Eurovision Song Contest 1989

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34. Eurovision Song Contest
Datum 6. Mai 1989
Austragungsland Schweiz Schweiz
Austragungsort Palais de Beaulieu
Palais de Beaulieu, Lausanne
Austragender Fernsehsender SRG SSR idée suisse
Moderation Jacques Deschenaux und Lolita Morena
Pausenfüller Guy Tell und Assistentin mit einer Wilhelm-Tell-Apfel-Zirkusnummer
Teilnehmende Länder 22
Gewinner Jugoslawien Jugoslawien
Siegertitel Riva: Rock Me
Zurückkehrende Teilnehmer Zypern 1960 Zypern
Abstimmungsregel In jedem Land vergibt eine Jury 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an die zehn besten Lieder.
Irland ESC 1988Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik ESC 1990

Der 34. Eurovision Song Contest, offiziell in diesem Jahr Concours Eurovision de la Chanson, fand am 6. Mai 1989 im Palais de Beaulieu in den Messehallen sechs und sieben[1] in Lausanne statt, nachdem Céline Dion ein Jahr zuvor für die Schweiz den Sieg geholt hatte. Diesmal gelang Jugoslawien der Sieg mit dem Lied Rock Me der Gruppe Riva.

Für Deutschland nahm der Sänger Nino de Angelo mit dem Titel Flieger teil, der auf dem 14. Platz landete. Der Gastgeber war mit Viver senza tei der Gruppe Furbaz, dem ersten und bis heute einzigen Lied auf Rätoromanisch beim ESC, auf Platz 13 eine Position besser. Österreich kam mit Nur ein Lied von Thomas Forstner auf Platz 5. Sowohl der deutsche als auch der österreichische Beitrag wurden von Dieter Bohlen komponiert. Den deutschen Kommentar für die ARD sprach Thomas Gottschalk.

Im Vorfilm bereiste ein kleines Mädchen, die Kinderbuch-Figur Heidi darstellend, die Sehenswürdigkeiten der Schweiz. Mit einer Länge von 7 Minuten ist dieser Vorfilm der längste der ESC-Geschichte. Die Reise der kleinen Heidi endete an der Hand von Céline Dion am Eingang des Palais des Beaulieu und mit dem Beginn der Show, die mit dem Vorjahres-Siegerlied Ne partez pas sans moi eröffnet wurde.

Eine Panne passierte im Pausenprogramm beim Wilhelm-Tell-Showteil; der Pfeil der Armbrustkettenreaktion verfehlte den Apfel auf dem Kopf der Assistentin knapp, so dass der Artist Guy Tell sich kurz wegdrehte und verdeckt den Pfeil in den Apfel steckte. In der Zeitlupe wurde dann der gelungene Versuch aus der Generalprobe eingespielt.

Auch in diesem Jahr gab es einmal null Punkte, diesmal für den Beitrag aus Island.

Beim Grand Prix 1989 entsandten zwei Länder Kinder zum Wettbewerb. Frankreich schickte ein elfjähriges Mädchen, Israel einen zwölfjährigen Jungen ins Rennen. Aufgrund der öffentlichen Kritik daran, setzte die EBU im darauf folgenden Jahr das Mindestalter der Interpreten auf 16 Jahre hinauf (der 16. Geburtstag muss im Jahr des Contests liegen).

  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1989
  • Diesmal konnte auch Zypern nach einem Jahr „Zwangspause“ wieder teilnehmen, so dass 22 Länder am Start waren.

    Wiederkehrende Interpreten

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    Land Interpret Vorheriges Teilnahmejahr
    Danemark Dänemark Søren Bundgaard (Begleitung) 1984 (als Mitglied von Hot Eyes) • 1985 (als Mitglied von Hot Eyes) • 1988 (als Mitglied von Kirsten & Søren)
    Griechenland Griechenland Mariana Begleitung: 1987
    Niederlande Niederlande Justine Pelmelay Begleitung: 1988

    Jedes Lied außer jenen aus Deutschland, Island und Österreich wurde mit Live-Musik begleitet bzw. kam Live-Musik zum Einsatz – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

    • Italien Italien – Mario Natale
    • Israel Israel – Shaike Paikov
    • Irland IrlandNoel Kelehan
    • Niederlande Niederlande – Harry van Hoof
    • Turkei Türkei – Timur Selçuk
    • Belgien BelgienFreddy Sunder
    • Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich – Ronnie Hazlehurst
    • Norwegen Norwegen – Pete Knutsen
    • Portugal Portugal – Luis Duarte
    • Schweden Schweden – Anders Berglund
    • Luxemburg Luxemburg – Benoît Kaufman
    • Danemark Dänemark – Henrik Krogsgård, Benoît Kaufman 1
    • Osterreich Österreich – keine Orchesterbegleitung
    • Finnland Finnland – Ossi Runne
    • Frankreich Frankreich – Guy Matteoni
    • Spanien Spanien – Juan Carlos Calderón
    • Zypern 1960 Zypern – Charis Andreadis
    • Schweiz Schweiz – Benoît Kaufman
    • Griechenland Griechenland – Yiorgos Niarchos
    • Island Island – keine Orchesterbegleitung
    • Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland – keine Orchesterbegleitung
    • Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik JugoslawienNikica Kalogjera
    1 
    Henrik Krogsgård wechselte während des Lieds vom Dirigentenpult auf die Bühne – Benoît Kaufman übernahm.

    Abstimmungsverfahren

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    In jedem Land gab es eine elfköpfige Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder.

    Platz Startnr. Land Interpret Titel
    (M = Musik; T = Text)
    Sprache Übersetzung Punkte
    01. 22 Jugoslawien Jugoslawien Riva Rock Me
    M: Rajko Dujmić; T: Stevo Cvikić
    Kroatisch a. Rock mich 137
    02. 07 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Live Report Why Do I Always Get It Wrong?
    M: John Beeby; T: Brian Hodgson
    Englisch Warum verstehe ich es immer falsch? 130
    03. 12 Danemark Dänemark Birthe Kjær Vi maler byen rød
    M: Søren Bundgaard; T: Keld Heick
    Dänisch Wir malen die Stadt rot an 111
    04. 10 Schweden Schweden Tommy Nilsson En dag
    M: Alexander Bard, Ola Håkansson, Tim Norell; T: Tim Norell, Ola Håkansson
    Schwedisch Eines Tages 110
    05. 13 Osterreich Österreich Thomas Forstner Nur ein Lied
    M: Dieter Bohlen; T: Joachim Horn-Bernges
    Deutsch 097
    06. 16 Spanien Spanien Nina Nacida para amar
    M/T: Juan Carlos Calderón
    Spanisch Geboren, um zu lieben 088
    07. 14 Finnland Finnland Anneli Saaristo La dolce vita
    M: Matti Puurtinen; T: Turkka Mali
    Finnisch b. Das süße Leben 076
    08. 15 Frankreich Frankreich Nathalie Pâque J’ai volé la vie
    M: Guy Mattéoni, G.G. Candy; T: Sylvain Lebel
    Französisch Ich habe das Leben gestohlen 060
    09. 01 Italien Italien Anna Oxa e Fausto Leali Avrei voluto
    M: Franco Fasano; T: Franco Ciani, Fabrizio Berlincioni
    Italienisch Ich hätte gewollt 056
    10. 19 Griechenland Griechenland Mariana
    Μαριάννα
    To dhiko su asteri
    (Το δικό σου αστέρι)
    M: Yannis Kyris, Marianna Efstratiou; T: Villy Sanianu
    Griechisch Dein eigener Stern 056
    11. 17 Zypern 1960 Zypern Fani Polymeri ke Giannis Savvidakis
    Φανή Πολυμέρη και Γιάννης Σαββιδάκης
    Apopse as vrethume
    (Απόψε ας βρεθούμε)
    M: Marios Meletiou; T: Efi Meletiou
    Griechisch Treffen wir uns heute Nacht 051
    12. 02 Israel Israel Gili & Galit
    גילי וגלית
    Derech hamelech
    (דרך המלך)
    M/T: Shaike Paikov
    Hebräisch Der Königsweg 050
    13. 18 Schweiz Schweiz Furbaz Viver senza tei
    M/T: Marie Louise Werth
    Rätoromanisch Ohne dich leben 047
    14. 21 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Nino de Angelo Flieger
    M: Dieter Bohlen; T: Joachim Horn-Bernges
    Deutsch 046
    15. 04 Niederlande Niederlande Justine Pelmelay Blijf zoals je bent
    M: Jan Kisjes; T: Cees Bergman, Geertjan Hessing, Aart Mol, Erwin van Prehn, Elmer Veerhoff
    Niederländisch Bleib, wie du bist 045
    16. 09 Portugal Portugal Da Vinci Conquistador
    M: Ricardo; T: Pedro Luis
    Portugiesisch Konquistador (Eroberer) 039
    17. 08 Norwegen Norwegen Britt Synnøve Johansen Venners nærhet
    M: Inge Enoksen; T: Leiv N. Grøtte
    Norwegisch Die Nähe von Freunden 030
    18. 03 Irland Irland Kiev Connolly and The Missing Passengers The Real Me
    M/T: Kiev Connolly
    Englisch Das wahre Ich 021
    19. 06 Belgien Belgien Ingeborg Door de wind
    M/T: Stef Bos
    Niederländisch Durch den Wind 013
    20. 11 Luxemburg Luxemburg Park Café Monsieur
    M: Maggie Parke, Gast Waltzing; T: Bernard Loncheval, Yves Lacomblez, Maggie Parke
    Französisch (Mein) Herr 008
    21. 05 Turkei Türkei Pan Bana bana
    M/T: Timur Selçuk
    Türkisch Mir, mir 005
    22. 20 Island Island Daníel Ágúst Haraldsson Það sem enginn sér
    M/T: Valgeir Guðjónsson
    Isländisch Was niemand sieht 000
    a. 
    mit englischem Titel
    b. 
    mit italienischem Titel
    Erhaltendes Land Vergebendes Land
    Land Insg. ItalienItalien ITA Israel ISR Irland IRL NiederlandeNiederlande NLD Turkei TUR Belgien BEL Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GBR Norwegen NOR Portugal POR SchwedenSchweden SWE Luxemburg LUX Danemark DEN OsterreichÖsterreich AUT Finnland FIN FrankreichFrankreich FRA SpanienSpanien ESP Zypern 1960 CYP Schweiz SUI Griechenland GRC Island ISL Deutschland Bundesrepublik GER Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUG
    ItalienItalien Italien 056 7 10 12 6 2 4 7 8
    Israel Israel 050 1 7 3 2 5 5 5 7 5 3 7
    Irland Irland 021 7 3 3 2 4 2
    NiederlandeNiederlande Niederlande 045 10 3 3 1 4 4 7 6 1 6
    Turkei Türkei 005 1 4
    Belgien Belgien 013 5 5 2 1
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 130 6 7 4 7 1 12 12 10 12 1 8 6 12 10 2 2 12 6
    Norwegen Norwegen 030 2 2 5 8 2 6 4 1
    Portugal Portugal 039 4 2 1 3 7 6 2 8 6
    SchwedenSchweden Schweden 110 6 6 4 8 8 6 12 12 2 5 8 3 8 2 8 12
    Luxemburg Luxemburg 008 5 3
    Danemark Dänemark 111 5 1 10 12 6 4 10 10 2 12 3 7 12 6 10 1
    OsterreichÖsterreich Österreich 097 12 8 3 12 7 4 1 2 10 8 12 8 5 5
    Finnland Finnland 076 10 8 6 10 1 4 4 3 10 7 3 10
    FrankreichFrankreich Frankreich 060 3 5 6 4 5 1 8 3 5 3 7 5 2 3
    SpanienSpanien Spanien 088 8 2 7 7 4 10 8 8 4 10 10 10
    Zypern 1960 Zypern 051 2 3 1 6 6 8 2 4 7 12
    Schweiz Schweiz 047 4 4 10 8 8 3 2 1 7
    Griechenland Griechenland 056 1 1 5 6 10 1 4 12 12 4
    Island Island 000
    Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 046 7 2 5 1 5 6 7 1 6 3 3
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 137 12 12 8 12 10 12 7 4 8 5 10 10 7 3 5 5 6 1

    *Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe

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    Anzahl Land erhalten von
    5 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Norwegen, Portugal
    4 Jugoslawien Jugoslawien Irland, Israel, Türkei, Vereinigtes Königreich
    3 Danemark Dänemark Finnland, Niederlande, Schweden
    Osterreich Österreich Belgien, Griechenland, Italien
    Schweden Schweden Dänemark, Jugoslawien, Österreich
    2 Griechenland Griechenland Schweiz, Zypern
    1 Italien Italien Spanien
    Zypern 1960 Zypern Island

    Einzelnachweise

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    1. [1]