Contrescarpe (Bremen)

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Contrescarpe
Wappen
Wappen
Straße in Bremen
Basisdaten
Stadt Bremen
Stadtteil Mitte
Angelegt Straße aus dem 18./19. Jh.
Anschluss­straßen Am Wall, Ostertorsteinweg
Daniel-von-Büren-Straße
Querstraßen Hohenpfad, Meinkenstraße, Kohlhökerstraße, Präsident-Kennedy-Platz, Fedelhören, Rembertistraße, Richtweg, Rudolf-Hilferding-Platz, Herdentorsteinweg, Birkenstraße, Bürgermeister-Smidt-Straße, Rosenplatz, Am Wandrahm
Bauwerke Wohnhaus-Ensemble Contrescarpe, Contrescarpe 21 und 22, Haus des Reichs, Siemens-Hochhaus, Contrescarpe-Center, Hotel am Hillmannplatz
Nutzung
Nutzergruppen Autos, teils nur Fahrräder und Fußgänger
Straßen­gestaltung einspurige Straße oder Weg
Technische Daten
Straßenlänge 1900 Meter

Die Contrescarpe ist eine historische Straße in Bremen-Mitte. Die Straße führt in Ost-West-Richtung vorbei an den südlich gelegenen Bremer Wallanlagen.

Die Querstraßen wurden u. a. benannt als Hohenpfad nach einem alten Damm zum Ostertor, Meinkenstraße nach dem ursprünglichen Namen Meyenstrate (1344), Kohlhökerstraße nach den Kohl- und Gemüsebauern (verhökern=verkaufen), Fedelhören nach dem Gewässer Widel (1159), Rembertistraße nach dem Erzbischof Rembert (830–888), Richtweg (?), Herdentorsteinweg nach dem Herdentor, Birkenstraße 1859 nach den Birken, Bürgermeister-Smidt-Straße 1945 nach Bürgermeister Johann Smidt, Rosenplatz, Am Wandrahm 1906 nach den früher dort stehenden Wandrahmen der Färber.

Bremen 1757
Villa Smidt 1848
Contrescarpe 8 A–C
Contrescarpe 22–24, Villa Lürmann
Contrescarpe 33
Haus des Reichs
Contrescarpe-Center von Ungers
Hotel am Hillmannplatz, Sicht auf den Loriot-Platz, die Contrescarpe und die Wallanlagen
Parkbank mit Sitzfigur nach Loriot am Loriotplatz

Stadtmauer

Im Mittelalter umschloss landseitig eine Stadtmauer die Bremer Altstadt. Davor lag ein Mauergraben mit einem Contrescarpe, also einer gegenüberliegenden Grabenbegrenzung, begleitet von einem damals geraden Weg. Die Stadtmauer wurde Anfang des 16. Jahrhunderts ausgebaut.

Befestigungsanlage

Stärker werdende Kanonen machten es erforderlich, das Bremer Befestigungssystem vollkommen umzubauen. Dieses geschah rechts der Weser seit 1601 durch die Anlage von Bastionen. Der Wallgraben erhielt seine heute noch erkennbare Zick-Zack-Form.

Wallanlagen

Die Bremer Wallanlagen auf den Befestigungsanlagen entstanden von 1802 bis 1811 nach Plänen von Christian Ludwig Bosse und Isaak Altmann. 1803 erfolgte deshalb der Ausbau der Straße Contrescarpe.

Entwicklung im 19/20. Jahrhundert

Bereits 1803 baute Senator Johann Smidt, später Bremens berühmter Bürgermeister, seinen kriegszerstörten Wohnsitz an der Contrescarpe 25. Bis in die 1840er Jahre entstand die Contrescarpe mit freistehenden Einfamilienhäusern. Ab 1850 entstanden weitere freistehende Häuser oder Doppelhäuser. Im Wandel der Bauepochen wandelte sich der Stil der zumeist verputzten Häuser, die zur Jahrhundertwende auch mit gelben oder roten Klinkern gestaltet wurden.

Bis 1931 wurde von der Nordwolle ihr Unternehmenssitz nach Plänen der Brüder Hermann und Eberhard Gildemeister an der Contrescarpe gebaut. Nach der Insolvenz der Nordwolle übernahm die Reichsfinanzverwaltung des Deutschen Reiches das Gebäude und es erhielt die Bezeichnung Haus des Reichs. Es wird heute von der Bremer Finanzverwaltung genutzt.

Durch die schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieben im westlichen Teil der Contrescarpe keine älteren Gebäude erhalten.

Nach dem Abriss (1971) der eingeschossigen, provisorischen Hillmannpassage von 1949 entstand nach Plänen von Gerkan, Marg und Partner (Hamburg) bis 1985 das Hotel am Hillmannplatz mit einer Front zum Contrescarpe. Hier befindet sich das Gourmet­restaurant und Bistro Grashoff, in dem oft Viktor von Bülow verweilte, bekannt als Karikaturist, Regisseur und Schauspieler Loriot.

Die KPS Grundstück GmbH, baute 2012 nach Plänen von Oswald Mathias Ungers (Köln) ein siebengeschossiges Büro-, Geschäfts- und Bankhaus an der Contrescarpe, Ecke Herdentorsteinweg.

Die Contrescarpe gliedert sich von Ost nach West in die Bereiche

Gebäude und Anlagen

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Erwähnenswert sind u. a.:

Nr. 32: Villa Johann Smidt
  • Eberhard Syring: Bremen und seine Bauten – 1950–1979. Schünemann Verlag, Bremen 2014, ISBN 978-3-944552-30-9.
  • Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer. Schriftliche Überlieferung und archäologische Befunde eines mittelalterlichen Befestigungsbauwerks. Staatsarchiv Bremen, Bremen 2007, ISBN 978-3-925729-48-5.

Einzelnachweise

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  1. Denkmaldatenbank des LfD Bremen
  2. Denkmaldatenbank des LfD Bremen
  3. Denkmaldatenbank des LfD Bremen
  4. Architekten und -Ingenieurverein (Hrsg.): Bremen und seine Bauten 1900. Schünemann, Bremen 1900.
Commons: Contrescarpe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 4′ 47,21″ N, 8° 48′ 39,6″ O