Grael (Adelsgeschlecht)
Grael (auch: Grall o. ä.) ist der Name eines westfälischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht hatte seinen namensgebenden Stammsitz auf Haus Grael in Münster und gehörte zu den Münsteraner Erbmännern.[1] Urkundlich erscheint es bereits 1370 mit dem Münsteraner Bürger und Ratsmann Johannes Grael.[2] Folgende Ratsherren stellte die Familien:[3]
- Johannes Grael, Münsteraner Ratsherr 1382/82, 1400/01
- Hinrik Grael, Münsteraner Ratsherr 1446/47, 1448/49, 1449/50, 1452/53, 1453/54
- Johann Grael, Münsteraner Ratsherr 1450/51
Ein Johannes Grael erhielt 1455 eine päpstliche Provision auf ein Kanonikat zu St. Mauritz in Münster sowie ein Benefizium zu St. Johann in Osnabrück.[4]
Franz Grael heiratete im 16. Jahrhundert Hilleken von Averhagen. Ihr Sohn, Weinherr und Kämmerer Heinrich von Grael (1582†) zu Haus Nünning unweit der Aa am Gievenbecker Landweg, heiratete Else Bischopinck († 1568),[5] wodurch Haus Daerl am rechten Ufer der Werse in die Familie Grael kam. Die Eheleute hatten zwei Töchter: Helena (Hilla) und Elisabeth (Lizabet) Grael.[6] Helena von Grael heiratete wiederum Heinrich von Bischopinck.[7] Durch diese Ehe fielen 1679 Haus Grael und die anderen Familiengüter Nünung, Daerl etc. an die Bischopinck.[8] Eine weitere uneheliche Tochter von Heinrich Grael namens Catharina war mit Bernhard von Horsth verheiratet.[9]
Die Letzte des Geschlechts war wohl Elisabeth von Grael (1642†), die 1632 noch unverheiratet lebte.[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Silber ein schwarzer rechtsschräger Balken, der mit drei goldenen Halbmonden belegt ist (Spitzen schrägrechts). Auf dem schwarz-silbern bewulsteten Helm mit schwarz-silbernen Helmdecken ein Flug mit dem Balken des Schildes.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland, mit fast 1200 Wappen und mehr als 1300 Familien, Heberle, Köln 1858, S. 177 (Google Bücher).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 60 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 142 (uni-duesseldorf.de).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Park am Haus Grael, Münster-St. Mauritz auf lwl.org, abgerufen am 3. November 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Spießen (1901–1903), S. 60.
- ↑ Stadtarchiv Münster, C-Magda / Magdalenenhospital, Nr. Urk. 4 (Johanne Grael), abgerufen am 3. November 2023.
- ↑ Mirko Crabus: Die Ratsherren der Stadt Münster im Mittelalter, in: Westfälische Zeitschrift, Nr. 166, 2016, S. 75–134 (PDF, 1,69 MB).
- ↑ „Grael“ auf germania-sacra-datenbank.uni-göttingen.de, abgerufen am 4. November 2023.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, W 151u / Sammlung Westfälische Familien (z.T. Dep.) / Urkunden, Nr. 24, abgerufen am 3. November 2023.
- ↑ Vereinigte Westfälische Adelsarchive e.V., Sta.Uk / Urkunden, Nr. Sta.Uk - 535, abgerufen am 3. November 2023.
- ↑ Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter, Köln 1858, S. 52 (Google Bücher).
- ↑ Albert Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Münster 1897, S. 16 (Haus Daerl) (Google Bücher), 106 f. (Haus Grael) (Google Bücher) und 113 (Haus Nünning) (Google Bücher).
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, V 501u / Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Münster (Dep.) / Urkunden, Nr. 1239, abgerufen am 3. November 2023.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, V 501u / Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Münster (Dep.) / Urkunden, Nr. 1497, abgerufen am 3. November 2023.