Böllstein

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Böllstein
Gemeinde Brombachtal
Koordinaten: 49° 44′ N, 8° 55′ OKoordinaten: 49° 44′ 25″ N, 8° 55′ 1″ O
Höhe: 382 m ü. NHN
Fläche: 2,07 km²[1]
Einwohner: 349 (Jan. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 169 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 64753
Vorwahl: 06063
Böllstein, Blick von Süden (2022)
Böllstein, Blick von Süden (2022)
Blick in die Affhöllerbacher Straße
Alte Schule in der Kirchbrombacher Straße

Böllstein (odenwälderisch Bellschde) ist der westlichste Ortsteil der Gemeinde Brombachtal im südhessischen Odenwaldkreis.

Geographische Lage

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Böllstein ist mit 400 Meter der höchstgelegene Ortsteil von Brombachtal und liegt als einziger westlich der Wasserscheide von Gersprenz und Mümling, und zwar im Quellgebiet des Affhöllerbachs. Auf der Wasserscheide am östlichen Ortsrand stellt die Böllsteiner Höhe mit 416 Meter die zweithöchste Erhebung im Böllsteiner Odenwald dar. Dieser wird als geologische Formation durch Granitverwitterungsböden geprägt und bildet auf einer Fläche von 44,99 km² als naturräumliche Untereinheit 145.9 den nordöstlichen Eckpfeiler des Vorderen Odenwaldes an der Grenze zum Reinheimer Hügelland im Norden und zum Sandstein-Odenwald im Osten und Süden. Bei klarer Sicht besteht ein guter Fernblick 64 Kilometer weit in nordwestliche Richtung über das Rhein-Main-Gebiet bis zum Großen Feldberg im Taunus.

Entlang der Wasserscheide östlich des Ortes verlief eine als Hohe Straße und Alte Erbacher Straße bezeichnete Altstraße. Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Bylstein seit 1300 urkundlich bezeugt.[1] Er gehörte zur Herrschaft Breuberg und kam mit ihr 1806 an das Großherzogtum Hessen.

Nach Auflösung der alten Amtsstruktur 1822 fiel der Ort in den Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Höchst, nach der Reichsjustizreform von 1877 ab 1879 in den des Amtsgerichts Höchst im Odenwald.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Am 1. Oktober 1971 fusionierte die Gemeinde Böllstein im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig mit vier Nachbargemeinden zur neuen Gemeinde Brombachtal.[3][4] Für den Ortsteile Böllstein wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Böllstein 339 Einwohner. Darunter waren 15 (4,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 60 Einwohner unter 18 Jahren, 129 waren zwischen 18 und 49, 84 zwischen 50 und 64 und 66 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 144 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 48 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 96 Haushaltungen leben keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

  • 1730: 7 wehrfähige Männer
Böllstein: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020
Jahr  Einwohner
1829
  
264
1834
  
260
1840
  
235
1846
  
316
1852
  
292
1858
  
246
1864
  
245
1871
  
269
1875
  
277
1885
  
265
1895
  
253
1905
  
229
1910
  
241
1925
  
245
1939
  
233
1946
  
279
1950
  
278
1956
  
267
1961
  
235
1967
  
249
1970
  
249
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
231
2020
  
349
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

Im Jahre 1961 wurden 212 evangelische (90,21 %) und 23 katholische (9,76 %) Christen gezählt.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Denkmalgeschütztes so genanntes Einhaus in der Kirchbrombacher Straße

Ein um 1800 erbautes eingeschossiges, traufständiges Fachwerkhaus von dem in dieser Gegend höchst seltenen Typ des Einhauses steht unter Denkmalschutz. Der Wohnteil wurde auf einem Sandsteinsockel mit Freitreppe in schlichtem konstruktivem Fachwerk errichtet. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es um ein Zwerchhaus erweitert.[7]

Mehrere markante Granit-Gneis-Felsgruppen auf der Böllsteiner Höhe, die teilweise direkt an die Bebauung im oberen Teil des Ortes grenzen, sind als geologische Naturdenkmale geschützt.[8]

Veranstaltungen

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Am vorletzten Wochenende im September ist Kirchweih.

Den Ostrand der Ortslage Böllstein berührt die Kreisstraße K 88, die von Kirchbrombach, dem Kernort von Brombachtal kommend, nach dem nordwestlich liegenden Brensbach führt. Dort besteht Anschluss an die Bundesstraße 38. Nach Süden gibt es über die von der K 88 abzweigende K 211 an der Spreng eine Verbindung zu der nahegelegenen Bundesstraße 47, der Nibelungenstraße.

Commons: Böllstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Böllstein, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Böllstein. In: Webauftritt. Gemeinde Brombachtal, abgerufen im August 2020.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1716, Punkt 1425; Abs. 16. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 358 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 46 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Brombachtal, abgerufen im Februar 2021.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 90, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  7. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kirch-Brombacher Straße 19 In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  8. Kreisausschuss des Odenwaldkreises (Hrsg.): Naturdenkmale im Odenwaldkreis. Text: Uwe Krause, Fotos: Hugo Friedel u. a. 124 S. November 1995.