischen Aufstieg folgte diesem Ereignis bald auch der wirtschaftliche Aufstieg der Stadt. Die Stadt erhielt das Stapelrecht und damit das Monopol für den Handel zwischen dem Ausland und Svealand, Norrland und Österbotten (heutiges Finnland).

In dieser Zeit entstanden auch einige der großartigen Bauten und Paläste, die die Macht des Landes und seines Adels symbolisieren sollten, wie z.B. Riddarhuset, Oxenstiernska palatset und Tessinska palatset und die alte Reichsbank. Auf den eingemeindeten Inseln und in Östermalm entstanden Stadtviertel in einem rechtwinkligen Straßennetz.

Das 18. Jahrhundert

In den Jahren 17131714 suchte die Pest Stockholm heim. Nach dem Ende des Großen Nordischen Krieges und den damit verbundenen Gebietsverlusten im Jahre 1721 stagnierte die Stadt. Die Bevölkerung wuchs kaum mehr und die wirtschaftliche Erholung ging nur sehr langsam vor sich. Doch behielt Stockholm seine Rolle als politisches Zentrum des Landes und unter Gustav III. entwickelte es sich auch zum kulturellen Zentrum. Das Stockholmer Schloss und die Königliche Oper sind architektonischer Ausdruck dieser Epoche.

Das 19. Jahrhundert

Stockholm um 1888

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts nahm die wirtschaftliche Bedeutung Stockholms weiterhin ab. Norrköping wurde zur größten Manufakturstadt und Göteborg entwickelte sich aufgrund seiner günstigen Lage an der Nordsee zum wichtigsten Exporthafen Schwedens. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts übernahm Stockholm wieder eine führende Rolle in der Wirtschaft des Landes. Einerseits wurde eine Reihe wichtiger Industriebetriebe gegründet, andererseits entwickelte sich Stockholm zu einem wichtigen Handels- und Dienstleistungszentrum sowie zu einem Verkehrsknotenpunkt.

Auch die Bevölkerung wuchs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Zuwanderung stark an. Gegen Ende des Jahrhunderts waren nicht einmal 40% der Einwohner in Stockholm geboren. Die Besiedlung griff über die Stadtgrenzen hinaus und es entstanden eine Reihe von Elendsvierteln, aber auch von Villenvierteln im Grünen und an der Küste.

Stockholm baute auch seine Position als Kulturzentrum weiter aus. Man bemühte sich auch darum, höhere Bildungseinrichtungen nach Stockholm zu bekommen. Im 19. Jahrhundert bekam Stockholm mehrere wissenschaftliche Institute, wie z.B das Karolinische Institut (Karolinska Institutet) und das Technologische Institut, das 1877 eine Technische Hochschule wurde. 1878 wurden auch die ersten Lehrveranstaltungen an der neugegründeten Stockholmer Hochschule abgehalten, aber es sollte beinahe 100 Jahre dauern, bis sie zur Universität erhoben wurde.

Das 20. Jahrhundert

Nach 1910 kam es zur Eingemeindung großer Gebiete, die verkehrstechnisch durch Straßenbahnlinien an die Stadt angeschlossen werden. Im Anschluss daran entstanden Vororte, Gartenstädte und Gebiete mit Freizeithäuschen.

Wirtschaftlich kam es zu einer Umstrukturierung. Arbeitsintensive Unternehmen in Niedriglohnbranchen gingen ein, während kapitalintensive Unternehmen und Unternehmen im Hochtechnologiebereich wuchsen. Ein Beispiel dafür ist der Stadtbezirk Kista, der sich in den 1990er Jahren zum IT-Zentrum Schwedens entwickelt hat. Ab den 1950er Jahren nahm die Beschäftigungsquote der Industrie ab und liegt heute bei ungefähr 10 %. Dagegen wuchs der Dienstleistungsbereich weiter an.

1950 wurde die erste U-Bahnlinie in Stockholm eröffnet. Längs der U-Bahn-Linien und an deren Endpunkten entstanden in den Fünfzigern sogenannte ABC-Vororte, wie Vällingby und Farsta, und seit der Mitte der 1960er bis zur Mitte der 1970er Jahren die im Rahmen des Millionenprogrammes gebauten Großsiedlungen wie Rinkeby, Tensta, Sollentuna u. a. Trotz einem relativ hohen Anteil eingewanderter Mitbürger in diesen Stadtteilen (über 40% der Einwohner in Tensta, Rinkeby oder Sollentuna kommen aus dem außereuropäischen Ausland) kann man nicht von einer Ghettoisierung sprechen, auch wenn die durchaus vorhandenen Segregationstendenzen seit Ende der 1990er Jahren deutlicher merkbar sind.

Stockholm-Panorama vom Stadshus (Rathaus)

Von 1909 an hatten die Sozialdemokraten zusammen mit den Liberalen die Mehrheit im Stockholmer Gemeinderat. In den ersten Kommunalwahlen nach dem allgemeinen Wahlrecht 1919 erreichte die politische Linke eine Mehrheit im Gemeinderat, die sie bis in die 1950er Jahre behielt. Anfang der 1920er Jahre erhielt Stockholm eine neue politische Organisation, die in ihren Grundzügen auch heute noch gilt. 1923 übersiedelte die Stockholmer „Regierung“ in das neugebaute Rathaus (Stockholms stadshus). 1967 wurde Stockholm in die Verwaltungsprovinz Stockholms län eingegliedert.

Im Jahr 1986 wurde Premierminister Olof Palme auf offener Straße erschossen, der Mörder wurde nie gefunden. Im September 2003 wurde Außenministerin Anna Lindh in einem Kaufhaus von einem Messerattentäter tödlich verletzt.

Die Europäische Union machte Stockholm im Jahr 1998 zur Kulturhauptstadt Europas.

Kultur

Theater

In Stockholm gibt es eine Reihe von Theatern, darunter die Königliche Oper, das Königliche Dramatische Theater (Dramaten) und das Stockholmer Stadttheater (Stadsteatern) sowie Privattheater wie die Volksoper (Folkoperan), das Moderne Tanztheater (Moderna dansteatern), das China-, Göta Lejon-, Mosebacke-, Oscar-Theater und viele andere Bühnen.

Museen

Unter den zahlreichen Museen in Stockholm gibt es nationale Museen wie das Architekturmuseum, das Biologische Museum, das Ethnographische Museum, das Historische Museum, das Marinhistorische Museum (Sjöhistoriska museet), das Museum für Moderne Kunst (Moderna museet), das Nationalmuseum, das Naturhistorische Reichsmuseum, das Technische Museum, das Vasamuseum u. a. Die Geschichte und Gegenwart Stockholms wird im Mittelaltermuseum (Medeltidsmuseet), im Stockholmer Stadtmuseum und im Stockholmer Länsmuseum pädagogisch aufbereitet. Im Stockholmer Schloss befinden sich mehrere Museen zur Geschichte der Könige.

Sehenswürdigkeiten

Datei:Luftbild Stockholm.jpg
Stockholms Altstadt

Das Stockholmer Stadtbild und seine Architektur ist geprägt von der besonderen Lage der Stadt an den Ufern des von Westen nach Osten verlaufenden Ausflusses des Mälarsees, dem in nord-südlicher Richtung verlaufenden Höhenrücken der Gletschermoräne und der zentralen Stadtinsel mitten im Strom.

Im Stadtgebiet finden sich zahlreiche kleine Parks.

Nachfolgend werden einige Inseln der Stadt genauer beleuchtet. Hierbei bleibt die politische Gliederung der Stadt in Stadtbezirke unberücksichtigt.

Stadsholmen/Gamla Stan

Die Altstadt auf der Stadtinsel (Stadsholmen) weist noch immer das mittelalterliche Straßennetz mit den von Nord nach Süd über die Insel verlaufenden Straßen (Öster- und Västerlånggatan) und schmalen, zum Wasser abfallenden Gässchen auf. Mittendrin befindet sich die deutsche Kirche (Tyska Kyrkan). Einen anderen Eindruck machen im Norden der Insel die Paläste der Großmachtszeit wie das Ritterhaus und das bondesche Palais im Norden zum Wasser hin gelegen, das oxenstiernasche Palais und das tessinsche Palais in der Nähe der Storkyrkan, dem Stockholmer Dom, und natürlich das Königliche Schloss, dessen mittlere Achse auf die Norrbro (Nordbrücke) weist, die die Altstadt über die Insel Helgeandsholmen mit Norrmalm, dem nördlichen Ufer, verbindet. Ein Großteil der Altstadt ist autofrei.

Helgeandsholmen und Riddarholmen

Die Insel Helgeandsholmen beherbergt nur zwei Gebäude, das Mittelaltermuseum und den schwedischen Reichstag. Die Insel Riddarholmen im Osten der Stadtinsel ist heute Justizzentrum des Landes. Im wrangelschen Palais und den anderen Gebäuden befinden sich verschiedene Gerichte. Daneben befindet sich auch die Riddarholmskirche, Grabkirche vieler schwedischer Könige.

Norrmalm

Einkaufsstrasse in Norrmalm

Vom Königlichen Schloss aus blickt man über Helgeandsholmen hinweg auf Norrmalm und sieht Rosenbad, den Regierungssitz der schwedischen Regierung, das sagersche Palais, die Dienstwohnung des Premierministers, das Palais des Erbfürsten (Arvfurstens palats), heute Außenministerium, und die Oper mit dem berühmten Restaurant Operakällaren.

Doch dahinter beginnt die Innenstadt, das moderne Stockholm, das in den 1950er bis 1970er Jahren entstand, nachdem man über 400 Gebäude des Viertels Klara abgerissen hatte und durch ein nach damaligem Geschmack modernes Zentrum ersetzte. Achtzehnstöckige Gebäude wurden errichtet. In der Mitte wurde der Sergels torg (Sergelsplatz) als Symbol des modernen Wohlfahrtsstaates auf zwei Ebenen errichtet. Manchen mag her heute als Schandfleck erscheinen, andere sehen in ihm den Versuch gesellschaftlichen Visionen architektonischen Ausdruck zu verleihen. An seiner Seite befindet sich das Stockholmer Kulturhaus mit dem Stadttheater. Die Drottninggatan ist eine moderne Einkaufsstraße mit modernen Kaufhäusern.

Der Kungsträdgården ist Treffpunkt für junge Leute. Hier finden im Sommer häufig Konzerte statt, im Winter kann man mitten in der Innenstadt in Schlossnähe Schlittschuhlaufen.

Östermalm

Östlich von Norrmalm erstreckt sich Östermalm, geprägt vom rechtwinkeligen Straßenentz der schwedischen Großmachtszeit. Vor allem die Wasserfront, der Strandvägen, war und ist Stockholms repräsentativste Adresse, was die Gründerzeithäuser in historistischem Stil zeigen. Wo der Strandvägen beginnt, liegt das königlich-dramatische Theater Dramaten. Vor dem Theater liegt der Berzelius-Park, in dem sich das Berns, Theater und Restaurant, befindet, dessen rotes Zimmer durch Strindbergs Roman Das rote Zimmer berühmt geworden ist. In Östermalm liegen der Östermalms torg (Östermalmsplatz), an dem die Hedvig-Eleonora-Kirche liegt, und der sternförmige Karlaplan.

Djurgården

Schiff "Vasa"
Datei:Stockholm Skansen (1890-1900).jpg
Stockholms Skansen um 1895

Vom Karlaplan führt der Narvavägen über die Djurgårdsbrücke auf die Halbinsel Djurgården, die auch heute noch vorwiegend ein Naturpark und Ausflugs- und Erholungsgebiet für die Stockholmer ist. Über die Brücke kommt man entlang dem Djurgårdsvägen zu einer Reihe von Museen, wie z.B. dem Wasamuseum, dem Nordischen Museum und Liljevalchs Kunsthalle, Vergnügungsstätten, wie z.B. Gröna Lund und Circus, und Gasthäusern aus dem 19. Jahrhundert, wie das in der Literatur verewigte Hasselbacken. In der Nähe des Hasselbacken befindet sich auch der Haupteingang zu Schwedens erstem und größtem Freilichtmuseum Skansen. Auf der Waldemarsudde liegt die Villa des Prinzen Eugen, die heute Museum ist und Bilder des Prinzen und seiner Zeitgenossen zeigt und damit einen feinen Überblick über die schwedische Malerei der Jahrhundertwende (1900) gibt. Von Djurgården führt eine Fähre zurück auf die Stadtinsel.

Blasieholmen, Skeppsholmen und Kastellholmen

Zwischen der Stadtinsel und Djurgården liegen Blasieholmen, Skeppsholmen und Kastellholmen. Auf Blasieholmen befinden sich das pompöse Grand Hotel, dessen Hauptfassade zur Stadtinsel weist, und das schwedische Nationalmuseum, Skeppsholmen und dessen Anhängsel Kastellholmen beherbergten früher Einrichtungen der Kriegsmarine, die im 20. Jahrhundert von Museen (z. B. Ostasiatisches Museum, Modernes Museum, Architekturmuseum) übernommen worden sind.

Kungsholmen

Wendet man sich auf der Stadtinsel nach Nordwesten, sieht man den östlichen Spitz der Insel Kungsholmen, auf dem das Stockholmer Rathaus (Stockholms stadshus) steht, in dessen Blauer Halle jährlich das Nobelfest veranstaltet wird, bei denen die Nobelpreise verliehen werden. Kungsholmen beherbergt Parks und Badeplätze.

Södermalm

Södermalm

Am südlichen Ende der Stadtinsel befindet sich Slussen, die Schleuse, über die man mit dem Boot vom Mälaren in die Ostsee kommt. Slussen verbindet auch Stadsholmen mit der Insel Södermalm (im Volksmund Söder), die sich hier über 50 Meter aus dem Wasser erhebt. Mit dem 52 m hohen Katarinalift kommt man von Slussen zum Mosebacke torg, an dem sich zwei Theater befinden. In der Nähe liegt die Katarinakirche, ein Meisterwerk aus dem 17. Jahrhundert. Im Osten der Insel auf den Hügeln Åsöberget und Vita bergen mit der Sofiakirche gibt es noch kleine Holzhäuser, wie sie für die Besiedlung des 17. und 18. Jahrhunderts typisch waren.

Das Innere der Insel ist mit Wohnblöcken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Jahrhundertwende bebaut, während der südliche Teil Bebauung aus dem 20. Jahrhundert aufweist. Ein völlig neuer und architektonisch interessanter Stadtteil wurde Ende der 1980er Jahre im Gebiet von Stockholm Södra (westlich des Medborgarplatzes) errichtet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Centralstationen - der Hauptbahnhof

Stockholm ist Knotenpunkt des schwedischen Eisenbahnnetzes. Es hat einen internationalen Flughafen im etwas entfernten Arlanda; daneben gibt es einen Flughafen bei Skavsta und einen Regionalflughafen in Bromma.

Außerdem ist Stockholm eine wichtige Hafenstadt mit Verbindung nach Helsinki, Sankt Petersburg, Turku und Tallinn.

Dem öffentlichen Verkehr dienen die U-Bahn (Tunnelbana), Vorortzüge, verschiedene Buslinien, einzelne Stadtbahnlinien in den Außenbezirken sowie die Straßenbahn zum Djurgården. Die Tunnelbana, die Stadtbahn, die Straßenbahn und die Buslinien werden durch die AB Storstockholms Lokaltrafik betrieben.

Im Bezug auf den Straßenverkehr kann sich Stockholm mit anderen europäischen Hauptstädten messen. Die Autobahn E4 führt westlich des Stadtzentrums vorbei. Ein großer Teil des Autoverkehrs soll in den nächsten Jahren unter die Erde gelegt werden. So wurde im Oktober 2004 ein 4,5 km langer Tunnel (Södra länken) südlich des Stadtkerns eingeweiht. Ein gleichartiges Projekt ist im Norden geplant. Zur Reduzierung des innerstädtischen Verkehrs wird eine Innenstadtmaut diskutiert.

Sendeeinrichtungen

Ansässige Unternehmen

Hochtechnologiezentrum Kista

Stockholm ist Schwedens Dienstleistungszentrum. 85 % aller Beschäftigten arbeiten im öffentlichen und privaten Dienstleistungsbereich, aber nur 10 % in der Herstellungsindustrie. Dennoch gehört Stockholm zu den größten Industriegebieten Schwedens. Die fehlende Schwerindustrie lässt die Stadt zu einer der saubersten Metropolen der Welt werden.

Die steigende Zahl von Unternehmen im Hochtechnologie-Bereich wog in den letzten Jahrzehnten die Abwanderung traditioneller Industriebetriebe auf. Zu den großen Industrieunternehmen in Stockholm zählen heute Ericsson, IBM Svenska AB und Electrolux, die Arzneimittelhersteller Astra-Zeneca und Pharmacia, graphische Betriebe des Bonnier-Konzerns u.a. Im Norden der Stadt (Kista) entstand im letzten Jahrzehnt eines der größten IT-Zentren Europas.

Stockholm ist auch das Medienzentrum des Landes mit 4 überregionalen Tageszeitungen und einer Reihe kleiner Zeitungen, Verlagen (u.a dem Bonnier-Konzern), Sitz für den staatlichen Rundfunk (SR) und die die öffentlich-rechtliche Fernsehgesellschaft SVT sowie weiterer Medienunternehmen.

Auch die schwedischen Banken (wie z. B. Föreningssparbanken, Handelsbanken und Skandinaviska Enskilda Banken, die zu den 10 größten Unternehmen in Stockholm gehören) haben ihren Hauptsitz in Stockholm, wo sich auch die schwedische Börse befindet. Zusammen mit den Hauptsitzen der Versicherungsgesellschaften und von Investmentunternehmen machen sie Stockholm zum wichtigsten Finanzzentrum Schwedens.

Überhaupt befinden sich die Hauptsitze von über 40 % aller schwedischen Unternehmen mit mehr als 200 Angestellten in Stockholm. Aber nicht nur Unternehmenszentralen sondern auch die Zentralbehörden der staatlichen Verwaltung sowie die nationalen politischen Institutionen (wie Regierung und Reichstag) in Stockholm machen die Stadt zum Machtzentrum des Landes.

In den letzten Jahren ist auch der Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden. Seit 1991 ist die Anzahl der Übernachtungen mit 80 % von 4 auf über 7 Millionen gestiegen. Festivals, wie z. B. Stockholm Waterfestival, und große Sportveranstaltungen, wie z.B. der Stockholm Marathon, sind wichtige Attraktionen.

Damit sich die Wirtschaft präsentieren und weitere Kontakte knüpfen kann, hat Stockholm auch eine Messe (Stockholmsmässan) mit einem dichten Programm.

Bildung

Königliche Technische Hochschule

In Stockholm gibt es 16 Hochschulen und Universitäten. Von herausragender Bedeutung sind hierbei die Universität Stockholm (Stockholms universitet) mit ihren etwa 35.000 Studierenden (Stand 2004) und die Königliche Technische Hochschule (Kungliga Tekniska Högskolan), die wohl größte technische Hochschule Skandinaviens.

Nachgfolgend sind daneben alle weiteren Hochschulen genannt.

  • Danshögskolan (Hochschule für Tanz, Choreographie und Tanzpädagogik)
  • Dramatiska Institutet (Hochschule für Film, Radio, Fernsehen und Theater)
  • Ersta & Sköndal högskola
  • Handelshögskolan i Stockholm
  • Idrottshögskolan i Stockholm (Hochschule für Sport)
  • Karolinska Institutet (Medizinische Universität, liegt in der Nachbarstadt Solna)
  • Kungliga Tekniska Högskolan
  • Kungliga Konsthögskolan
  • Kungliga Musikhögskolan
  • Lärarhögskolan i Stockholm (Hochschule für Lehrerausbildung)
  • Operahögskolan i Stockholm
  • Stockholms Musikpedagogiska Institutet (Hochschule für Musikpädagogik)
  • Stockholms universitet
  • Södertörns högskola
  • Teaterhögskolan i Stockholm
  • Teologiska Högskolan

Neben den Forschungseinrichtungen der Hochschulen und Universitäten gibt es eine Reihe weiterer staatlicher und privater Forschungsinstitutionen in Stockholm.

Stockholm ist ebenfalls Sitz der Schwedischen Akademie, der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, der Königlichen Akademie für Literatur, Geschichte und Antiquitäten, der Nobelstiftung und weiterer kultureller und wissenschaftlicher Institutionen.

Persönlichkeiten

Alfred Nobel

Literatur

  • Der National Geographic Walker Stockholm. Mairdumont, 2004, ISBN 3936559090 (Reiseführer mit praktischen Karten)
  • Gudrun Schulte: Stockholm selbst entdecken. Regenbogen, 2000, ISBN 3858621536 (Beschreibt die Stadt im Fließtext)

Siehe auch: Liste der Städte in Schweden, Schloss Drottningholm, Schloss Ulriksdal

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  • stockholmtown.com: offizielle Webpräsenz für Stockholm-Touristen (mehrsprachig)
  • swedengate.de: Informationsportal über Schweden und Stockholm (deutsch)
  • stockholm.se: Webpräsenz der Stadtverwaltung (schwedisch und englisch)

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