Gottschalk Live

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Fernsehsendung
Titel Gottschalk Live
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Talkshow
Länge 30 Minuten
Episoden 70
Ausstrahlungs­turnus Montag bis Donnerstag
Titelmusik Coverversion von Bohemian Like You (The Dandy Warhols)
Produktions­unternehmen Grundy Light Entertainment
Regie Nadja Zonsarowa, Anette Wilhelm, Rolf Buschmann, Rolf Sturm, Frank Hof
Premiere 23. Jan. 2012 auf Das Erste
Moderation Thomas Gottschalk
Grafische Darstellung der Einschaltquoten der Sendung „Gottschalk Live“

Gottschalk Live war eine Talksendung mit Thomas Gottschalk, die montags bis donnerstags vom Fernsehsender Das Erste ausgestrahlt wurde. Die erste Sendung fand am 23. Januar 2012 statt, die 70. und letzte Sendung wurde 135 Tage später am 6. Juni 2012 ausgestrahlt.[1]

Konzept und Inhalt

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Gesendet wurde anfangs immer von 19:20 bis 19:50 Uhr live aus Berlin, aus dem Humboldt-Carré nahe dem Gendarmenmarkt. Die Zuschauer konnten über soziale Medien Fragen stellen und mitdiskutieren. In der Show ging es regelmäßig um aktuelle Tagesthemen. In jeder Sendung wurde mindestens ein Gast empfangen, außerdem gab es immer wieder Live-Schaltungen zu Personen an Orten auf der ganzen Welt. Des Weiteren waren auch Telefongespräche ein Element der Sendung. Ein weiterer Bestandteil war die Rubrik Foto/Video/Artikel des Tages.

Das Titellied der Sendung ist eine Coverversion von Bohemian Like You der US-amerikanischen Rockband The Dandy Warhols. Gegen Ende wurde die Sendung stets vom Wetter im Ersten unterbrochen. Das Studio wurde von Florian Wieder entwickelt.

Nach teils relativ schwachen Quoten und schlechten Kritiken gab Das Erste im März 2012 bekannt, dass die Show unter dem neuen Redaktionsleiter Markus Peichl überarbeitet wird. Der Relaunch führte unter anderem dazu, dass eine gerade erst eingeführte Rubrik, in der Oliver Kalkofe Kinokritiken vorstellte, sofort wieder eingestellt wurde. Ab der Sendung vom 19. März 2012 gab es ein Live-Publikum im Studio und die bisher mit im Studio sitzende Redaktion musste weichen. Ebenso kündigte die ARD inhaltliche Überarbeitungen an, um der Show eine klarere Struktur zu geben und so die erhofften Quoten noch zu erreichen. Die Idee, Thomas Gottschalk einen weiblichen Sidekick zur Seite zu stellen, wurde wieder verworfen.[2] Ab April 2012 wurde die Sendung zudem nicht mehr live ausgestrahlt, sondern bereits am späten Nachmittag aufgezeichnet und dann für den Abend passend geschnitten. Dadurch sollten die Abläufe innerhalb der Sendung entspannter wirken, da so die Unterbrechungen für Werbung und das Wetter ohne Zeitdruck anmoderiert werden konnten.

Am 18. April 2012 gab die ARD bekannt, dass mit der Sendung am 7. Juni 2012[3][4] die letzte Folge der Fernsehsendung Gottschalk Live zu sehen sein würde. Die ARD entschied sich nach schlechter Publikumsresonanz und niedrigen Einschaltquoten für die vorzeitige Einstellung der Sendung und machte von einem im Vorfeld vertraglich vereinbarten Sonderkündigungsrecht wegen schlechter Einschaltquoten Gebrauch. Eine von der ARD geforderte durchschnittliche Quote von etwa 10 Prozent konnte Gottschalk Live nach der Pilotsendung nie wieder erreichen.[5][6]

Thomas Gottschalk, der das Format – nach eigener Aussage im Chat zur Sendung – ursprünglich mindestens drei Jahre lang moderieren wollte und sogar zu einem Engagement über fünf Jahre bereit war, nahm die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis. Wie die Vorsitzende der ARD, Monika Piel, sprach auch er von einem gescheiterten Experiment und Wagnis.[1]

Am 27. April 2012 teilte die Redaktion von Gottschalk Live mit, dass Thomas Gottschalk ab dem 2. Mai 2012 keine Prominenten mehr in seine Sendung einladen wird. Stattdessen startete Gottschalk das Förderprojekt 66 Träume, in der Menschen persönliche Träume, Hilfsprojekte und Wünsche vorstellen konnten und im Bestfall eine finanzielle Unterstützung erhielten. Durch ein tägliches Internet- und Telefonvoting entschieden die Zuschauer, welches Projekt gefördert werden soll. In der letzten Sendung am 6. Juni 2012 wurden aus den Top 5 ein Sieger ermittelt, welcher zusätzlich von Gottschalk und weiteren Prominenten unterstützt wird.

Einen Tag nach dem Ende von Gottschalk Live trat Gottschalk in einem im Internet übertragenen Live-Talk von Spiegel Online auf und erklärte, dass er vorhat, auch in Zukunft im Fernsehen aufzutreten.[7]

Die Sendung musste sich mit der Zeit zunehmend mit dem Vorwurf auseinandersetzen, kein richtiges Konzept zu haben. Dazu trugen auch regelmäßig erfolgende falsche Ankündigungen bei. So wurde etwa gleich im Januar angekündigt, dass täglich Videos von einem neu geborenen Eisbär-Baby zu sehen sein würden, wovon aber schon nach kurzer Zeit ohne jegliche Revidierung komplett Abstand genommen wurde. Ähnlich verhielt es sich mit der Kinokolumne von Oliver Kalkofe, die nach 3 Folgen wortlos wieder verschwand, obwohl man bereits einen eigenen Vorspann dafür produziert hatte, oder der Behauptung, Gottschalk würde nach dem Relaunch einen Sidekick bekommen. Darüber hinaus ging die Sendung mit dem Vorhaben an den Start, dass Gottschalk sich nach jeder Show für eine halbe Stunde im Chat aufhalten wolle. Später kündigte Gottschalks Online-Redaktion an, dass er fortan nur noch einmal wöchentlich, dafür aber wesentlich länger im Chat sein werde, was jedoch nie eintrat, sondern lediglich zur Folge hatte, dass es bereits kurz darauf, schon Wochen vor dem Relaunch, ohne weiteren Kommentar keinen Chat mehr gab.

Gottschalk selbst äußerte, dass das Format, mit dem er gescheitert sei, nicht das Format gewesen sei, das er hatte machen wollen.[8]

Einschaltquoten

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In den folgenden Listen werden sämtliche Quoten von „Gottschalk Live“ nach Monaten aufgelistet. Zusätzlich wird von Januar bis April eine zusätzliche Spalte mit Gästen gezeigt. Ab Mai sind die Projekte zu „66 Träume“ in jener Spalte angegeben.

Einzelnachweise

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  1. a b Endstation „Todeszone“: Thomas Gottschalk beerdigt seine Vorabendshow. In: stern.de. 7. Juni 2012, abgerufen am 24. Juni 2012.
  2. Podcast mm20120324.mp3 (44,6 MB) auf Radio Eins Medienmagazin vom 24. März 2012.
  3. "Gottschalk Live": Letzte Sendung am 7. Juni. ARD-Pressestelle (WDR), 18. April 2012, abgerufen am 30. September 2013.
  4. tagesschau 18.04.2012 20:00 Uhr. ARD Tagesschau, 18. April 2012, abgerufen am 1. Oktober 2013 (Meldung im Video ab 00:13:19).
  5. Miese Quoten: ARD will „Gottschalk Live“ absetzen in manager-magazin vom 22. März 2012.
  6. Schlechte Einschaltquoten: ARD setzt Gottschalk ab in Spiegel Online vom 18. April 2012.
  7. Gottschalk auf Spiegel Online: „Ich mache weiter!“ in Spiegel Online vom 7. Juni 2012.
  8. „Gottschalk live“ – das Ende: „Der Vorabend ohne mich wird sehr öde“ in Süddeutsche Zeitung vom 6. Juni 2012.
  9. a b c d e f g h i j k l Einschaltquoten vom Ersten. Das Erste, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Mai 2014; abgerufen am 15. Februar 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daserste.de