Strem

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Marktgemeinde
Strem
Wappen Österreichkarte
Wappen von Strem
Strem (Österreich)
Strem (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Güssing
Kfz-Kennzeichen: GS
Fläche: 23,78 km²
Koordinaten: 47° 3′ N, 16° 25′ OKoordinaten: 47° 2′ 39″ N, 16° 24′ 51″ O
Höhe: 207 m ü. A.
Einwohner: 910 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 38 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7522
Vorwahl: 03324
Gemeindekennziffer: 1 04 16
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Lindenstraße 1
7522 Strem
Website: www.strem.co.at
Politik
Bürgermeister: Bernhard Deutsch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)
11
4
11 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Strem im Bezirk Güssing
Lage der Gemeinde Strem im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)BildeinBocksdorfBurgauberg-NeudaubergEberauGerersdorf-SulzGroßmürbischGüssingGüttenbachHackerberg (Güssing)HeiligenbrunnHeugrabenInzenhofKleinmürbischKukmirnMoschendorfNeuberg im BurgenlandNeustift bei GüssingOlbendorfOllersdorf im BurgenlandRauchwartRohr im BurgenlandSankt Michael im BurgenlandStegersbachStinatzStremTobajTschanigrabenWörterbergBurgenland
Lage der Gemeinde Strem im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Kellergasse in Strem Berghäuser
Kellergasse in Strem Berghäuser
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Strem (ungarisch Strém)[1] ist eine Marktgemeinde im Bezirk Güssing im Burgenland in Österreich. Die Gemeinde ist Teil des Naturparks in der Weinidylle.

Die Gemeinde liegt im Südburgenland. Der Ort Strem liegt in einer breiten Niederung des Strembaches.

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Deutsch Ehrensdorf (ung.: Némethásos; kroat.: Nimški Hašaš) (121)
  • Steinfurt (ung.: Lipócz; kroat.: Lipovac) (108)
  • Strem (ung.: Strém) (638) mit Stremer Berghäuser
  • Sumetendorf (ung.: Szombatfa) (43)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden

Nachbargemeinden

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Eberau Eberau
Güssing Kompass Moschendorf
Heiligenbrunn Heiligenbrunn

Auf dem Ried Schloßriegel sind noch Reste einer mittelalterlichen Wasserburg vorhanden, welche vermutlich um 1300 unterging. Der Ort wurde im Jahre 1647 zum Markt erhoben.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Strém verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren beim Bau des Südostwalls in Strem zahlreiche ungarische Zwangsarbeiter eingesetzt. Auch führte die Evakuierungsroute der nördlich gelegenen Bauabschnitte durch den Ort. In zwei Prozessen vor dem Volksgericht Graz wurden 1948 die dabei und in der Nachbargemeinde Heiligenbrunn begangenen Endphaseverbrechen behandelt.[3] Die Familie Legath aus Deutsch Ehrensdorf rettete kurz vor Kriegsende unter Einsatz des eigenen Lebens zwei ungarische Juden vor dem sicheren Tod und wurde dafür 1994 von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet.[4]

Am 1. Jänner 1971 wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Deutsch Ehrensdorf, Moschendorf, Steinfurt, Strem und Sumetendorf gemäß Gemeindestrukturverbesserungsgesetz vom 1. September 1970 zur neuen Großgemeinde Strem zusammengeschlossen.[5]

Marktgemeinde ist Strem seit 1997.

Bevölkerungsentwicklung

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Stark verändert hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts die ethnisch-sprachliche Situation des im 16. Jahrhundert von Kroaten neu bestifteten Ortsteils Steinfurt (Lipovac). In der Statistik des Jahres 1880 finden wir noch eine kroatische Mehrheit von 76,9 %. Auch 1900 und 1910 hatte die kroatische Volksgruppe noch eine Mehrheit (61,4 % bzw. 52,4 %) inne; im Jahr 1923 tauchten allerdings letztmals Kroaten in den Statistiken auf (1,1 %). Gemäß Volkszählung 1934 war der kroatische Bevölkerungsanteil bereits vollständig assimiliert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Strem
  • Katholische Pfarrkirche Strem hl. Antonius: klassizistischer Saalbau aus dem Jahr 1852
  • Schlossriegel Strem: künstliches Plateau am Ortsrand, ehem. Standort einer Wehranlage
  • Antonikapelle
  • Josephskapelle
  • Herz-Jesu-Kapelle
  • Wegkapelle

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Jahr 2003 wurde die „Öko-Energie Strem“ gegründet, die derzeit rund 100 Gebäude im Ort Strem mit Fernwärme versorgt. Als Ausbaustufe wurde 2005 die Biogas Strem Betriebs- und ErrichtungsgmbH. & Co. KG gegründet. In dieser werden erstmals in Österreich ausschließlich nachwachsende Rohstoffe zur Erzeugung von Strom und Wärme verwendet. Aus dem Aufwuchs von rund 300 ha landwirtschaftlicher Fläche werden aus Gras, Klee, Mais und Sonnenblume 500 kW elektrischer Strom und rund 600 Kilowatt thermische Energie gewonnen. Dies entspricht etwa der Versorgung von 1.200 Haushalten mit Strom und 90 Haushalten mit Wärme.

2009 erhielt Strem die Auszeichnung Klimaschutzgemeinde in der Kategorie Gemeinde kleiner als 1.500 Einwohner.[6]

Die Caritas Burgenland betreibt einen Kindergarten in Strem.[7]

Gemeinderatswahl 2022
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
72,95 %
(+0,21 %p)
27,05 %
(−0,21 %p)

Gemeindeamt Strem

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 15 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[8] 2017[9] 2012[10] 2007[11] 2002[12] 1997[12]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 499 72,95 11 491 72,74 11 515 71,03 11 542 73,44 11 528 73,74 11 558 80,99 12
SPÖ 185 27,05 4 184 27,26 4 210 28,97 4 196 26,56 4 188 26,26 4 nicht kandidiert
UA GL Srem A1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 131 19,01 3
Wahlberechtigte 972 872 884 904 845 792
Wahlbeteiligung 75,15 % 81,31 % 85,63 % 85,18 % 87,46 % 89,65 %
A1 
Unabhängige Gemeindeliste Strem

Gemeindevorstand

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Neben Bürgermeister Bernhard Deutsch (ÖVP) und Vizebürgermeister Edmund Nemeth (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Herbert Deutsch (SPÖ), Claudia Gratzer (ÖVP) und Engelbert Kopfer (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[13]

Zu Ortsvorstehern wurden ernannt: Claudia Gratzer (ÖVP, für Sumetendorf), Engelbert Kopfer (ÖVP, für Deutsch Ehrensdorf) und Vizebürgermeister Edmund Nemeth (ÖVP, für Steinfurt).[13]

Bürgermeister ist Bernhard Deutsch (ÖVP).

Er trat nach der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2007 die Nachfolge von Werner Trinkl (ÖVP) an, der wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe rund um das Seniorenzentrum Strem, die sich letztlich als haltlos erwiesen,[14] nicht mehr antrat. Bernhard Deutsch wurde dabei mit 75,72 % gewählt. Sein Mitbewerber Dietmar Stimpfl (SPÖ) kam auf 24,28 %.[11] Die Gemeinde war durch den Bau des Seniorenzentrums tief verschuldet – der Rechnungshof bezifferte den Schuldenstand mit acht Millionen Euro[15] – und große Differenzen mit der SPÖ führten dazu, dass die SPÖ-Fraktion Ende 2009 aus Protest gegen die Finanzmisere wegen des Pflegeheims geschlossen zurücktrat.[16] Dennoch konnte sich Bernhard Deutsch auch bei der Bürgermeisterwahl am 7. Oktober 2012 mit 75,61 % durchsetzen. Mitbewerber war diesmal Herbert Deutsch (SPÖ & Mitgestaltungswillige), der 24,39 % erreichte.[10] Die gleichen Kandidaten stellte sich auch am 1. Oktober 2017 zur Wahl, bei der sich abermals Bernhard Deutsch (ÖVP) mit 74,21 % gegen Herbert Deutsch (SPÖ, 25,79 %) durchsetzen konnte.[9]

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Edmund Nemeth (ÖVP) zum Vizebürgermeister gewählt.[13]

Leiter des Gemeindeamts ist Josef Weinhofer.[17]

Persönlichkeiten

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  • Stefan Geosits: Ergebnisse der Volkszählungen 1900–1981. In: Stefan Geosits (Hg.): Die burgenländischen Kroaten im Wandel der Zeit. Edition Tusch, Wien 1986, ISBN 3-85063-160-5, S. 354–376.
  • Nikolaus Wilhelm-Stempin: Das Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten in Österreich, Ungarn, Mähren und der Slowakei. BoD, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8370-4278-8.
  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Burgenland. Strem. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1976, ISBN 3-7031-0401-5, S. 301 f.
Commons: Strem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 92.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Eleonore Lappin-Eppel: Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz – Todesmärsche – Folgen. LIT, Wien 2010, ISBN 978-3-643-50195-0, S. 326 ff.
  4. Südostwall-Abschnitt Südburgenland: Gisela, Martin und Frieda Legath – Gerechte unter den Völkern, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 11. Feber 2018
  5. Land Burgenland: Landesgesetzblatt für das Burgenland, 17. Stück aus 1970, Gesetz Nr. 44 (PDF-Dokument; abgerufen am 24. Jänner 2018)
  6. Österreichs Klimaschutzgemeinden stehen fest. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. März 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kommunalnet.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Caritas Burgenland, Hilfe&Angebote, Kinder&Jugendliche, Caritas Kinder-Einrichtungen. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Strem 2017 (abgerufen am 3. März 2023)
  9. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Strem 2017 (abgerufen am 7. Februar 2018)
  10. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Strem 2012 (abgerufen am 7. Februar 2018)
  11. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Strem 2007 (abgerufen am 7. Februar 2018)
  12. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Strem 2002 (abgerufen am 7. Februar 2018)
  13. a b c Marktgemeinde Strem: Gemeinderäte (abgerufen am 8. Februar 2018)
  14. ORF Burgenland vom 25. September 2013: Freispruch für Ex-Bürgermeister von Strem (abgerufen am 8. Februar 2018)
  15. ORF Burgenland vom 11. April 2012: Rechnungshofbericht über Strem veröffentlicht (abgerufen am 8. Februar 2018)
  16. ORF Burgenland vom 22. September 2012: Strem: Finanzkrise und Alternativ-Energie (abgerufen am 8. Februar 2018)
  17. Marktgemeinde Strem: Amtsleiter (abgerufen am 8. Februar 2018)