ABe 4/4

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
ABe 4/4 41 (Berninabahn)

ABe 4/4 ist in der Schweiz die Sammelbezeichnung für Elektrotriebwagen mit Sitzplätzen der ersten und zweiten Wagenklasse und vier, sämtlich angetriebenen, Achsen (Achsformel Bo'Bo'). Fahrzeuge mit dieser Serienbezeichnung sind oder waren bei verschiedenen Normal- und Schmalspurbahnen im Einsatz.

Die älteren dieser – technisch wie optisch recht unterschiedlichen – Triebwagen wurden zumeist als BCe 4/4 in Dienst gestellt und 1956 umgezeichnet, als die dritte Klasse abgeschafft wurde. Andererseits verzichten einige Bahngesellschaften seit den 1980er Jahren auf die erste Klasse und deklassierten ihre vorhandenen ABe 4/4 zu Be 4/4.

Schmalspurbahnen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sofern die Fahrzeuge nicht in eigenen Artikeln ausführlich behandelt werden, sind die technischen Daten in der Reihenfolge angegeben: Erbauer, Jahr der Inbetriebnahme, Länge über Puffer, Masse, Leistung, Höchstgeschwindigkeit, Sitzplätze 1./2. Klasse.

Rhätische Bahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Rhätischen Bahn sind das:

Appenzeller Bahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Appenzeller Bahn sind das:

Ferrovia Biasca-Acquarossa

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Ferrovia Biasca-Acquarossa sind das:

  • ABe 4/4 4–5, SWS/SAAS 1952–63, 16.45 m, 28 t, 280 kW, 55 km/h, 8/48 Plätze

Nummer 4 kam 1973 zur MOB, die ihn als Be 4/4 1002 einreihte. Nummer 5 kam über die OJB zur FM.

Ferrovia Lugano-Ponte Tresa

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Ferrovia Lugano–Ponte Tresa sind es:

  • ABe 4/4 1–3, SWS/Alioth 1912, 16.07 m, 29 t, 210 kW, 55 km/h, 16/40 Plätze
  • ABe 4/4 4–5, SWS/SAAS 1952–58, 16.27 m, 30 t, 244 kW, 55 km/h, 8/48 Plätze

Nummer 3 wurde 1995 an die FM abgegeben. Nummer 5 kam 1981 zur MOB, die ihn als Be 4/4 1003 einreihte.

Frauenfeld-Wil-Bahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Frauenfeld-Wil-Bahn gilt:

  • ABe 4/4 1–3, SWS/MFO 1921, 14.81 m, 28 t, 288 kW, 55 km/h, 6/30 Plätze

Die Triebwagen wurden als BCe 2/4 geliefert (Leistung 132 kW, Höchstgeschwindigkeit 40 km/h) und erhielten 1953–54 neue Motoren. Nummer 1 ist als historisches Fahrzeug noch betriebsfähig.

Chemins de fer Fribourgeois Gruyère-Fribourg-Morat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Greyerzerbahnen CEG stellten in den Jahren 1903–05 eine Reihe technisch ähnlicher Triebwagen in Dienst, die sich im Grundriss deutlich unterschieden. Es gab ein- und zweiklassige Fahrzeuge, solche mit Gepäckabteil und solche ohne. Im Laufe der Zeit wurden die Wagen mehrfach umgebaut, bevorzugt zu ABe 4/4. Die technischen Daten beschreiben den Zustand nach dem jeweils letzten Umbau. Die 1903 von SWS gebauten Wagen waren ursprünglich 13.34 m lang.

  • ABe 4/4 102, SWS/Alioth 1903, 14.25 m, 23.5 t, 100 kW, 50 km/h, ursprünglich BCe 4/4, später 8/36 Plätze
  • ABe 4/4 106, SWS/Alioth 1903, 14.25 m, 25.5 t, 192 kW, 50 km/h, ursprünglich BCFe 4/4, später 8/32 Plätze
  • ABe 4/4 107, SWS/Alioth 1903, 14.70 m, 27.0 t, 192 kW, 60 km/h, ursprünglich BCFe 4/4, später 8/36 Plätze
  • ABe 4/4 111, SWS/Alioth 1903, 14.19 m, 27.0 t, 264 kW, 60 km/h, ursprünglich CFe 4/4, später 8/36 Plätze
  • ABe 4/4 113, SIG/Alioth 1904, 13.73 m, 23.0 t, 264 kW, 60 km/h, ursprünglich CFZe 4/4, später 8/24 Plätze
  • ABe 4/4 115 und 117, SWS/Alioth 1905, 15.58 m, 29.5 t, 296 kW, 60 km/h, ursprünglich BCe 4/4, später 16/30 Plätze
  • ABe 4/4 121, SWS/MFO 1922, 17.24 m, 35.0 t, 486 kW, 75 km/h, ursprünglich BCe 4/4, später 8/50 Plätze

Montreux-Berner Oberland-Bahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Montreux-Berner Oberland-Bahn nahm 2016 je vier ABe 4/4 und Be 4/4 9201–9204 in Betrieb, mit denen Pendelzüge gebildet werden:

Chemin de fer Yverdon–Ste-Croix

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Chemin de fer Yverdon–Ste-Croix gilt:

  • ABe 4/4 1–3, SIG/BBC 1945, 18.79 m, 37 t, 440 kW, 65 km/h, 8/38 Plätze

Am 14. Februar 1976 kollidierten die Wagen 2 und 3 bei Essert-sous-Champvent frontal. Der aus den noch verwendbaren Teilen erbaute Triebwagen erhielt die Nummer 5. Nummer 1 wurde 1981 zu 4 umnummeriert.

Normalspurbahnen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reine ABe sind bei den Normalspurbahnen selten, erstens, weil neuere Fahrzeuge oft für erhöhte Kurvengeschwindigkeit zugelassen sind und dadurch als RABe gekennzeichnet werden. Zweitens, weil die Hochleistungstriebwagen und EAV-Triebwagen, die in den 1960er Jahren fast an alle Privatbahnen geliefert wurden, mit einem Gepäckabteil ausgerüstet sind und somit, wenn sie Abteile für beide Klassen haben, als ABDe/RABDe gekennzeichnet sind.

Chemins de fer Fribourgeois Gruyère-Fribourg-Morat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Chemins de fer fribourgeois Gruyère–Fribourg–Morat sind das:

  • ABe 4/4 166–167, SIG/BBC 1947-48, 22.70 m, 57 t, 726 kW, 100 km/h, 76 Plätze

Schweizerische Südostbahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Schweizerischen Südostbahn handelt es sich um total 9 Fahrzeuge: Acht Triebwagen stammen aus den Jahren 1939/1940, die sogenannten Glaskasten. Durch Umbauten wechselten die Nummern der Triebwagen. Als erste ausgeliefert wurden die 4 Maschinen CFZe 4/4 mit den ursprünglichen Nummern 11 bis 14.

  • CFZe 4/4 11-14, SIG/SLM/MFO/BBC/SAAS 1939-40, 19.60 m, 44 t, 735 kW, 80 km/h, 53 Plätze, alle umgebaut zu ABe 4/4 mit den Nummern 7, 5, 12, 6. Um 1957 wurden die Wagen umbezeichnet in ABe 4/4.[1]
  • BCFZe 4/4 1–4, SWS/SLM/MFO/BBC/SAAS 1940, 19.60 m, 44 t, 735 kW, 80 km/h, 53 Plätze, Um 1957 wurden die Wagen umbezeichnet in ABe 4/4.

Von diesen acht Triebwagen wurden die Nummern 1, 2 und 4 in den Jahren 1979–82 modernisiert und wurden zu den Nummern 14, 13 und 11. Die ursprünglich als Nummer 14 ausgelieferte Nummer 6 wurde gleichzeitig zur Nummer 12, dem nunmehr dritten Triebwagen der Serie, der diese Nummer trug.

  • ABe 4/4 71, SIG/BBC 1959, 23.70 m, 69 t, 1.574 kW, 110 km/h, 17+32 Plätze, 1979 umgebaut zu BDe 4/4 80, später 576 480, heute 576 048. Dies war der einzige ABe-Hochleistungstriebwagen.
  • Peter Willen: Lokomotiven und Triebwagen der Schweizer Bahnen. 4 Bände. Orell Füssli, Zürich, 1982–85.
  • Peter Willen: Lokomotiven der Schweiz. 2 Bände. Orell Füssli, Zürich, 1970–75.
  • Diverse Bände der Reihe über Waadtländer Privatbahnen. BVA, Lausanne.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Glaskasten, Fischkutter und Klostertram, NZZ, 13. Oktober 2016-10-18