Hefenhofen
Hefenhofen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Thurgau (TG) |
Bezirk: | Arbon |
BFS-Nr.: | 4416 |
Postleitzahl: | 8580 |
Koordinaten: | 740173 / 269794 |
Höhe: | 451 m ü. M. |
Höhenbereich: | 413–469 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,08 km²[2] |
Einwohner: | 1299 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 214 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
16,9 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.hefenhofen.ch |
Lage der Gemeinde | |
Hefenhofen ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft[6] im Bezirk Arbon des Schweizer Kantons Thurgau.
Bis 2002 war Hefenhofen eine Einheitsgemeinde.[7]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die nördlich von Amriswil gelegene Gemeinde umfasst die 11 Weiler Hefenhofen, Brüschwil, Hamisfeld, Auenhofen, Chappehuse, Chatzerüti, Sonnenberg, Chressibuech, Hatswil, Tohueb und Moos. Niederaach gehörte 1816 bis 1936 zu Hefenhofen. Hefenhofen grenzt an die Gemeinden Sommeri, Kesswil, Dozwil, Uttwil, Romanshorn, Salmsach und Amriswil.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hefenhofen wurde 817 erstmals urkundlich erwähnt.[8] Hefenhofen war ein äbtisch-sankt-gallisches Lehen und bis ins 17. Jahrhundert Teil der Herrschaft Hagenwil (Offnung 1467). 1600 wurde das Niedergericht Hefenhofen gebildet, das Hefenhofen, Auenhofen, Hatswil, Moos und Tonhub umfasste. 1644 teilten die Herren von Bernhausen die Herrschaft auf, dann folgten bis 1798 einige Besitzerwechsel. Kressibuch war vor 1798 ein sogenanntes Hohes Gericht und dem eidgenössischen Landvogt im Thurgau direkt unterstellt. Das seit der Reformation evangelische Hefenhofen gehörte kirchlich stets zu Sommeri. 1870 wurden die Verwaltungen der räumlich identischen Orts- und Munizipalgemeinde Hefenhofen zur Einheitsgemeinde Hefenhofen zusammengelegt.[9]
Im 19. Jahrhundert waren in Hefenhofen Acker- und Obstbau vorherrschend, ausserdem bestand eine Weberei. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte der Übergang zur Vieh- und Milchwirtschaft. Um 1900 zählte Hefenhofen einige Stickereibetriebe und eine Seidenwirkerei. Neben dem 1877 gegründeten Baugeschäft Stutz, das gruppenweit 2024 rund 800 Mitarbeiter beschäftigt, und der Mühle Hatswil erfolgte die Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe erst nach 1950. Die 1975 eröffnete Kehrichtverbrennungsanlage der Region Oberthurgau schloss ihre Tore 1996. Heute prägen neben Gewerbebauten zahlreiche Ein- und Mehrfamilienhäuser die ländliche Wohngemeinde.[9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Schwarz ein gekrönter gelber Bärenkopf.[7]
Der Bärenkopf und die Farben symbolisieren die früheren engen Beziehungen zwischen Hefenhofen und dem Kloster St. Gallen.[7] Die Krone des Bären bringt zum Ausdruck, dass der Kaiser Ludwig der Fromme die Urkunde mit der ersten Erwähnung Hefenhofens ausstellte.
Bevölkerung
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Jahr | 1850 | 1900 | 1930 | 1941 | 1950 | 1980 | 2000 | 2010 | 2018 | 2023[11] |
Einwohner | 795 | 873 | 1060 | 926 | 913 | 711 | 1108 | 1188 | 1193 | 1274 |
Der 1936 von Hefenhofen abgetrennte Weiler Niederaach hatte im Jahr 1960 79 Einwohner.[10]
Von den insgesamt 1274 Einwohnern der Gemeinde Hefenhofen am 31. Dezember 2023 waren 194 bzw. 15,2 % ausländische Staatsbürger. 422 Einwohner (33,1 %) waren evangelisch-reformiert und 357 (28,0 %) römisch-katholisch.[11]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2016 bot Hefenhofen 564 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 9,4 % in der Land- und Forstwirtschaft, 61,3 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 29,3 % im Dienstleistungssektor tätig.[5]
Politisches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus 5 Mitgliedern, inklusive des Gemeindepräsidenten.
«Fall Hefenhofen»
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2017 erlangte die Gemeinde als Namensgeberin eines Tierschutzskandals überregionale Bekanntheit. Im «Fall Hefenhofen» hatte sich ein Pferdehalter aus dem Ortsteil Brüschwil jahrelang über Vorschriften und Gesetze hinweggesetzt sowie mehrfach Beamte bedroht. Am 31. Oktober 2018 gestand die Thurgauer Regierung anlässlich der Vorstellung eines externen Untersuchungsberichts zahlreiche Fehler und Versäumnisse ein.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Hefenhofen (Sonnenberg) findet man das Haus «zum Roten Öpfel». Es handelt sich um einen Fachwerkbau, der 1811 von Zimmermeister Knup errichtet worden ist.[12]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Ackermann (1886–1978), Statistiker
- Emma Coradi-Stahl (1846–1912), Schweizer Frauenrechtlerin, unternehmerisch tätig
- Robert Hunger-Bühler (* 1953), Schauspieler
- Bernhard Oberholzer (* 1985), Radrennfahrer
- Heinrich Ott (1780–unbekannt), Herr von Hefenhofen und Moos sowie Bürgermeister von Zürich
- Frank Cabrera Hernandez / Kiko (* 1991), Schweizer Comedian, in Hefenhofen aufgewachsen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ a b Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ a b c Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- ↑ StiASG, Urk. EE5 E15a. Online auf e-chartae, abgerufen am 19. Juni 2020.
- ↑ a b Verena Rothenbühler: Hefenhofen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ a b c Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022. - ↑ a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 31. Juli 2024.
- ↑ Kulturführer der Schweiz, Zürich 1982, s. v. «Hefenhofen», S. 177