Fahrenbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 26′ N, 9° 9′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Neckar-Odenwald-Kreis | |
Höhe: | 315 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,41 km2 | |
Einwohner: | 2723 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 166 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74864 | |
Vorwahl: | 06267 | |
Kfz-Kennzeichen: | MOS, BCH | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 25 024 | |
LOCODE: | DE 5FA | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Adolf-Weber-Straße 23 74864 Fahrenbach | |
Website: | www.fahrenbach.de | |
Bürgermeister: | Jens Stefan Wittmann (CDU) | |
Lage der Gemeinde Fahrenbach im Neckar-Odenwald-Kreis | ||
Fahrenbach ist eine Gemeinde am Südostrand des Odenwalds. Die Gemeinde liegt in Baden-Württemberg im Neckar-Odenwald-Kreis etwa neun Kilometer nördlich von Mosbach. Sie gehört zur europäischen Metropolregion Rhein-Neckar (bis 20. Mai 2003 Region Unterer Neckar und bis 31. Dezember 2005 Region Rhein-Neckar-Odenwald).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zum Buntsandstein-Odenwald gehörige Gemarkungsfläche liegt auf 249–520 m ü. NN. Das Gemeindegebiet liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald. Die Gemeinde Fahrenbach ist Mitglied im UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Fahrenbach besteht aus den ehemaligen Gemeinden Fahrenbach, Robern und Trienz.
- Zur früheren Gemeinde Fahrenbach gehören das Dorf Fahrenbach und die Häuser Im Trienzgrund.
- Zur ehemaligen Gemeinde Robern gehören das Dorf Robern und die Häuser Im Mühlengrund (Robernmühle).
- Zur ehemaligen Gemeinde Trienz gehört das Dorf Trienz.[2]
In den beiden ehemaligen Gemeinden Robern und Trienz sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fahrenbach wurde erstmals 1306 urkundlich erwähnt. Es gehörte zunächst den Herren von Hirschhorn und kam über verschiedene Stationen schließlich zur Kurpfalz. Dort gehörte der Ort zum Oberamt Mosbach, mit dem es 1803 im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Fürstentum Leiningen fiel. Als dieses durch die napoleonische Rheinbundakte aufgelöst wurde, kam Fahrenbach zum Großherzogtum Baden. 1939 wurden 636 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 724.[3]
Am 1. Januar 1975 wurde Robern nach Fahrenbach eingemeindet. Am 19. Juli 1975 wurde durch die Vereinigung der Gemeinden Fahrenbach und Trienz die heutige Gemeinde Fahrenbach gebildet.[4]
Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Robern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Robern wurde erstmals 813 urkundlich erwähnt. Es gehörte zunächst den Herren von Zwingenberg und kam später an die Herren von Hirschhorn und teilte seither das Schicksal Fahrenbachs. 1939 wurden 379 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 409.[5]
Trienz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trienz wurde 1395 erstmals im Amorbacher Klosterurbar erwähnt. 1939 wurden 501 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 615.[6]
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem die Herren von Hirschhorn im 16. Jahrhundert die Reformation eingeführt hatten, wechselte die Konfession der Einwohner noch mehrfach durch Wechsel der Landesherrschaft. Heute gibt es sowohl eine evangelische wie auch eine römisch-katholische Gemeinde im Ort.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verwaltungsgemeinschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1976 besteht die Verwaltungsgemeinschaft Limbach-Fahrenbach mit der Gemeinde Limbach.
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Fahrenbach wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Diese garantiert den Ortsteilen eine festgelegte Anzahl von Sitzen. Aus Fahrenbach kommen mindestens sechs, aus Robern und Trienz jeweils mindestens vier Gemeinderäte. Der Gemeinderat hat normalerweise 14 Mitglieder. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate (Ausgleichssitze) verändern. 2024 besteht er aus 16 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis.[7]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
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BWG | Bürgerliche Wählergemeinschaft | 50,27 | 8 | 50,6 | 8 | |
ZMV | Zusammenhalt, Mut, Veränderung | 35,34 | 6 | – | – | |
GFA | Gemeinsam Für Alle | 14,39 | 2 | 10,7 | 2 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | – | – | 38,5 | 6 | |
gesamt | 100,0 | 16 | 100,0 | 16 | ||
Wahlbeteiligung | 69,43 % | 68,4 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister ist seit 2000 Jens Stefan Wittmann (CDU). Er wurde 2008, 2016 und 2024 mit jeweils über 90 Prozent der Stimmen wiedergewählt.[8][9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gold (Gelb) auf grünem Dreiberg ein roter Turm mit flachem Pyramidendach, vorkragendem Umgang und vier schwarzen Fenstern (2:2). – Das Wappen zeigt einen Limes-Wachturm. Der römische Grenzwall des Neckar-Odenwald-Limes verlief mitten durch Robern und dicht an Trienz vorbei.
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1992 besteht die offizielle Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Heiligengrabe in Brandenburg. Davor bereits seit den 70er Jahren Kontakte auf kirchlicher Ebene zwischen den beiden Gemeinden.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schmalspurbahn von Mosbach nach Mudau wurde im Jahr 1973 stillgelegt. Auf der Trasse wurde 1980 ein Radweg unter der Bezeichnung Wanderbahn eingerichtet.
Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Fahrenbach ist eine Grundschule vorhanden. Zusätzlich gibt es je einen kommunalen, evangelischen und römisch-katholischen Kindergarten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die römischen Klein-Kastelle Robern und Trienz am Odenwaldlimes nebst weiteren Relikten der römischen Vergangenheit im Bereich des Limes
- Die katholische Kirche St. Jakobus in Fahrenbach ist die älteste Kirche in der Gemeinde. An ihrer Stelle hat sich wohl schon um 1200 eine Kirche befunden. Auf eine sehr frühe Bauphase geht der Sockel des Turms der Kirche zurück. Das Kirchenschiff wurde mehrfach vergrößert, 1790 komplett erneuert und 1898/99 nochmals erweitert. Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert reformiert, kam aber mit der Pfälzischen Kirchenteilung 1707 an die Katholiken. Sie war lange Zeit Filialkirche von Lohrbach, bevor 1903 eine eigene Pfarrei für Fahrenbach, Robern und Trienz errichtet wurde.
- Die Evangelische Kirche in Fahrenbach wurde 1830 im Weinbrenner-Stil erbaut, einer speziell in Baden vertretenen klassischen Form des Klassizismus. Reizvoll ist die Ausführung in rotem Sandstein sowie ein kleiner Portikus. Statt eines Kirchturmes belebt ein Dachreiter die Vorderseite des Langhauses.
- Die katholische Kirche St. Pius X. im Ortsteil Robern wurde 1956/58 erbaut.
- Die katholische Kirche St. Maria im Ortsteil Trienz wurde 1960 erbaut.
- Roberner See, See im Lauf des Seebachs südwestlich von Robern. Dort gab es früher einen Schwallweiher für die Holztrift.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Kappes (1893–1988), Pfarrer, Quäker und religiöser Sozialist
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe. Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2, S. 288–289.
- ↑ Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 485 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
- ↑ Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
- ↑ Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
- ↑ https://www.staatsanzeiger.de/staatsanzeiger/wahlen/buergermeisterwahlen/fahrenbach/
- ↑ Uwe Köbler: Bürgermeisterwahl: Jens Wittmann wird in Fahrenbach wiedergewählt. In: rnz.de. 15. September 2024, abgerufen am 20. September 2024.