Grassemann
Grassemann Gemeinde Warmensteinach
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Koordinaten: | 50° 1′ N, 11° 47′ O |
Höhe: | 693–729 m ü. NHN |
Einwohner: | 30 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95485 |
Vorwahl: | 09277 |
Freilandmuseum Grassemann
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Grassemann ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Warmensteinach im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.[2]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in einer Rodungsinsel, umgeben von ausgedehnten Waldgebieten, knapp 3 km nördlich von Warmensteinach. Knapp nördlich von Grassemann verläuft in Ost-West-Richtung die Kreisstraße BT 4 von Fleckl zur Glasermühle bei Bischofsgrün. Dort beginnt die Kreisstraße BT 9, die weiter nach Warmensteinach führt.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Grassemann zur Realgemeinde Kaltensteinach.[4]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Gefrees. Mit dem Gemeindeedikt wurde Grassemann dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Bischofsgrün zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Grassemann. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung nach Bischofsgrün.[5] Am 1. Oktober 1938 wurde Grassemann nach Oberwarmensteinach eingegliedert,[6] das wiederum im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Warmensteinach eingegliedert wurde.
Zentrale Bedeutung im Ort hat das Freilandmuseum Grassemann. Höhenlage und Abgeschiedenheit des Ortes haben dazu geführt, dass neben dem als Museum und Infostelle des Naturparks Fichtelgebirge genutzten Bauernhof auch weitere Kulturlandschaftselemente in der Umgebung erhalten geblieben sind. Sie geben Aufschluss über die Siedlungsgeschichte und das ländliche Leben vergangener Jahrhunderte. Die Gestalt des Hofgebäudes bildete das Vorbild für das nahe gelegene Waldhaus Mehlmeisel.[7]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 3: Wohnstallhaus, heute Freilandmuseum Grassemann
- Grenzstein
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 27 | 71 | 80 | 85 | 80 | 78 | 89 | 64 | 45 | 30 |
Häuser[8] | 9 | 11 | 11 | 15 | 15 | 15 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grassemann ist evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Matthäus (Bischofsgrün) gepfarrt. Die römisch-katholische Minderheit war ursprünglich nach Mariä Verkündigung (Fichtelberg) gepfarrt.[4] Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist für die Protestanten die Pfarrei Zur Heiligen Dreifaltigkeit (Warmensteinach) und für die Katholiken die Pfarrei St. Laurentius (Oberwarmensteinach) zuständig.[15]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Grassemann. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 379 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grassemann in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. Januar 2023.
- Grassemann in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. Januar 2023.
- Grassemann im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 21. Januar 2023.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Warmensteinach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. September 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. September 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 368.
- ↑ R. Winkler: Bayreuth, S. 496f.
- ↑ R. Winkler: Bayreuth, S. 427.
- ↑ Enrico Santifaller: Baukulturführer 28: WALDHAUS Mehlmeisel. Büro Wilhelm Verlag, Amberg 2006, abgerufen am 25. Februar 2020.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 16 (Digitalisat). Dort als Crassemann aufgelistet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 853, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1025, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 971 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1017 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 894 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 658 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 150 (Digitalisat).