Trinkhalm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. März 2013 um 03:00 Uhr durch Rezabot (Diskussion | Beiträge) (r2.7.1) (Bot: Ändere fa:نی‌ نوشیدنی zu fa:نی نوشیدنی). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flexhalme
Verwendung des Trinkhalms
Küche aus den 1950er Jahren im Museum der Strohverarbeitung: Trinkhalmfertigung in Heimarbeit

Ein Trinkhalm (Plural: Trinkhalme) (Trinkröhrchen) oder aufgrund des früheren, natürlichen Ursprungs umgangssprachlich auch Strohhalm oder Röhrchen genannt, ist ein Hilfsmittel, mit dem sich Flüssigkeiten aufsaugen lassen, um diese zu trinken.

Das Material, früher überwiegend Strohhalme, ist heute bei den Einwegprodukten hauptsächlich dünnwandiger Kunststoff wie Polyethylen oder Polypropylen. Jedoch kann man Halme auch aus dickwandigen Kunststoffen, Edelstahl oder bruchfestem Glas erhalten, wobei letztere ein höheres Verletzungsrisiko bergen. Trinkhalme wurden schon von den Sumerern gebraucht. Der moderne Trinkhalm wurde 1888 von Marvin C. Stone patentiert.

Standardformen

Die Wegwerfartikel sind praktisch in jeder vorstellbaren Farbe und Länge sowie mit unterschiedlichsten Durchmessern zu erhalten. Auch diverse Verzierungen, beispielsweise mit Leuchtstoffen, sind für den Partybedarf zu finden. Bei der Formgebung sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt (Knoten, Spiralen, Wellen etc.). Die Massenprodukte haben jedoch meist eine gerade, starre Form oder sind im oberen Bereich zum Abknicken, dann nennt man sie Flexhalme.

Am unteren Ende werden die Halme entweder mit geradem Abschluss oder schräg abgeschnitten hergestellt, so dass eine Spitze gebildet wird, mit der man an vorgegebener Stelle einen Getränkekarton durchstoßen kann.

Eine weitere Möglichkeit ist das Nachbilden eines Löffels am unteren Ende des Trinkhalms. Dadurch kann man sowohl umrühren als auch trinken, ohne mehrere „Hilfsmittel“ im Glas zu haben.

Sonderprodukte

Das obere Ende kann als eine Sonderform vier Löcher statt einer großen Öffnung aufweisen (Sensory Straw), womit sich das Getränk gleichmäßiger im Mund verteilt.

Es werden auch Trinkhalme hergestellt, die sich teleskopisch auf die nahezu doppelte Länge ausziehen lassen. Eher eine Spielerei bzw. ein Blickfang sind Trinkhalme, die im oberen Teil mehrmals gewunden sind.

Weiter können die Halme auf der Innenseite auch mit Vitaminen und Aromen ausgerüstet werden; beim Trinken werden diese dann gelöst und mit dem Getränk aufgenommen.

In Südamerika wird Mate-Tee durch ein metallenes Trinkröhrchen (Bombilla), an dessen Unterseite ein Sieb angebracht ist, getrunken.

Erwähnenswertes

Es existiert die unbelegte These, dass man schneller betrunken werde, wenn man ein alkoholisches Getränk durch einen Trinkhalm trinkt. Hierfür gibt es vermutlich zwei Gründe: Zum einen wird das Getränk durch den Trinkhalm in kleineren Schlucken durch den Mund befördert, so dass ein größerer Teil des Alkohols schon im Mund durch die Mundschleimhaut ins Blut gelangen kann. Zum anderen wird Alkohol im Magen durch das Enzym Alkoholdehydrogenase zu einem gewissen Teil abgebaut. Für den Alkohol, der über die Mundschleimhaut direkt ins Blut gelangt, kann dieser Abbauprozess aber nicht wirken.[1] Eine dritte Hypothese behauptet, dass mit Halm vermehrt Alkoholdämpfe eingeatmet und über die Lunge beschleunigt aufgenommen würden.

Die maximale Länge, die ein Trinkhalm haben kann, sodass man noch trinken kann, hängt von der Größe des Unterdrucks, die der Trinker im Mund gegenüber der Umgebung erzeugen kann, ab.[2]

Commons: Trinkhalm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Christoph Drösser (Stimmt’s?): Rausch durchs Rohr. In: Die Zeit. Nr. 52/1997
  2. Kopfball-Video: Wie lang kann ein Trinkhalm sein, damit man damit noch trinken kann?