Breese
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 0′ N, 11° 48′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Prignitz | |
Amt: | Bad Wilsnack/Weisen | |
Höhe: | 25 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,76 km2 | |
Einwohner: | 1493 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19322 | |
Vorwahlen: | 03877 + 038791 | |
Kfz-Kennzeichen: | PR | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 70 052 | |
LOCODE: | DE REP | |
Gemeindegliederung: | 1 Ortsteil, 1 bewohnter Gemeindeteil, 2 Wohnplätze[2] | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 1 19336 Bad Wilsnack | |
Website: | www.amtbww.de | |
Bürgermeister: | Fabien Wiesemann (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Breese im Landkreis Prignitz | ||
Breese ist eine Gemeinde im Landkreis Prignitz in Brandenburg. Sie wird vom Amt Bad Wilsnack/Weisen mit Sitz in Bad Wilsnack verwaltet.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Nordwesten Brandenburgs etwa zwei Kilometer östlich der Stadt Wittenberge im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. An der westlichen Gemeindegrenze fließt die Stepenitz in Richtung Elbe. Die Bahnlinie Berlin–Hamburg verläuft durch das Gemeindegebiet, besitzt im bewohnten Gemeindeteil Kuhblank aber nur einen ehemaligen Haltepunkt.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Breese gehören der Ortsteil Groß Breese mit dem Wohnplatz Ausbau und der bewohnte Gemeindeteil Kuhblank mit dem Wohnplatz Buutendörp.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Breese wurde 1317 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „Ort, wo die Birken stehen“. Die drei Dörfer der Gemeinde (Breese, Groß Breese, Kuhblank) sind vom Ursprung her Rundlinge.
Klein Breese gehörte einst zum Gut Neuburg. Urnenfunde belegen eine Besiedlung der Gemarkung bereits zur Bronzezeit. Von 1441 bis 1728 besaßen die Ritter von Retzdorf, bis 1825 die Herren von Möllendorf und nach 1828 ein Herr Strilack das Gut. 1820 wurde Klein Breese infolge eines Brandes fast vollständig zerstört. Von 1849 bis 1878 war Klein Breese Teil der Stadt Wittenberge und gehörte danach bis 1952 zum Amtsbereich Wittenberge. 1877 wurde das Gut Klein Breese aufgelöst.
Ein durch Ansiedlung von Kolonisten entstandenes Mittel Breese wurde zusammen mit Klein Breese 1939 zur Gemeinde Breese vereinigt.
Breese und Groß Breese gehörten seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Perleberg im DDR-Bezirk Schwerin. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Kreis Prignitz.
Im Mai/Juni 2013 war Breese vom Elbhochwasser 2013 betroffen.[3]
Eingemeindungen
Kuhblank gehört seit dem 1. Oktober 1973 zur ehemaligen Gemeinde Groß Breese.[4] Groß Breese wurde am 26. Oktober 2003 eingemeindet.[5]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Breese besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[9]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil
2024 |
Sitze
2024 |
Stimmenanteil
2019 |
Sitze
2019 |
---|---|---|---|---|
CDU | 39,8 % | 4 | 18,0 % | 2 |
Wählergruppe Breese-Groß Breese-Kuhblank | 39,8 % | 4 | 33,4 % | 3 |
SPD | 16,1 % | 2 | 37,0 % | 4 |
Die Linke | 4,3 % | – | 8,5 % | 1 |
FDP | – | – | 3,1 % | – |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998–2024: Werner Steiner (SPD)[10]
- seit 2024: Fabien Wiesemann (parteilos)
Zur Kommunalwahl 2024 wurde der Einzelbewerber Fabien Wiesemann zum ehrenamtlichen Bürgermeister mit 51,7 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Wiesemann setze sich gegen den Gegenkandidaten Torsten Blüthmann von der CDU, der 48,3 % der gültigen Stimmen erhielt, durch.[11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber eine rote Nadel mit einem durch das Öhr gesteckten, zweifach (b-förmig) um die Nadel geschlungenen und beiderseits abgerissenen roten Faden, daneben ein steigendes rotes Einhorn.“[12] | |
Wappenbegründung: Das Einhorn ist dem Wappen der Uradelsfamilie von Retzdorf entlehnt, der vom 14. bis 18. Jahrhundert als Gutsherrschaft die Orte Groß und Klein Breese und die Kolonie Mittelbreese ganz oder anteilsweise gehörten. Die Nadel ist Sinnbild für die 1903 in Wittenberge angesiedelte Nähmaschinenfabrik der Firma Singer. Das Unternehmen war eine der wichtigsten Arbeitgeber für Breese und hat das Erscheinungsbild des Ortes durch die 1925 gebaute Werkssiedlung nachhaltig geprägt. Der b-förmig um die Nadel geschlungene Faden verweist auf den Anfangsbuchstaben des Ortsnamens.
Das Wappen wurde auf Initiative des Prignitz-Herold e. V. von dessen Mitgliedern und der Gemeinschaft wappenführender Familien entworfen, von Sven Schwab gestaltet und am 14. November 2012 erteilte das Brandenburgische Landeshauptarchiv die Zustimmung zur Führung von Wappen und Flagge. |
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Die Flagge ist Rot - Weiß (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Breese stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
Sonstige Sehenswürdigkeiten sind:
- Kirche Groß Breese
- Heimatstube des Heimat-, Geschichts- und Kulturverein e. V. Groß Breese/Kuhblank
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Breese liegt an der Landesstraße L 11 zwischen Wittenberge und Bad Wilsnack.
Der Haltepunkt Kuhblank an der Bahnstrecke Berlin–Hamburg wird nicht mehr bedient.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
- Christian Ludwig Ideler (1766–1846), Astronom
- Hans Koch (1930–1979), Politiker (CDU)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 89 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Breese auf der Website des Amtes Bad Wilsnack/Weisen
- Groß Breese in der Reihe „Landschleicher“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg vom 31. März 2013
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Breese | Service Brandenburg. Abgerufen am 25. Februar 2024.
- ↑ FAZ: Kein Damm für Herrn Neumann
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 14–17
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Kommunalwahlen | Wahlen Brandenburg. Abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Prignitz ( vom 14. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Martina Kasprzak: Das ist der neue Bürgermeister der Gemeinde Breese. 10. Juni 2024, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg