Chico Landi

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Chico Landi
Chico Landi 1948 am Steuer eines Ferrari 159C
Nation: Brasilien Brasilien
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Italien 1951
Letzter Start: Großer Preis von Argentinien 1956
Konstrukteure
1951 Scuderia Ferrari · 1952 Escuderia Bandeirantes · 1953 Escuderia BandeirantesScuderia Milano · 1956 Maserati
Statistik
WM-Bilanz: WM-25. (1956)
Starts Siege Poles SR
6
WM-Punkte: 1,5
Podestplätze:
Führungsrunden:

Francisco Sacco „Chico“ Landi (* 14. Juli 1907 in São Paulo; † 7. Juni 1989 ebenda) war ein brasilianischer Rennfahrer. Chico Landi war der erste Brasilianer, der in der Formel-1-Ära der 1950er-Jahre Eindruck auf die Fachwelt machen konnte.

Chico Landis Motorsportkarriere begann in den 1930er-Jahren bei Rennen in Brasilien, er gewann dreimal den Großen Preis von Rio de Janeiro (1941, 1947 und 1948). Dieser wurde auf der anspruchsvollen, mit Serpentinen bestückten Gávea-Rennstrecke, die den Spitznamen „Sprungbrett des Teufels“ trug, ausgetragen. Bei Rennen in Argentinien 1947 wurde man international auf ihn aufmerksam, und so startete er als erster Brasilianer in Europa. 1948 gewann er den Formel-2-Gran-Premio di Bari (gegen so bekannte Piloten wie Luigi Villoresi, Achille Varzi, Tazio Nuvolari und Giuseppe Farina).

In den 1950er-Jahren fuhr er entweder private Ferraris oder Maseratis bei diversen Einsätzen. Seine beste Platzierung erzielte er in der Automobil-Weltmeisterschaft 1956 beim Grand Prix von Argentinien in Buenos Aires, als er auf einem Maserati 250F, im Rennen abgelöst von Gerino Gerini, den 4. Platz erreichte.

Wenig später wandte er sich mehr seinem eigentlichen Beruf zu: Wie viele seiner englischen und französischen Fahrerkollegen jener Zeit, betrieb auch er eine KFZ-Ersatzteil- und Reparaturwerkstatt in seiner Heimatstadt.

Zum Motorsport kehrte Landi jedoch zum Ende seines Lebens als Funktionär wieder zurück. Als Manager des Rennkurses von Interlagos sollte der immerhin 78-Jährige von 1985 an für die Konsolidierung der Strecke sorgen. Vier Jahre später enthob ihn der neugewählte Bürgermeister dieser Stadt von seinem Posten. Nur wenige Monate später starb Landi, der es immerhin noch erlebt hatte, dass mit Emerson Fittipaldi, Nelson Piquet und Ayrton Senna drei Landsleute in der Formel 1 um den Titel mitfuhren.

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

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Gesamtübersicht

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Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1951 Francisco Landi Ferrari 375/50 Ferrari 4.5 V12 1 NC
1952 Escuderia Bandeirantes Maserati A6GCM Maserati 2.0 L6 2 NC
1953 Escuderia Bandeirantes Maserati A6GCM Maserati 2.0 L6 1 NC
Scuderia Milano Maserati A6GCM Maserati 2.0 L6 1
1956 Officine Alfieri Maserati Maserati 250F Maserati 2.5 L6 1 1,5 25.
Gesamt 6 1,5

Einzelergebnisse

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Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9
1951
DNA DNF DNA
1952
DNA 9 8
1953
DNF DNF
1956
4
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5
1956 Maserati Maserati 300S Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Deutschland NÜR Schweden KRI
DNF
Commons: Chico Landi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien