Die Postkutsche
Die Postkutsche (französischer Originaltitel: La Diligence) ist ein Comic-Band aus der Lucky-Luke-Reihe, der von Morris gezeichnet und von René Goscinny getextet wurde. Ursprünglich wurde die Geschichte 1967 im belgisch-französischen Comic-Magazin Spirou und ein Jahr später als erster Band von Dargaud (insgesamt 32. Band) in Frankreich veröffentlicht.
Nach der Zählung des Ehapa-Verlages (beziehungsweise zu Beginn des Delta-Verlages aus Ehapa und Dargaud) ist Die Postkutsche der 15. Band der Reihe und somit der erste von Ehapa veröffentlichte Band. Die Zählung begann mit 15, da zunächst noch die Bände mit kleineren Nummern beim Koralle-Verlag erhältlich waren. Zuvor wurde der Comic schon bei Kauka und Yps als Fortsetzungsgeschichte oder in Zack beim Koralle-Verlag gezeigt, jedoch erhielt der Comic damals andere Namen.
Für die Zeichentrickserie Lucky Luke wurde dieser Band verfilmt.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lucky Luke wird von Mr. Oakleaf, dem Direktor der Wells Fargo & Co, zu sich gebeten, da die Postkutschen der Wells Fargo übermäßig vielen Überfällen ausgeliefert sind. Lucky Luke soll eine Postkutsche begleiten, deren Kutscher Hank Bully ist, und die angeblich Gold geladen hat. Luke nimmt an, und so wird die Fahrt mit Plakaten und in Zeitungen angekündigt. Passagiere der Postkutsche sind ein Fotograf, ein Goldgräber, dem das Gold gehört, ein scheinbarer Prediger, ein Buchhalter samt Gattin, sowie der Falschspieler Scat Thumbs, der zur Mitfahrt gezwungen wird. Die Reise wird durch eine Reihe von Banditen, natürlichen Hindernissen und Indianern gestört. Als die Reiseroute geändert wird, sodass nur die Passagiere davon erfahren, wird die Kutsche dennoch überfallen. Dadurch fällt auf, dass der Prediger ein Betrüger ist. In Salt Lake City wird er daher dem Sheriff übergeben, wo auch ein weiterer Falschspieler die Reise begleiten muss. Vor der letzten Station, die ohne Eskorte erreicht werden muss, Sacramento, wird die Kutsche von Black Bart erfolgreich überfallen. Der Fotograf macht ein Foto von Black Bart. Doch da, wie sich herausstellt, nur Steine in der Goldkiste sind, und er daraufhin von Lucky Luke überrascht wird, flieht er. Die Wells Fargo hat das Gold geheim nach Sacramento bringen lassen. Aufgrund eines Wäschereizeichens, das bei dem Foto sichtbar wird, kann Black Bart identifiziert werden.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der 3. Seite werden zwei (abgezeichnete) Fotografien von Henry Wells und W. F. Fargo gezeigt. Der zweite Gründer der Wells Fargo heißt jedoch William George Fargo, sodass entweder ein anderer gemeint ist oder ein Fehler vorliegt.
Auch die Firma Abbott-Downing, die auf Seite 19 als Postkutschenhersteller genannt wird, sowie Black Bart, eigentlich Charles E. Bolton, gab es wirklich.
Der Kutscher Hank Bully ist an Wallace Beery angelehnt, auf Seite 31 wird Alfred Hitchcock als Barkeeper gezeigt, was an dessen Cameo-Auftritte in seinen eigenen Filmen erinnert. Die Handlung weist starke Ähnlichkeiten zum Western Ringo (Originaltitel: Stagecoach, übersetzt „Postkutsche“) von 1939 auf; die Rolle des Glücksspielers Scat Thumbs erinnert an John Carradine, der in seiner Rolle in diesem Film einen ähnlichen Ruf hat.
Ein Running Gag ist das immer wieder auftauchende Gericht Kartoffeln mit Speck, das den Fahrgästen an fast jedem der vielzähligen Zwischenhalte serviert wird und auch beim Abschlussmahl der Wells Fargo in verschiedenen Variationen als einziges Gericht angeboten wird.
Ein weiterer Running Gag sind die sich ständig wechselnden Namen der Pferde, die jeweils der Situation angepasst werden. Hier hat es an einer Stelle eine Änderung bei den Ausgaben gegeben. Nach Befreiung aus einem Schlammloch ändert Hank auf freier Strecke die Namen der Pferde, was einem Insassen der Kutsche auffällt. Die Szene fehlt bei späteren Ausgaben.
Der Kutscher Hank Bully tritt erneut in Die Verlobte von Lucky Luke auf.
Die Kurzgeschichte Die gute Nachricht im Band Der Galgenstrick und andere Geschichten handelt von einem Missionar, der dem falschen Prediger in der Postkutsche frappierend ähnlich sieht.