Hans Watzlik

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Hans Watzlik (1944)
Das Grab von Hans Watzlik auf dem Oberen Katholischen Friedhof Regensburg
Watzlik-Kapelle in Tremmelhausen
Totenbrett von Hans Watzlik an der sog. Watzlik-Kapelle in Tremmelhausen

Hans Watzlik (* 16. Dezember 1879 in Unterhaid, Österreich-Ungarn; † 24. November 1948 in Tremmelhausen) war ein deutsch-böhmischer Schriftsteller.

Hans Watzlik – Sohn eines Postmeisters – verbrachte seine Kindheit in den väterlichen Dienstorten im Böhmerwald und bei Brüx. Danach besuchte er die Lateinschule und die Lehrerbildungsanstalt in Budweis und studierte in Prag. 1899 wurde Watzlik Lehrer in Andreasberg im Böhmerwald. Im Jahr 1901 war er Mitbegründer des Ferialvereines Hochwald, dessen Tradition heute die Alte Prager Landsmannschaft Böhmerwald zu Linz fortführt.[1] 1906 wurde er nach Neuern versetzt.

Seit 1921 war Hans Watzlik als freier Schriftsteller in Neuern ansässig. Er publizierte häufig im Völkischen Beobachter und gab die völkische Zeitschrift Der Ackermann aus Böhmen heraus. Er wurde Amtswalter der Sudetendeutschen Partei und flüchtete während der Sudetenkrise im Herbst 1938 vorübergehend nach Deutschland. Seit 1938 war Watzlik Mitglied der NSDAP.[2]

Zur Zeit des Nationalsozialismus galt Watzlik für die NSDAP als politisch zuverlässig und künstlerisch wertvoll.[3] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erscheint Watzlik auf der von der Deutschen Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone herausgegebenen Liste der auszusondernden Literatur mit zwei Werken,[4] auf der vom Österreichischen Bundesministerium für Unterricht herausgegebenen Liste der gesperrten Autoren und Bücher mit allen seinen Werken.[5]

Watzliks Werk ist äußerst umfangreich. Insgesamt sind 96 Einzelwerke, 393 Erzählungen, 285 Sagen und Kunstmärchen sowie 445 Gedichte nachgewiesen.[6] 2022 wurde erstmals das lyrische Gesamtwerk von Watzlik dokumentiert. Von 445 Gedichten waren bislang 118 Gedichte unveröffentlicht.[7]

1946 wurde Watzlik nach vierzehn Monaten Haft durch Gerichtsurteil und aufgrund der Beneš-Dekrete aus der Tschechoslowakei ausgewiesen. Seine letzten Jahre verbrachte er auf Gut Tremmelhausen bei Regensburg.

Watzlik-Gedenkstein in Tremmelhausen

Auszeichnungen und Ehrungen

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Mitgliedschaften

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  • Bund der Deutschen in Böhmen
  • Adalbert-Stifter-Gesellschaft (ab 1917)
  • Nationalverband Deutscher Schriftsteller; ab 1932 Mitglied dessen erweiterten Vorstandes
  • Sudetendeutsche Partei; Amtsleiter 1936
  • NSDAP (ab 1938)
  • Reichsschrifttumskammer
  • Pennalverbindung „Colleg der Alten Häuser der Prager Quercus“, nach der 1887 sistieren Pennalverbindung „Prager Quercus“ entstanden, Pennalverbindung „Pädagogia Prachatitz“, „Akademische Landsmannschaft Böhmerwald“.[11]

Werke (Auswahl)

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  • Der Alp (1914)
  • Phönix (1916)
  • O Böhmen! (1917)
  • Aus wilder Wurzel (1920)
  • Fuxloh (1922)
  • Ums Herrgottswort (1926)
  • Das Glück von Dürrnstauden (1927)
  • Die Fräulein von Rauchenegg (1929)
  • Der Pfarrer von Dornloh (1930)
  • Die Leturner Hütte. Volksverband der Bücherfreunde, Berlin (1932)
  • Der Teufel wildert (1933)
  • Die Krönungsoper (1935)
  • Der Rückzug der Dreihundert (1936)
  • Der Meister von Regensburg (1939; über Albrecht Altdorfer)
  • Die Bärentobler (1941)
  • Ein Stegreifsommer (1944)
  • Der Verwunschene (1957)
  • Die romantische Reise des Herrn Carl Maria von Weber (1932). Neuausgabe unter dem Titel Romantische Symphonie (1956)
  • Im Ring des Ossers (1913)
  • Die Christnacht der Tiere (nach 1913)
  • Stilzel, der Kobold des Böhmerwaldes (1926)
  • Nordlicht (1926)
  • Der wilde Eisengrein (1927)
  • Dämmervolk. Spukhafte Erzählungen (1928)
  • Faust im Böhmerwald (1930)
  • Stilzel und der Mühlknecht (1938)
  • Hinterwäldler (1941)
  • Bayrische Erzählungen (1944)
  • Seltsame Begebenheiten aus alter Zeit (1962)
  • Das hölzerne Haus
  • Ridibunz (1927)
  • Der Riese Burlebauz (1931)
  • St. Gunter in der Wildnis (1926)
  • Böhmerwaldsagen (1929)
  • Zu neuen Sternen (1919)
  • Der flammende Garten (1921)
  • Balladen (1938)

Gedichte und Erzählungen

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  • Von deutschböhmischer Erde (1915)
  • Die Abenteuer des Florian Regenbogner (1919)
  • Mein Wuldaland (1925)
  • Erdmut (1935)
  • Die Buben von der Geyerflur (1937)
  • Das Sankt-Martini-Haus (1925)

Einzelnachweise

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  1. Walter Koschmal, Václav Maidl (Hrsg.): Hans Watzlik, ein Nazidichter? Arco, Wuppertal 2006, ISBN 978-3-938375-09-9, S. 238.
  2. Harald Raab: Der Heimatdichter, der seine Heimat verrät. Über Hans Watzlik als „Nazidichter“ liegen jetzt literaturhistorische Untersuchungen vor, Rezension, in Mittelbayerische Zeitung, 27. Januar 2007
  3. Vgl. Michael Buddrus (2003). Totale Erziehung für den totalen Krieg. Hitlerjugend und nationalsozialistische Jugendpolitik. Teil 1. München: K.G. Saur. S. 106 f.
  4. Deutsche Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone, Liste der auszusondernden Literatur. Berlin: Zentralverlag, 1946.
  5. Österreichisches Bundesministerium für Unterricht (Hg.) (1946). Liste der gesperrten Autoren und Bücher. Maßgeblich für Buchhandel und Büchereien. Wien: Ueberreuter. S. 62.
  6. Reinhold Fink: Hans Watzlik Sein Werk im Spiegel der Zeiten. 1. Auflage. Hamburg 2020, ISBN 978-3-347-08064-5.
  7. Reinhold Fink: Es tönt aus fernen Tagen. Hans Watzliks Gedichte. Hamburg 2022, ISBN 978-3-347-42504-0.
  8. „Hans-Watzlik-Hain“ (Memento des Originals vom 14. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/regiowiki.pnp.de in RegioWiki Niederbayern, bei regiowiki.pnp.de
  9. Eine Umbenennung der Straße wird derzeit diskutiert. Andreas Royer: Noch keine Entscheidung zur Umbenennung der Hans-Watzlik-Straße. In: Onetz. 28. Januar 2021, abgerufen am 4. März 2021.
  10. Google Maps. In: Google Maps. Abgerufen am 31. August 2016.
  11. Mit Mütze, Band und Feder. Aula-Verlag, o. J., S. 119.
  12. Zitat: „Seine ernsten und humorvollen Romane, Sagen, Märchen und Erzählungen voll grotesk-hintergründiger Phantasie und barocker Sprachkraft schöpfen vor allem aus Volkstum, Landschaft und Geschichte des Böhmerwaldes“