Beeden
Beeden Stadt Homburg
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Koordinaten: | 49° 19′ N, 7° 19′ O | |
Einwohner: | 2701 (1. Okt. 2024)[1] | |
Eingemeindung: | 1906 | |
Eingemeindet nach: | Beeden-Schwarzenbach | |
Postleitzahl: | 66424 | |
Vorwahl: | 06841 | |
Lage von Beeden im Saarland |
Beeden ist ein Ort an der Blies und Stadtteil der saarpfälzischen Kreisstadt Homburg im Saarland.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beeden liegt auf einem kleinen Rücken, der nach Westen und Norden von der Bliesaue und nach Süden vom Erbach begrenzt wird auf 245 m ü. NHN. Nach der naturräumlichen Gliederung ist der Ort Teil des Homburger Beckens in der St. Ingbert-Kaiserslauterer Senke.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Beeden wird erstmals in einer Urkunde vom 23. März 1212 erwähnt, in der Papst Innozenz III. der Abtei Wörschweiler das Recht bestätigt, den Zehnten für Beeden zu erheben.[2]
Von 1906 bis 1913 bildete Beeden zusammen mit Schwarzenbach die Gemeinde Beeden-Schwarzenbach.[2] Nach einer Gemeindeversammlung vom 14. Januar 1912, auf der sich eine Mehrheit der anwesenden Bürger für eine Vereinigung von Beeden-Schwarzenbach mit Homburg ausgesprochen hatte, erfolgte auf Beschluss des königlichen Staatsministeriums des Innern vom 25. März 1913 die Auflösung der Gemeinde und ihre Eingliederung in die Kreisstadt Homburg mit Wirkung vom 1. April 1913.[2][3]
Beeden hat 2701 Einwohner (Stand: 1. Oktober 2024).[1]
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Beeden geht auf keltische Ursprünge zurück. Beda bedeutet dabei etwa Graben oder Bächlein.[4]
Beeder Turm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1212 wird erstmals eine Kirche in Beeden erwähnt. Die dem heiligen Remigius geweihte Kirche war bis 1299 die Pfarrkirche für Homburg und stand unter dem Patronat des Klosters Wörschweiler. Die als „Beeder Turm“ bekannte Turmruine stammt von dem frühgotischen Kirchturm, der im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Er ist das älteste Bauwerk der Stadt Homburg. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche im Dreißigjährigen Krieg zerstört.[5]
Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Pfarrkirche der Architekten Grün + Weber aus Kaiserslautern wurde 1934/35 als Saarbefreiungskirche errichtet. Der Bau sollte wie die Errichtung der Saardank-Kirche in Rohrbach der „Heimkehr“ des Saarlandes in das Deutsche Reich den „architektonischen Ausdruck“ geben und wurde von NS-freundlichen Kirchenkreisen gefördert.[6] Zwei Fresken im Altarraum wurden nach dem Krieg bei Renovierungsarbeiten übertüncht.[7] Sie stellten im Stil germanischer Heldenmythen überlebensgroß einen seine Ketten zerreißenden Arbeiter und einen Christus symbolisierenden Ritter in mittelalterlicher Rüstung dar. Der ursprüngliche Name Saarbefreiungskirche wurde nach 1945 nicht mehr benutzt. Bis zum Sommer 2012 hieß sie Protestantische Kirche Beeden, seither Protestantische Friedenskirche Beeden.
Die katholische St. Remigius-Kirche wurde 1955 geweiht.
Naherholungsgebiet und Naturschutzgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am südlichen Dorfrand liegt nahe an der Blies das Naherholungsgebiet „Beeder Brünnchen“ mit mehreren Weihern, der Quelle „Beeder Brünnchen“, Aussichtspavillon und Fischteichanlagen. Einige Zeit konnte sich Beeden rühmen, die einzigen Störche im Saarland zu beherbergen. Das Storchennest des freilebenden Weißstorchpaares befindet sich neben der Fischerhütte. In den Sommermonaten kann die Aufzucht des Storchennachwuchses beobachtet werden.
Hinter dem Sportplatz Richtung Zollbahnhof befindet sich das ehemalige Naturschutzgebiet Höllengraben mit dem Felsenbrunnen. Hier lebt seit 2005 eine kleine Herde von Heckrindern und Wasserbüffeln und seit 2010 eine Herde mit Konik-Wildpferden. Seit einiger Zeit brüten auch hier Weißstörche sowie Nilgänse, Graugänse, Graureiher und viele andere Wasservogelarten.[8]
Das Vogelschutzgebiet „Beeder Bruch“, das auch das „Biotop Beeden“ beinhaltet, umfasst eine 130 ha große Fläche und ist Teil des Biosphärenreservats Bliesgau.[9][10]
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Ehemaliger Beeder Bahnhaltepunkt
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Naturschutzgebiet Höllengraben (Bliesaue zwischen Limbach und Beeden)
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Beeder Brünnchen
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Fischweiher mit Fischerhütte
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Storchennest am Fischweiher
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beeden verfügte einst über einen Haltepunkt an der 1991 stillgelegten Bahnstrecke Homburg–Zweibrücken. Durch die Stilllegung erhielt Beeden Busanbindung Richtung Blieskastel und Homburg mit drei Linien im Stundentakt:
Linie | Linienverlauf | Takt | Anbieter |
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315 | Neunkirchen – Kohlhof – Limbach – Beeden – Klinikum Homburg | 60 min. | Neunkircher Verkehrs-AG |
501 | Homburg – Beeden – Lautzkirchen – Blieskastel – Breitfurt – Bliesdalheim – Gersheim – Bliesmengen-Bolchen – Kleinblittersdorf | 60 min. | Saar-Pfalz-Bus |
R14 | Homburg – Beeden – Lautzkirchen – Blieskastel – Biesingen – Aßweiler – Bliesmengen-Bolchen – Kleinblittersdorf | 120 min. | Saar-Pfalz-Bus |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Fischer: Beeden – Ein historischer Stadtteil Homburgs. Aktionsgemeinschaft Beeder Vereine, 1983, beeden.info (PDF 8,8 MB).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beeden – Saarland, privat betriebenes Ortsbuch mit geschichtlichen Informationen über Beeden
- Biotop-Kultur-Rundweg Beeden ( vom 4. März 2012 im Internet Archive) (PDF; 2,1 MB) Wegbeschreibung zu den Sehenswürdigkeiten Beedens, mit vielen Fotos
- Einwohner von Beeden, Schwarzenbach und Wörschweiler von 1600 bis 1900 Ortsfamilienbuch (OFB) Beeden
- Literatur zu Beeden in der Saarländischen Bibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Kreis- und Universitätsstadt Homburg: Daten und Fakten, Einwohner nach Stadtteilen, abgerufen am 30. Oktober 2024
- ↑ a b c Hans-Joseph Britz: Historisches aus unserer Region. In es Heftche, Juli 2013, S. 48 f.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 487.
- ↑ Wolfgang Haubrichs: Die Ausbildung der Grenze zwischen den Diözesen Metz, Speyer und Worms aus der Perspektive von Toponymie und Siedlungsgeschichte In: Hans-Walter Herrmann (Hrsg.): Die alte Diözese Metz = L'ancien diocèse Metz. Referate eines Kolloquiums in Waldfischbach-Burgalben vom 21. bis 23. März 1990. Saarbrücken 1993. S. 39. pdf
- ↑ Beeder Turm, Seite auf dem Webangebot der Stadt Homburg
- ↑ Jahrbuch zur Geschichte von Stadt und Landkreis Kaiserslautern. Band 32/33 (1994/1995, ersch. 1996), S. 476.
- ↑ Homburg, (Beeden, Bruchhof, Einöd, Erbach, Jägersburg, Schwarzenacker), Protestantische Kirchen. In: Kunstlexikon Saar. Abgerufen am 13. November 2022.
- ↑ Naherholungsgebiet Beeden, Seite der Stadt Homburg, abgerufen am 17. Dezember 2018.
- ↑ Wasserbüffel trifft Weißstorch, Pressemeldung des Biosphärenzweckverbands Bliesgau vom 28. April 2011.
- ↑ Naturschutz: L 6609-308 Beeder Bruch auf der Website des Saarlands, abgerufen am 28. April 2019.