Bezirk Kufstein

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Bezirk Kufstein
Lage im Bundesland Tirol
Lage des Bezirks Bezirk Kufstein im Bundesland Tirol (anklickbare Karte)Bezirk ImstInnsbruckBezirk Innsbruck-LandBezirk KitzbühelBezirk KufsteinBezirk LandeckBezirk LienzBezirk ReutteBezirk Schwaz
Lage des Bezirks Bezirk Kufstein im Bundesland Tirol (anklickbare Karte)
Basisdaten
Bundesland Tirol
NUTS-III-Region AT-335
Verwaltungssitz Kufstein
Fläche 969,97 km²
(31. Dezember 2019)
Einwohner 114.001 (1. Jänner 2024)
Bevölkerungsdichte 118 Einw./km²
Kfz-Kennzeichen KU
Bezirkskennzahl 705
Bezirkshauptmannschaft
Bezirkshauptmann Kurt Berek
Webseite tirol.gv.at/kufstein
Karte
Lage der Gemeinde Bezirk Kufstein im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)AlpbachAngathAngerbergBad HäringBrandenbergBreitenbach am InnBrixleggEbbsEllmauErlKirchbichlKramsachKufsteinKundlLangkampfenMariasteinMünsterNiederndorfNiederndorferbergRadfeldRattenbergReith im AlpbachtalRettenschössScheffau am Wilden KaiserSchwoichSöllThierseeWalchseeWildschönauWörglTirol (Bundesland)
Lage der Gemeinde Bezirk Kufstein im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)

Der Bezirk Kufstein ist ein politischer Bezirk des österreichischen Bundeslandes Tirol.

Im Norden grenzt er an den Freistaat Bayern (Landkreis Miesbach, Landkreis Rosenheim und Landkreis Traunstein), im Südwesten an den Bezirk Schwaz und im Südosten an den Bezirk Kitzbühel.

Der Bezirk mit einer Fläche von 969,97 km² ist Teil der Euregio Inntal und der Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino.

„Alte“ Bezirkshauptmannschaft

Der Bezirk Kufstein war lange Zeit in bayerischer Hand, bevor er 1506 mit dem Bezirk Kitzbühel (damals die drei Gerichte Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel) an Tirol und somit später an Österreich kam.

Vorgänger des Bezirks war das bayerische Landgericht Kufstein zwischen 1805 und 1814, zu welchem auch die heutigen in Bayern liegenden Gemeinden Kiefersfelden, Oberaudorf und Teile von Flintsbach am Inn gehörten.[1]

Als Kufstein durch den Rieder Vertrag wieder Österreich zugeschlagen wurde, entstand 1849 der Gerichtsbezirk Kufstein. Im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] wurde dieser dann ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Rattenberg zum politischen Bezirk Kufstein zusammengefasst.[3]

Nach dem Anschluss Österreichs wurden 1939 mit dem Ostmarkgesetz die reichsdeutschen Verwaltungsstrukturen eingeführt. Damit wurden die Bezirkshauptmannschaften durch Landkreise ersetzt. Aus dem Bezirk Kufstein wurde damit der Landkreis Kufstein mit einem Landrat an der Spitze. 1945 endeten diese Regelungen und die Bezirkshauptmannschaften entstanden neu.

Heute ist er nach Bevölkerung der drittgrößte Bezirk Tirols und schnell wachsender Bezirk. Kufstein und Wörgl zählen zu den größten Städten Tirols, mit den angrenzenden Gemeinden Ebbs, Kirchbichl, Langkampfen und Kundl bilden sie wirtschaftlich und einwohnermäßig das Zentrum des Bezirks.

Durch den Bezirk verlaufen die Inntal Autobahn A 12 und die Westbahn (ab Wörgl Hauptbahnhof mit einem Ast über Zell am See und einem Ast über Kufstein nach Salzburg). In Langkampfen befindet sich ein kleiner Flugplatz, der vornehmlich von Segelfliegern genutzt wird. Die großen Flughäfen Innsbruck, Salzburg und München sind jeweils rund 100 km entfernt. Von Kufstein bis Niederndorf gab es bis 2011 eine touristisch orientierte Innschifffahrt, mangels Fahrgästen wurde diese nach 14 Betriebsjahren eingestellt.[4]

Der Bezirk umfasst hauptsächlich den untersten Teil des Tiroler Unterinntals bis zur bayrischen Grenze und die Seitentäler Alpbachtal, Brandenberger Tal, Wildschönau, Thierseetal. Die Untere Schranne bzw. Teile des Kufsteiner Beckens liegen bereits im Alpenvorland.

An Gebirgen hat er Anteil an den Brandenberger Alpen, den Kitzbüheler Alpen, dem Kaisergebirge und den Chiemgauer Alpen.

Bedeutende Seen sind: Reintaler See, Thiersee, Hechtsee, Hintersteiner See und Walchsee.

Ab der Stadt Kufstein innabwärts liegt der Talboden auf unter 500 Meter Seehöhe.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Wirtschaft im Bezirk ist vor allem durch den Dienstleistungsbereich geprägt, hier ist der Handel und der Tourismus vorherrschend. Wichtige Industriestandorte sind Kundl, Kufstein, Wörgl und Brixlegg. Die größten Produktionsbetriebe finden sich in den Sparten pharmazeutische Industrie, Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren und Bauwirtschaft.

Der Bezirk hat einen relativ hohen Anteil an Auspendlern, vor allem in die benachbarten Bezirke und nach Innsbruck.

Angehörige Gemeinden

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Der Bezirk Kufstein umfasst 30 Gemeinden. Darunter befinden sich drei Städte und zwei Marktgemeinden. Die Einwohnerzahlen entsprechen dem Stand vom 1. Jänner 2024.[5]

Die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirks ist mit 130,17 km² die Gemeinde Brandenberg, während die Stadtgemeinde Rattenberg mit 0,11 km² die kleinste Gemeindefläche besitzt (es ist außerdem die kleinste Gemeinde in Österreich). Die Bevölkerungsdichte ist in Rattenberg am höchsten, in Brandenberg am niedrigsten.

Die Stadt Kufstein ist mit 20.169 (1. Jänner 2024)[5] Einwohnern die einwohnerstärkste Gemeinde, Rattenberg hat mit 464 (1. Jänner 2024)[5] die wenigsten Einwohner.

Gemeinden des Bezirks Kufstein

Planungsverbände

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Im Bezirk liegen sechs Planungsverbände, wovon drei auch Gemeinden im Bezirk Kitzbühel umfassen:[6]

  • Planungsverband 26 – Brixlegg und Umgebung
  • Planungsverband 27 – Kufstein und Umgebung
  • Planungsverband 28 – Untere Schranne – Kaiserwinkl
  • Planungsverband 29 – Wörgl und Umgebung
  • Planungsverband 30 – Wilder Kaiser
  • Planungsverband 37 – Brixental – Wildschönau
Regionen in der Tabelle sind Tiroler Planungsverbände (Stand: März 2017)
Gemeinde Lage Ew km² Ew / km² Gerichts­bezirk Region Typ

Foto
Alpbach


2.553 58,37 44 Rattenberg 26 – Brixlegg und Umgebung Gemeinde

Angath


1.017 3,50 291 Kufstein 29 – Wörgl und Umgebung Gemeinde

Angerberg


1.981 19,53 101 Rattenberg 29 – Wörgl und Umgebung Gemeinde

Bad Häring


2.987 9,27 322 Kufstein 29 – Wörgl und Umgebung Gemeinde

Brandenberg


1.519 130,17 12 Rattenberg 26 – Brixlegg und Umgebung Gemeinde

Breitenbach am Inn


3.564 37,99 94 Rattenberg 29 – Wörgl und Umgebung Gemeinde

Brixlegg


3.124 9,11 343 Rattenberg 26 – Brixlegg und Umgebung Markt-
gemeinde

Ebbs


5.929 40,08 148 Kufstein 28 – Untere Schranne–Kaiserwinkl Gemeinde

Ellmau


2.951 36,39 81 Kufstein 30 – Wilder Kaiser Gemeinde

Erl


1.629 26,97 60 Kufstein 28 – Untere Schranne–Kaiserwinkl Gemeinde

Kirchbichl


6.009 14,98 401 Kufstein 29 – Wörgl und Umgebung Gemeinde

Kramsach


5.020 26,90 187 Rattenberg 26 – Brixlegg und Umgebung Gemeinde

Kufstein


20.169 39,39 512 Kufstein 27 – Kufstein und Umgebung Stadt-
gemeinde

Kundl


4.953 21,94 226 Rattenberg 29 – Wörgl und Umgebung Markt-
gemeinde

Langkampfen


4.260 26,51 161 Kufstein 27 – Kufstein und Umgebung Gemeinde

Mariastein


447 2,37 188 Kufstein 29 – Wörgl und Umgebung Gemeinde

Münster


3.604 27,82 130 Rattenberg 26 – Brixlegg und Umgebung Gemeinde

Niederndorf


2.880 7,21 399 Kufstein 28 – Untere Schranne–Kaiserwinkl Gemeinde

Niederndorferberg


735 12,14 61 Kufstein 28 – Untere Schranne–Kaiserwinkl Gemeinde

Radfeld


2.576 14,32 180 Rattenberg 26 – Brixlegg und Umgebung Gemeinde

Rattenberg


464 0,11 4145 Rattenberg 26 – Brixlegg und Umgebung Stadt-
gemeinde

Reith im Alpbachtal


2.845 27,41 104 Rattenberg 26 – Brixlegg und Umgebung Gemeinde

Rettenschöss


578 16,27 36 Kufstein 28 – Untere Schranne–Kaiserwinkl Gemeinde

Scheffau am Wilden Kaiser


1.552 31,45 49 Kufstein 30 – Wilder Kaiser Gemeinde

Schwoich


2.650 18,79 141 Kufstein 27 – Kufstein und Umgebung Gemeinde

Söll


3.767 45,97 82 Kufstein 30 – Wilder Kaiser Gemeinde

Thiersee


3.182 108,60 29 Kufstein 27 – Kufstein und Umgebung Gemeinde

Walchsee


2.192 39,24 56 Kufstein 28 – Untere Schranne–Kaiserwinkl Gemeinde

Wildschönau


4.377 97,42 45 Rattenberg 31 – Brixental–Wildschönau Gemeinde

Wörgl


14.487 19,74 734 Kufstein 29 – Wörgl und Umgebung Stadt-
gemeinde

Bevölkerungsentwicklung

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Bezirkshauptmänner

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  • 1868 bis 1879 – Karl Freiherr von Mensi (erster k.k. Bezirkshauptmann)
  • 1879 – Matthäus Daum
  • 1879 bis 1883 – Anton Hoflacher
  • 1883 bis 1888 – Clemens Graf St. Julien
  • 1888 bis 1889 – Josef Sweth
  • 1889 bis 1907 – Karl Fischnaler
  • 1907 – Karl Franz Peer
  • 1907 bis 1908 – Josef Sweth
  • 1908 – Leo von Tschurtschenthaler
  • 1908 bis 1916 – Karl Bruder
  • 1916 – Karl von Szalay
  • 1916 bis 1917 – Karl Jantschek
  • 1917 bis 1919 – Pius Freiherr von Riccabona (letzter k.k. Bezirkshauptmann)
  • 1919 bis 1935 – Karl Jantschek
  • 1935 – Alois Neuner
  • 1935 bis 1938 – Kurt Hradeczky
  • 1938 – Fritz Wille (Kreisleiter der NSDAP)
  • 1938 bis 1942 – Wendelin Pflauder (Landrat)
  • 1942 bis 1945 – Rudolf Walter (Landrat)
  • 1945 – Ing. Andreas Gerber
  • 1945 bis 1947 – Richard Seeger
  • 1947 – Benno Mumelter
  • 1947 bis 1974 – Julius Riccabona
  • 1975 bis 2000 – Walter Philipp
  • 2000 bis 2005 – Johannes Tratter
  • 2006 bis 2009 – Michael Berger
  • 2010 bis 2015 – Christian Bidner
  • 2015 bis 2024 – Christoph Platzgummer[7]
  • seit 1. Juli 2024 – Kurt Berek[8]

Einzelnachweise

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  1. Statistik des Königreiches Bayern in Beziehung auf materielle bürgerliche Gesetze mit Ausschlusse des Rhein-Kreises Jahrgang 1828, Michael Jaeck
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen…“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. Die letzte Fahrt der St. Nikolaus auf dem Inn 2011 (Memento vom 16. Februar 2012 im Internet Archive) auf tirol-schiffahrt.at, abgerufen am 22. September 2017
  5. a b c Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2024 (Gebietsstand 1.1.2024) (ODS)
  6. Karte der Planungsverbände in Tirol
  7. Die Bezirkshauptmannschaft feiert ihr 150-Jähriges
  8. Berek neuer Bezirkhauptmann von Kufstein. In: ORF.at. 9. Juli 2024, abgerufen am 10. Juli 2024.

Koordinaten: 47° 35′ N, 12° 10′ O