Benutzer:Echoray
(Jens Frank über die Skalierbarkeit der Wikipedia-Nutzerbasis)
(Jimbo Wales über die Wirtschaftlichkeit der Wikipedia)
(Brion Vibber zum Thema "Ordnung im Rechenzentrum")
(Benutzer Stupus mundi zum Thema "Amphibisches Angriffsschiff")
Wer ist Echoray?
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wunderschönen Guten Tag! Mein Name ist Alwin "von" Meschede, Baujahr 1986. Das "von" aber bitte wirklich nur in Anführungszeichen, weil ich nicht wirklich blaues Blut habe, sondern bloß Meschede heiße und in Meschede wohne. Den Namen hab' ich geerbt, worauf ich echt stolz bin. Im 18. Jahrhundert konnte man Namen nämlich für Geld kaufen (in Zeiten knapper Kassen vielleicht wieder ein Zukunftsmodell für klamme Kommunen mit wohlklingenden Namen?).
Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fachhochschule Dortmund, Abschluss im Sommer 2009 als Bachelor Betriebswirtschaft, seitdem hauptberuflich tätig in der Fleischbranche und nebenberuflich in der Bahnbranche (hier hab ich ja immer Enak Ferlemann im Ohr, "Wer für den Sektor Schiene arbeitet, ist auf der Seite der Guten"). Vor Jahren habe ich mal angefangen, in ein Mikrofon zu quatschen und das Ergebnis auf Youtube zu veröffentlichen. Dadurch bin ich in die Rolle einer Art "Eisenbahn-Erklärbär" gerutscht: https://www.youtube.com/user/Echoray1
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Opa erzählt vom Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Wikipedia wurde ich am 11. Mai 2003 aufmerksam, als ich das Netz für ein Projekt im Fach Deutsch nach Leben und Werk irgendeines Kommunikationswissenschaftlers absuchte, dessen Namen ich längst vergessen habe. Ich war damals Schüler in der 11. Klasse. Die deutsche Wikipedia hatte 15000 Artikel, die von 15 Admins überwacht wurden. Macht im Schnitt 1000 Artikel pro Admin. Mein erster Beitrag als angemeldeter Benutzer (es gab damals weniger als 1400 Stück davon) war soweit ich weiß dieser Beitrag zum Artikel "Chemische Waffe". Die Zeiten waren anders als heute. Klingt abgedroschen? Ich habe trotzdem das Gefühl, dass die Einstiegshürden damals geringer waren als heute. Ist ja auch klar warum. Man hatte sozusagen ein "leeres" Wiki vor sich, das nur darauf wartete, gefüllt zu werden. Ein einzelner Mensch konnte ein komplettes Themengebiet auch ohne Artikel-Kategorisierung überblicken. Ich selbst verlegte mich alsbald darauf, Artikel aus der englischen Wikipedia zu übersetzen, weil es dort fertige Texte gab und ich es als nicht zielführend ansah, das Rad jedesmal neu zu erfinden. Siehe auch meine Gedanken zur Internationalen Synchronisierung. Ich konnte nicht wirklich übermäßig gut Englisch, hey, ich war ja Schüler, aber was machte das? Es gab ja genug helfende Hände, die es völlig normal fanden, wenn ein Artikel in der Erstversion so aussah wie dieser hier. Die Standards waren längst nicht so hoch wie heute. Man schaue sich nur mal die Seite Wikipedia:Übersetzungen an. Im Effekt raten wir heute jedem von Übersetzungsarbeiten ab, der die Sache nicht studiert hat. Ich weiß nicht, ob das sinnvoll ist. Wichtig ist denke ich vor allem Sprachgefühl. "Würde ich das im Deutschen wirklich so schreiben?" sollte einem das Leitmotiv sein.
Am 3. Februar 2004 wurde ich dann Admin. Und zwar, da bin ich geradezu besonders stolz drauf, nicht weil ich der einen oder anderen Fraktion genehm war, sondern weil ich einfach als nächster dran war. Damals war die Wikipedia-Datenbank noch so handlich, dass man auf einem handelsüblichen Rechner damit Auswertungen fahren konnte. Auf einer Liste von Leuten mit besonders vielen Beiträgen, aber ohne Admin-Status tauchte mein Name jedenfalls recht weit oben auf. Dann wurde kurz nochmal geprüft, jawoll, ist nicht negativ aufgefallen, "schreibt ausführliche Artikel, kennt sich mit der Wiki-Technik aus und antwortet oft auf der Hilfeseite", und die Sache ging ihren Verwaltungsgang. 10 Menschen stimmten dafür, niemand dagegen, damit war ich einstimmig als Admin angenommen. Heute diskutieren hunderte Leute hin und her, wenn jemand Admin werden soll. Im Februar 2004 hatte die Wikipedia damit 44 Admins und 50000 Artikel. 1136 Stück für jeden von uns. Artikel Nummer 50000 wurde wenige Tage später Honorius I.. Das ist gut, das ist klassisch-humanistisch, das ist die freie Enzyklopädie at its best. Ich kann es ja jetzt sagen... Die Wahrheit ist: An diesem Meilenstein haben wir frühmorgens im Wikipedia-Chat kräftig geschoben. Der wahre Artikel 50000 war irgendein Sub-Stub über ein unwichtiges Dorf in Thüringen. Das konnten wir unmöglich in die Pressemitteilung drucken... Der Honorius-Artikel sah gut aus. Den konnte man vorzeigen.
Als Admin war ich wohl eher einer der Unauffälligen. Von meinen Löschrechten machte ich fast nur bei glasklaren URVs oder Schnelllöschgeschichten Gebrauch. Die Fälle, in denen ich ausführendes Organ für einen ausgewachsenen Löschantrag war, kann man wohl an einer Hand abzählen. Ich bin nicht sehr konfliktfreudig und stehe eher auf dem Standpunkt "lasst sie doch machen...". Es ist ein Wiki. Man kann alles hin- und hereditieren. Es ist egal. Warum soll ich mir Stress machen für ein Projekt, für das ich meine Freizeit opfere? Für Stress werde ich von der Wikimedia Foundation einfach zu schlecht bezahlt... Andererseits bewundere ich Menschen, die sich Tag für Tag heldenhaft zum Wohle der Wikipedia in Diskussionen aufreiben. Ich könnte das nicht. Im Zweifelsfall wirkt eine Taktik fast immer: Wenn partout jemand seine eigene Sicht der Dinge in einem Artikel durchdrücken möchte, und man ihm per Diskussion nicht beikommen kann, einfach den Unsinn stehen lassen und in zwei Monaten wiederkommen. Bis dahin hat der Krawallheini längst die Lust an der Wikipedia verloren, und man kann die Dinge wieder richtigstellen.
2005 wurde die Wikipedia dann erwachsen. Das merkte ich persönlich daran, dass ich langsam nicht mehr alleine an den von mir begonnenen Artikeln werkelte, sondern nunmehr auch fremde Menschen etwas beitrugen, und zwar nicht bloß kleine Korrekturen, sondern Substanzielles. So langsam entdeckten die Experten unser Wiki. Besonders augenfällig wurde das für mich bei der Bahntechnik: Plötzlich tauchten Lokführer auf, die natürlich Wissen aus erster Hand hatten, von dem ich - damals noch nicht selbst in Bahnbetriebtätigkeiten involviert - nur träumen konnte. Bei den Stellwerken haben wir beispielsweise einen Autor, der auch die offiziellen Lehrbücher der Bahn AG verfasst hat, bei EBuLa einen der Systementwickler.
Zwischendurch habe ich neun Monate "Wikipause" gemacht, während ich meinen Wehrdienst ableistete. Eigentlich hatte ich die feste Intention, nicht zurückzukommen. Die Wikipedia wurde nämlich inzwischen groß und unhandlich. Auch die Unbeschwertheit der früheren Tage ist für meinen Geschmack durch zu viel Bürokratie verdrängt worden. Ich kann das jetzt nicht im Detail ausführen. So war halt mein Bauchgefühl. Neun Monate habe ich "meine" Artikel der bösen Welt da draußen überlassen. Später kam ich zurück, und durfte feststellen, dass die meisten meiner Artikel immer noch so aussahen wie vor neun Monaten. Gut, es wurde Kleinkram ausgebessert, vielleicht auch mal ein Satz hinzugefügt. Aber systematische Pflege fand ohne mich nicht statt. Ich will nicht päpstlicher als der Papst sein. Auch ich bin weit davon entfernt, die Artikel immer aktuell zu halten. Trotzdem hat es mich ein wenig irritiert, wie langlebig die Kernbestandteile eines Wikipedia-Artikels sind. Allen Bearbeitungen zum Trotz lese ich heute noch Redewendungen in meinen Artikeln, die ich anno 2004 mal da reingeschrieben habe, von denen ich aber heute denke "das kann man doch nicht so schreiben...". Weil ich so ein unglaublich böser Mensch bin, lasse ich sie weiter so stehen wie sie sind.
Zwischen 2006 und 2009 kam ich mit Deutschlands Hochschullandschaft, Forschung und Lehre in Berührung. Ich bin jetzt Student, und ich darf mich wohl mit Fug und Recht als Wikipedia-Insider bezeichnen. Als solcher war und bin ich entsetzt, wie leichtfertig an Hochschulen Wissen aus der Wikipedia übernommen wird. Nicht falsch verstehen. Ich bin überzeugt vom Wikipedia-Projekt, aber ich bin auch Anhänger der These, dass man aus Wikipedia nicht im Rahmen seriöser wissenschaftlicher Publikationen zitieren sollte. Dazu habe ich ein paar haarsträubende "Unfälle" in der Wikipedia zu viel erlebt. Wikipedia eignet sich in ihrer jetztigen Form hervorragend dazu, sich im Selbststudium Grundwissen anzulesen. Für Zitierzwecke würde ich mich aber nicht darauf verlassen wollen, dass beispielsweise die Zahlen die ich zitieren möchte auch wirklich korrekt sind.
Im Herbst 2009 war das Verhältnis von Artikeln zu Admins übrigens 2880 Stück pro Nase. Ich bin vehement dafür, dass jeder, der über einen gewissen Zeitraum konstruktiv mitarbeitet, auch die "Adminknöppe" erhält. Wenn ich heute in den Contra-Gründen lese "kenne ich nicht", obwohl der Betreffende lange Zeit dabei war, oder noch besser "wir haben schon genügend männliche Admins" kann ich gar nicht so viel essen wie ich kotzen möchte. Noch wichtiger ist mir persönlich aber eine Sache, für die man keine Adminrechte braucht: Es sollte "Bürgerpflicht" jedes ernsthaften Wikipedianers sein, möglichst viele Seiten in der Beobachtungsliste zu haben. Und zwar nicht die Mainstream-Artikel wie Deutschland oder so, sondern aus der grauen Masse. Das ist sozusagen mein Wort zum Sonntag.
Ebenfalls im Herbst 2009 wurde in der Wikipedia ein Admin-Wiederwahlverfahren eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich seit über einem Jahr keine der Admin-Funktionen mehr genutzt. In meinen Themenbereichen passierte einfach nichts, wozu ich Admin-Rechte gebraucht hätte, und in die Löschhölle wollte ich mich nicht hinabbegeben. Entsprechend schnell fanden sich dann auch 25 Wikipedianer, die ein Wiederwahlverfahren für mich forderten. Ich selbst ging davon aus, dass ich still und leise deadministriert würde, wenn ich nicht von mir selbst aus kandidierte. Stattdessen kam es zu einer Art Zwangswiederwahlverfahren. Ich ließ dieses über mich ergehen, weil ich wissen wollte, wie denn die Community zu "Vorratsbeschlüssen" stehen würde. Ich hatte meine Admin-Rechte zwar lange nicht mehr genutzt, aber ich hatte auch keinen Schaden angerichtet - und wer weiß, vielleicht wäre irgendwann ein Fall eingetreten, wo ich sie wieder eingesetzt hätte. Tatsächlich sprach mir eine kleine Mehrheit das Vertrauen aus. Um Admin zu bleiben hätte allerdings eine Zweidrittelmehrheit zusammenkommen müssen. Seit dem 14. Dezember 2009 bin ich nun wieder als einfacher Benutzer unterwegs. Und was soll ich sagen - ich vermisse die Adminfunktionen nur sehr selten. Ich bin tatsächlich eher an Inhalten interessiert als an Verwaltungstätigkeiten.
Die größten Böcke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und unfehlbar bin ich anerkanntermaßen nicht... Besonders bei meinen Übersetzungen aus dem Englischen geht manchmal etwas daneben. Hier werde ich einige Kostproben sammeln, damit andere daraus lernen oder ihren Spaß haben können:
- In A-10 Thunderbolt II vertical stabilisators mit Vertikale Stabilisatoren übersetzt. Es handelt sich um ein Seitenleitwerk.
- In Terry Farrell aus der spokesperson Brian Baker einen spokesman (Pressesprecher) gemacht. Herr Baker ist sowas wie Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer, nur für die Telefonfirma Sprint.
- In USS Iwo Jima (LPH-2) engineers (Pioniere) zu Ingenieuren ernannt. Nicht direkt verkehrt, aber im Zusammenhang nicht passend.
- Die Sache mit der Ladung. Shaped charge und depth charge wurden zum Hinter-Lader bzw. zur Formladung und Tiefenladung statt Hohlladung und Wasserbombe...
- Ich habe sogar Flüsse rückwärts fließen lassen: Der inlet of the Neva river in the Ladoga wurde bei mir zur Mündung der Neva in besagten See...