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Gregor Golland

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Gregor Golland (2019)

Gregor Golland (* 21. November 1974 in Brühl) ist ein deutscher Politiker (CDU). Seit 2010 ist er Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen. Seit dem 11. Juli 2017 ist er stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.[1]

Leben und Beruf

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Gregor Golland wuchs in Brühl auf und legte 1994 sein Abitur am erzbischöflichen St.-Ursula-Gymnasium ab.

1994/95 leistete er seinen 12-monatigen Grundwehrdienst beim Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“. Im Anschluss schlug er die Reserveoffizierlaufbahn der Luftwaffe ein und wurde an der Offizierschule der Luftwaffe (OSLw) in Fürstenfeldbruck ausgebildet.[2] Sein derzeitiger Dienstgrad ist Oberstleutnant der Reserve.

Von 1995 bis 1998 absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei den Rheinischen Olefinwerken. Es folgte von 1998 bis 2003 ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und der Indiana University Bloomington in Indiana (USA). Während des Studiums war er Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Nach dem Abschluss als Diplom-Kaufmann 2003 arbeitete Golland 2003/04 als Bereichsleiter bei der Firma Aldi. 2004 wurde er kaufmännischer Angestellter im Rohstoffeinkauf bei RWE in Köln. Später wechselte er zum RWE-Tochterunternehmen innogy.

Gregor Golland ist römisch-katholisch und verheiratet. Er hat einen Sohn und eine Tochter. Seit 2002 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung A. V. Rheinstein Köln.

Seit 1990 ist Golland Mitglied der CDU. 2009 wurde er zum Kreisvorsitzenden der CDU Rhein-Erft, als Nachfolger von Michael Breuer gewählt. Darüber hinaus wurde er im gleichen Jahr stellvertretender Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Mittelrhein (Köln, Bonn, Rhein-Erft-Kreis, Leverkusen, Rhein-Sieg-Kreis).[3]

In der Entscheidung um den Landesvorsitz der CDU Nordrhein-Westfalen 2010 positionierte sich Golland für den Kandidaten Norbert Röttgen, seinerzeit Bundesumweltminister.[4] 2011 unterlag er parteiintern bei der Wahl zum Nachfolger Röttgens als Bezirkschef der CDU-Mittelrhein mit 60 zu 31 Stimmen seinem Mitbewerber, dem Europaabgeordneten Axel Voss.[5]

Tätigkeit als Abgeordneter

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2004 zog er erstmals direkt in den Kreistag des Rhein-Erft-Kreises ein und wurde 2009 und 2014 wiedergewählt. Seit 2014 ist er erster stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Er war 2010 auch kurze Zeit Mitglied der 13. Landschaftsversammlung Rheinland. Seit dem 15. Mai 2024 ist er Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.[6]

Bei der Landtagswahl 2010 in NRW gewann Golland den Landtagswahlkreis Rhein-Erft-Kreis III (Wahlkreis 7). Mit 40,2 % der Erststimmen (gegenüber 37,2 % für Helge Herrwegen von der SPD) zog er in den Landtag ein. Er ist seitdem u. a. ordentliches Mitglied im Innenausschuss. Seine Themenschwerpunkte sind die Polizei in NRW und die Bekämpfung von Kriminalität. Er war von 2010 bis 2012 stellvertretender Vorsitzender der Jungen Gruppe[7] und von 2010 bis 2017 Beauftragter für die Bundeswehr[8] in der CDU-Fraktion. Bei der Landtagswahl 2012 in NRW verlor Golland die Direktkandidatur gegen Dagmar Andres im Landtagswahlkreis Rhein-Erft-Kreis III, zog aber über die Landesliste der CDU ins Parlament ein. Das Direktmandat holte er sich bei der Landtagswahl 2017 mit 37,08 % der Erststimmen zurück.[9] Nach der Wahl wurde er Vorsitzender der Mittelrheinrunde. Diese umfasst 13 Landtagsabgeordnete aus Köln, Bonn und Leverkusen sowie dem Rhein-Erft- und dem Rhein-Sieg-Kreis.[10] Bei der Landtagswahl 2022 wurde er im Wahlkreis 7 (Rhein-Erft-Kreis III) mit 37,1 % der Erststimmen zum dritten Mal direkt in den Landtag gewählt.[11]

Golland ist seit der Wahl 2017 stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion mit fachlicher Zuständigkeit für Inneres, Justiz, Integration und Sport.

Golland diskutierte 2017 auf Einladung bei einer Podiumsdiskussion der Werteunion mit CDU-Mitgliedern, die sich kritisch mit der Politik von Angela Merkel auseinandersetzten. Dies begründete er wie folgt: „Sie fühlen sich nur nicht mehr so zuhause wie früher. Deswegen müssen wir mit ihnen reden. Viele denken ähnlich wie sie, trauen sich das aber nicht öffentlich zu sagen.“[12]

Im Juli 2021 entschuldigte sich Golland dafür, dass er zusammen mit Ministerpräsident und Kanzler-Kandidat Armin Laschet, sowie Landrat Frank Rock bei der Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Flutgebiet von Erftstadt lachte.[13]

Golland setzte sich als erster Abgeordneter mit Nachdruck für die Ausstattung der nordrhein-westfälischen Polizei mit Distanz-Elektroimpuls-Geräten, auch Taser genannt, ein.[14] Ab 2021 wurden die Geräte im Streifendienst erprobt. Ende 2021 entschied das NRW-Innenministerium, Taser in den fünf größten NRW-Polizeibehörden zur Grundausstattung hinzuzufügen.[15]  Ab 2022 kamen sukzessive weitere Behörden hinzu. Der Einsatz weiterer der Geräte wird aktuell noch evaluiert.

Nebentätigkeiten

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Im Jahr 2015 gab Golland Einkünfte durch Tätigkeiten für die RWE GBS GmbH mit 90.000 bis 120.000 Euro an. Für seinen Sitz im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Köln hat er zudem im Zeitraum von Januar 2015 bis Juni 2016 25.565 Euro erhalten. Als Abgeordneter erhielt Golland Diäten in Höhe von 128.712 Euro. 25.368 Euro davon wurden für die Altersvorsorge einbehalten. Damit zählte er damals zu den Spitzenverdienern im NRW-Landtag.[16] Über Art und Umfang seiner Tätigkeit bei RWE gab Golland auch auf Anfrage von abgeordnetenwatch.de keine Auskünfte. Das von der NGO Parlamentwatch e.V. betriebene Portal stellt dort die Frage nach einem „eklatanten Interessenkonflikt“, insbesondere angesichts der umstrittenen und von RWE verfolgten Rodung des Hambacher Forstes.[17] Greenpeace wies bereits 2013 im Schwarzbuch Kohlepolitik auf die Doppelrolle von Golland angesichts seiner damaligen Rolle als Leiter der „Einkaufsabteilung Rohstoffe“ des RWE-Konzerns hin.[18] Für das Jahr 2019 gab Golland Einkünfte für Tätigkeiten für die Innogy SE (vormals RWE BBS GmbH) in Höhe von 120.000 bis 150.000 Euro (Stufe 10) an.[19]

Golland gründete im Jahr 2020 die Beratungsfirma BeFiGo GmbH.

Er war von September 2014 bis Juli 2024 Mitglied des Aufsichtsrates des Hochbegabtenzentrums Rheinland in Brühl. Seit dem 1. Juli 2024 ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft in Bergheim und Mitglied des Verwaltungsrates der Kreissparkasse Köln. Bei der Konrad-Adenauer-Stiftung ist er überdies Mitglied in der Auswahlkommission des Begabtenförderwerkes. Seit dem 2. September 2022 ist Golland Mitglied des WDR-Rundfunkrats und hat als solches an der Wahl von Dr. Katrin Vernau zur neuen Intendantin des WDRs teilgenommen.[20]

Commons: Gregor Golland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gregor Golland - Ihr Landtagsabgeordneter. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.gregor-golland.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Gregor Golland – Politiker und Reservist. luftwaffe.de, 5. August 2014.
  3. Pressemitteilung der CDU Mittelrhein vom 16. November 2009 (Memento des Originals vom 1. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cdu-mittelrhein.de
  4. Norbert Kurth: Mitglieder stimmen ab, aber der Parteitag entscheidet. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 30. Oktober 2010.
  5. Bernd Eyermann: Axel Voss folgt Norbert Röttgen. In: Bonner General-Anzeiger, 8. Oktober 2011, S. 5.
  6. Gregor Golland neuer Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. 15. Mai 2024, abgerufen am 16. Mai 2024.
  7. Gruppe der jungen Abgeordneten in der CDU-Landtagsfraktion konstituierte sich@1@2Vorlage:Toter Link/www.gregorgolland.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Gregor Golland MdL kümmert sich um die Bundeswehr@1@2Vorlage:Toter Link/www.cdu-rhein-erft.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. [1] Wahlergebnis Landtagswahlkreis 7, Rhein-Erft-Kreis III, vom 14.05.2017
  10. Gregor Golland - Ihr Landtagsabgeordneter. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.gregor-golland.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Landtagswahl 2022. Ergebnis für: 7 Rhein-Erft-Kreis III. Der Landeswahlleiter des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 4. Juni 2022.
  12. Kristina Dunz: Zukunft der Partei: Die Sehnsucht der CDU nach dem Konservativen. Abgerufen am 9. April 2018.
  13. Newsblog zum Hochwasser: Rhein-Erft-Landrat entschuldigt sich – Bislang keine Toten. 18. Juli 2021, abgerufen am 18. Juli 2021.
  14. Radio Erft: Rhein-Erft: Pilotprojekt - Polizisten testen Taser-Einsatz. Abgerufen am 23. September 2024.
  15. RP ONLINE: Nach Testphase: Taser wird Grundausstattung der NRW-Polizei in fünf Großstädten. 28. Oktober 2021, abgerufen am 23. September 2024.
  16. CDU-Politiker Gregor Golland Bis zu 120.000 Euro im Jahr für Halbtagsjob bei RWE. In: Kölner-Stadt-Anzeiger, 13. Dezember 2016.
  17. Roman Ebener: Kohle für Kohle: RWE und der Interessenkonflikt eines Abgeordneten. In: abgeordnetenwatch.de. 18. Januar 2017, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  18. Schwarzbuch Kohlepolitik. (PDF) Greenpeace e. V., 1. April 2013, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  19. CDU-Landtagsabgeordneter aus Rhein-Erft gründet Beraterfirma. Kölner Stadtanzeiger, 11. Juni 2021.
  20. Gregor Golland MdL. 18. November 2021, abgerufen am 2. August 2024.