William Daniel Leahy
William Daniel Leahy (* 6. Mai 1875 in Hampton, Iowa, USA; † 20. Juli 1959 in Bethesda, Maryland) war der erste Flottenadmiral der US-Marine und Träger von 5-Sternen.
Leben
Nach seiner schulischen Grundausbildung versuchte Leahy an der West-Point-Akademie angenommen zu werden, was ihm aber misslang. So besuchte er die High-School in Ashland und konnte anschließend ein Stipendium für die US-Marineakademie bekommen, an der er 1897 seinen Abschluß machte.
Als Seekadett diente Leahy an Bord des Schlachtschiffes USS Oregon im Pazifik. Nach zwei Jahren Dienst folgte die Beförderung zum Leutnant zur See. Zu dieser Zeit befand sich Leahy in Asien und diente auf der USS Castine und der USS Glacier. Als ein Aufruhr auf den Philippinen und der Boxeraufstand in China stattfand befehligte er das Kanonenboot USS Mariveles. 1902 kehrte er in die USA zurück und diente fünf Jahre lang an Bord des Kreuzers USS Tacoma und der USS Boston, die in Panama während der ersten Kanalbauphase stationiert war.
Ab 1907 war Leahy Ausbilder an der Marineakademie und zuständig in den Bereichen Physik und Chemie. Doch schon 1909 fuhr er auf dem Kreuzer USS California wieder zur See und bekleidete dort den Posten des Navigators. Als die USA 1912 Nicaragua besetzten hatte Leahy das Oberkommando über die amerikanischen Marineeinheiten vor Ort.
Während Leahy 1915 das Kanonenboot USS Dolphin befehligte schloss er eine enge Freundschaft mit Franklin D. Roosevelt, der sich als Navy-Assistance-Secretary auch an Bord befand. Nach weiteren Dienstjahren, teilweise wiederum in Asien und auf einem Truppentransporter, der Einheiten nach Frankreich brachte, wurde er 1918 Direktor des Waffen- und Pionierdepartments der Navy.
Im Griechisch-Türkischen Krieg, 1921, befehligte Leahy die USS St. Louis, die das Flaggschiff der Navy-Einheiten in türkischen Gewässern war.
Ab 1933 leitete Leahy das Navigationsamt der Navy und wurde zum Vizeadmiral befördert. Unter seinem Kommando fuhr ab 1936 die Schlachschiffflotte der US-Navy mit ihrem Flaggschiff, der USS California.
1939 beendete Leahy seine Navykarriere und legte den Amtseid als Gouverneur von Puerto Rico ab. Roosevelt verabschiedete ihn mit den Worten: „Bill, wenn Krieg ausbricht kommst du schnell zurück und hilfst mir ihn zu führen.“ Leahy befand sich gerade ein Jahr auf Puerto Rico, als die US-Regierung ihn zum Botschafter in Frankreich ausrief. Doch der Rückruf von Roosevelt erreichte ihn bald darauf und im Mai 1942 kehrte er in die USA zurück.
Im Juli 1942 kehrte er in seine Navyämter zurück und wurde Stabskommandant des Präsidenten. Er war Vorsitzender der amerikanischen Joint Chiefs of Staff und kurz darauf auch der westalliierten Combined Chiefs of Staff. Im Dezember 1944 wurde ihm der Rang des 5-Sterne Flottenadmirals verliehen.
Am 25. April 1949 ließ sich Leahy vom Amt freistellen und diente weiter in der Navy-Administration und als Präsident der Marinegeschichtsstiftung. William Daniel Leahy verstarb am 20. Juli 1959 in Bethesda, Maryland. Sein Grab befindet sich auf dem Nationalfriedhof Arlington, Sektion 2, Grab 932.