Harzer Hexenstieg
Harzer Hexenstieg
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Start in Osterode am Harz
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Daten | |
Länge | 97 km |
Lage | Niedersachsen und Sachsen-Anhalt |
Betreut durch | Harzklub |
Markierungszeichen | Wegemarken mit Hexe auf Besen in weiß auf grünem Grund |
Startpunkt | Osterode am Harz 51° 43′ 42″ N, 10° 15′ 37″ O |
Zielpunkt | Thale 51° 44′ 43″ N, 11° 1′ 52″ O |
Typ | Fernwanderweg |
Höhenunterschied | 966 m |
Höchster Punkt | Brocken (1141,2 m) |
Niedrigster Punkt | Bodebrücke Walther-Rathenau-Straße in Thale (175 m) |
Besonderheiten | jeweils eine Alternativroute zwischen Torfhaus und Mandelholz sowie zwischen Königshütte und Altenbrak |
Der Harzer Hexenstieg (offizielle Schreibweise: Harzer-Hexen-Stieg) ist ein knapp 100 km langer Wanderweg, der von Osterode durch den Harz über den Brocken nach Thale führt. Zusätzlich werden zwei Alternativrouten angeboten: zum einen die Brockenumgehung ab Torfhaus über St. Andreasberg und Braunlage (32,3 km), zum anderen der Köhlerpfad südlich der Rappbodetalsperre ab Königshütte über Hasselfelde (23,8 km). Das Gesamtstreckennetz beträgt 152 km. Er ist ein Projekt des Harzer Tourismusverbands e. V. sowie des Harzklubs und mit 28 Stempelstellen sowie einem eigenen Themenabzeichen in das System der Harzer Wandernadel einbezogen. Der seit 2007 zertifizierte Qualitätswanderweg verbindet die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und führt durch die Landkreise Göttingen, Goslar und Harz.[1] Der Hexenstieg durchquert zwischen Altenau und Drei-Annen-Hohne den Nationalpark Harz. 2009 war der Hexenstieg Gründungsmitglied der Marketingkooperation Top Trails of Germany.[2] Im Herbst 2013 feierte der mitteldeutsche Fernwanderweg sein zehnjähriges[3] und im Jahr 2023 sein zwanzigjähriges Bestehen.[4]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hexenstieg führt von Osterode über Lerbach nach Buntenbock, einen von den Oberharzer Teichen umgebenen Ortsteil von Clausthal-Zellerfeld. Die Oberharzer Teiche sind Bestandteil des Oberharzer Wasserregales, zu dem auch der Dammgraben gehört. Diesem folgend passiert der Weg das Dammhaus sowie das zu Altenau gehörende Grabenhaus Rose. Vorbei am Förster-Ludwig-Platz und Nabentaler Wasserfall erreicht der Weg über die Steile Wand Torfhaus. Die offizielle Wegführung des Hexenstieges zwischen Förster-Ludwig-Platz zum Torfhaus, der Magdeburger Weg, ist seit 2017 auf unbestimmte Zeit gesperrt. Die Umleitung erfolgt über den Buttersteig über die Wolfswarte zum Torfhaus.[5]
In Torfhaus teilt sich der Hexenstieg in den über die Hauptroute führenden Goetheweg auf den Brocken, teilweise parallel zur Brockenbahn und von dort nach Königshütte. Eine Alternativroute umgeht den Brocken und führt zu weiteren Einrichtungen des Oberharzer Wasserregals wie dem Oderteich und dem Rehberger Graben. Über Sankt Andreasberg und Braunlage erreicht der Weg wieder die Hauptroute.
Von Königshütte aus führen zwei Alternativrouten nach Altenbrak. Ein Weg geht über Rübeland entlang der Rübelandbahn, der andere verläuft an der Rappbode-Talsperre vorbei. Von Altenbrak geht der Weg weiter über Treseburg, wo der Bode-Selke-Stieg abzweigt, nach Thale, wo der Harzer Hexenstieg endet. Der Abschnitt zwischen Treseburg und Thale ist in den Wintermonaten zwischen November und März aufgrund erhöhter Steinschlaggefahr gesperrt. Die beschilderte Umleitung des Harzer Hexenstiegs erfolgt über den Weißen Hirsch, das Pfeil-Denkmal hinauf zum Hexentanzplatz in Thale.[5]
Der Name des Wanderweges leitet sich davon ab, dass außer dem Brocken und dem Hexentanzplatz in Thale auch weitere mystische Stätten wie der Bruchberg oder Braunlage passiert werden.
Unterkünfte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Man bewältigt die Wanderung entlang dem Harzer Hexenstieg keinesfalls an einem Tag. Das ist angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten am Wege auch gar nicht Sinn der Wanderung. Diese führt sowohl durch die unberührte Natur als auch durch alte Kulturlandschaften und Gemeinden. Es bieten sich daher etliche Herbergen und Rucksackquartiere für einen Zwischenstopp an. Alternativ können auch die Schutzhütten und harztypischen Köten für eine Übernachtung auf dem Harzer Hexenstieg genutzt werden. Lediglich auf dem Abschnitt im Nationalpark Harz ist dies nicht erlaubt.
Etappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der offiziellen Website werden folgende Etappen vorgeschlagen:[6]
- Auf alten Handelswegen: Osterode am Harz (Bleichestelle) – Eselsplatz – Marienblick – Rote Sohl – Mangelhalber Tor – Dorotheenblick – Bärenbrucher Teich (11,2 km)
- Oberharzer Wasserwirtschaft: Bärenbrucher Teich – Innerstesprung – Huttaler Widerwaage – Polsterberg – Sperberhaier Dammhaus – Eisenquelle – Grabenhaus Rose – Förster-Ludwig-Platz – Steile Wand – Torfhaus (21,3 km)
- Auf dem Goetheweg zum Brockengipfel (Nationalpark): Torfhaus – Abbegraben (Großes Torfhausmoor) – Quitschenberg – Eckersprung/ehemalige Grenze – Goetheweg/Goethemoor – Brocken – Brockenchaussee – Glashüttenweg – Trudenstein – Drei Annen Hohne – Steinbachtal – Königshütte (23,5 km)
- Alternativstrecke Südliche Brockenumgehung: Torfhaus – Märchenweg – Oderteich – Rehberger Grabenhaus – St. Andreasberg – Rinderstall – Silberteich – Braunlage – Bremke – Elend – Mandelholz – Rastplatz „Steinbachtal“ (32,3 km)
- Alte und neue Bergbauregionen: Königshütte – Ruine Königsburg – Zusammenfluss von Warmer und Kalter Bode – Überleitungssperre/Trogfurther Brücke – Susenburg – Tiefenbachtal – Brockenblick – Hoher Kleef – Höhlenort Rübeland – Krockstein/Neuwerk – Talsperre Wendefurth – Wendefurth – Altenbrak (23,8 km)
- Alternativstrecke Köhlerpfad: Königshütte – Rappbodetalsperre – Ruine Trageburg – Großes Mühlental – Hasselvorsperre – Sautal – Hagenmühle – Hasselfelde – Köhlerlehrpfad – Harzköhlerei Stemberghaus – Altenbrak (23,8 km)
- Bodetalschlucht: Altenbrak – Treseburg – Gewitterklippen – Bodekessel – Teufelsbrücke – Jungfernbrücke – Brunhildeweg – Thale (12,7 km)
Wanderkarten und Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harzer Hexen-Stieg, Offizielle Karte zum thematischen Wanderweg durch den Harz – Wanderkarte (1 : 30.000), Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2007, ISBN 978-3-936185-32-4
- Hans Bauer, Stefan Krooß, KartoGuide Harzer Hexen-Stieg, Der offizielle Führer mit Karte zum Wanderweg durch den Harz (inkl. Hexen-Stieg-Wanderkarte von 2007), Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2006, ISBN 978-3-936185-33-1
- Harzer-Hexen-Stieg – Wanderkarte (1 : 25.000), Publicpress, Geseke 2006, ISBN 3-89920-165-5
- Conrad Stein: Harz: Hexenstieg, Outdoor-Handbuch Band 163, Conrad Stein Verlag 2011, ISBN 978-3-86686-163-3
- Harzer-Hexen-Stieg, Hörbuch gesprochen von Marie Gruber und Jaecki Schwarz, Unterlauf & Zschiedrich Hörbuchverlag 2009, ISBN 978-3-934384-40-8.
- Harzer-Hexen-Stieg, Quer durch den Harz und über den Brocken, 100 km, Esterbauer, August 2018, ISBN 978-3-85000-748-1
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Harzer Hexenstieg. Dokumentarfilm, Deutschland, 2008, 43:30 Min., Buch und Regie: Johannes Höflich, Produktion: WDR, Reihe: Wanderlust, Erstsendung: 12. Mai 2008 beim WDR, Inhaltsangabe vom WDR.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Harzer Hexenstieg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Folkert Lenz: Wandern zwischen Trend und Kommerz. Deutschlandfunk Kultur, 29. März 2015, abgerufen am 8. Juli 2022.
- ↑ Wird keinen Harzer Sparkassen-Wanderweg geben. In: Volksstimme.de vom 28. Februar 2012.
- ↑ Harzer Hexenstieg bleibt „Top-Trail“ in Deutschland. In: Volksstimme.de vom 29. Oktober 2013.
- ↑ Von Osterode nach Thale: Harzer Hexen-Stieg wird 20 Jahre. In: harzkurier.de. 31. März 2023, abgerufen am 31. März 2023.
- ↑ a b Harzer Hexenstieg im Winter mit Hund. In: Etappen-Wandern. 5. Februar 2019, abgerufen am 6. Februar 2019.
- ↑ Wegetappen auf der offiziellen Website des Harzer Hexenstiegs, abgerufen am 12. April 2016