Alsfeld-Berfa

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Berfa
Stadt Alsfeld
Wappen von Berfa
Koordinaten: 50° 46′ N, 9° 21′ OKoordinaten: 50° 46′ 27″ N, 9° 21′ 27″ O
Höhe: 302 (303–331) m ü. NHN
Fläche: 6,85 km²[1]
Einwohner: 521 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36304
Vorwahl: 06639
Ortsschule (links) und evangelische Kirche Berfa (rechts)
Ortsschule (links) und evangelische Kirche Berfa (rechts)

Berfa ist ein Stadtteil der Stadt Alsfeld im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Berfa liegt nordöstlich der Kernstadt am kleinen Fluss Berf, der dem Ort seinen Namen gab, und im Tal zwischen dem Bechtelsberg und der Steinfirst. Im Ort treffen sich die Landesstraßen 3157 und 3295. Im Süden führt die Bundesautobahn 5 an Berfa vorbei. Berfa ist am ehesten bekannt durch die gleichnamige BAB Autobahnraststätte an dieser Autobahn.

Der Bereich war bereits vor 3000 bis 4000 Jahren besiedelt. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Berfa erfolgte unter dem Namen superior Berfe im Jahr 1282.[1]

Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Berfa im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Alsfeld eingegliedert. Gleichzeitig wechselte der Ort damit vom Kreis Ziegenhain in den Vogelsbergkreis.[3][4] Für den Stadtteil Berfa, wie für die übrigen Stadtteile von Alsfeld, wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Berfa angehört(e):[1][6]

Gerichte seit 1821

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Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. In Ziegenhain wurde der Kreis Ziegenhain für die Verwaltung eingerichtet und das Justizamt Oberaula war als Gericht in erster Instanz für Berfa zuständig.[10] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Oberaula.[11][12] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.

Das Amtsgericht Oberaula war ab dem 15. Juli 1943 nur noch Zweigstelle des Amtsgerichts Treysa und ab März 1947 Zweigstelle des Amtsgerichts Neukirchen. Die Zweigstelle wurde am 30. Juni 1969 aufgehoben. Der Bezirk des ehemaligen Amtsgerichts Oberaula ging mit diesem Tag im Bezirk des Amtsgerichts Treysa auf, das 1970 in Amtsgericht Schwalmstadt umbenannt wurde.

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Berfa 588 Einwohner. Darunter waren 6 (1,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 81 Einwohner unter 18 Jahren, 231 zwischen 18 und 49, 138 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 231 Haushalten. Davon waren 57 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 87 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 135 Haushaltungen leben keine Senioren.[13]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1585: 42 Hausgesesse
• 1639: 17 Hausgesesse, 3 Witwen.
• 1681: 37 Hausgesesse, 4 Ausschuss, ein Junggeselle.
• 1750: 41 Wohnhäuser mit 211 Einwohnern.
Berfa: Einwohnerzahlen von 1750 bis 2020
Jahr  Einwohner
1750
  
211
1800
  
?
1834
  
370
1840
  
404
1846
  
417
1852
  
444
1858
  
441
1864
  
483
1871
  
489
1875
  
472
1885
  
523
1895
  
519
1905
  
548
1910
  
600
1925
  
633
1939
  
669
1946
  
862
1950
  
853
1956
  
708
1961
  
754
1967
  
751
1970
  
728
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2006
  
636
2011
  
588
2015
  
537
2020
  
511
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Alsfeld: 2006:[14], 2015[15], 2020[16]; Zensus 2011[13]

Historische Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1750: Erwerbspersonen: zwei Schneider, ein Maurer, sechs Leineweber, zwei Müller, zwei Schmiede, ein Botgänger, zwei Tagelöhner, zwei Branntweinbrenner und -schenker, ein Wirt.
• 1838: Familien: 30 Ackerbau, 21 Gewerbe, 28 Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 173 Land- und Forstwirtschaft, 165 produzierendes Gewerbe, 28 Handel und Verkehr, 18 Dienstleistung und Sonstiges.
Evangelische Kirche in Berfa

Die evangelische Kirche in Berfa ist ein einfacher Saalbau von 1748. Auf einen älteren Bau, vermutlich am gleichen Ort, verweist ein gotischer Fensterbogen, der 2002 bei Arbeiten an den Grundmauern freigelegt wurde. Die Kirche gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Bechtelsberg, die Teil des Kirchenkreises Schwalm-Eder in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist.[17]

Historische Religionszugehörigkeit[1]
• 1861: 465 evangelisch-reformierte, sechs jüdische Einwohner
• 1885: 520 evangelische (= 99,43 %), drei jüdische (= 0,57 %) Einwohner
• 1961: 721 evangelische (= 95,62 %), 31 katholische (= 4,11 %) Einwohner

Für Berfa besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Berfa) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 63,4 %. Alle Kandidaten gehörten der „Wählergemeinsachaft Berfa“ an.[18] Der Ortsbeirat wählte Heinz Stump zum Ortsvorsteher.[19]

Kulturdenkmäler

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Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Berfa (Alsfeld)

Commons: Berfa (Alsfeld) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte löste sich das Heilige Römische Reich auf.
  3. Infolge der Napoleonischen Kriege.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Oberaula) und Verwaltung.
  6. Infolge des Deutschen Krieges.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Stadt Alsfeld.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Berfa, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. September 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Berfa. In: Webauftritt. Stadt Alsfeld, abgerufen im März 2024.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Alsfeld und Lauterbach (GVBl. II 330-12) vom 1. August 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 215, §§ 2 und 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 208 kB) § 8. In: Webauftritt. Stadt Alsfeld, abgerufen im Februar 2012.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Die Zugehörigkeit des Amtes Neukirchen anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 84 (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August., (kurhessGS 1821) S. 74 f.
  10. Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (Online bei HathiTrust’s digital library).
  11. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  12. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  13. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 74, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  14. Stadtteil Berfa im Internetauftritt der Stadt Alsfeld, abgerufen im Oktober 2017.
  15. Haushaltsplan 2017, Vorbericht.
  16. Einwohner 2020., alsfeld.de
  17. Kirchengemeinde Bechtelsberg (Memento vom 28. Juni 2021 im Internet Archive).
  18. Ortsbeiratswahl Berfa. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im September 2023.
  19. Ortsvorsteher. In: Webauftritt. Stadt Alsfeld, abgerufen im September 2023.