Hermann Barnikol
August Hermann Barnikol (* 27. Dezember 1890 in Barmen, heute zu Wuppertal; † 1952) war ein deutscher evangelischer Theologe und Pfarrer in Jülich.[1][2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Barnikol war der Sohn eines Wagenfabrikanten aus Barmen und wurde zunächst auf einer Schule seiner Heimatstadt vorgebildet. Wie sein jüngerer Bruder Ernst Barnikol studierte er Evangelische Theologie und promovierte 1925 an der Universität Bonn mit der Dissertation Die Lehre Calvins vom unfreien Willen und ihr Verhältnis zur Lehre der übrigen Reformatoren und Augustins.[3][1]
Ab 1920 war Barnikol Pfarrer in Jülich. Er wurde 1933 zunächst Mitglied der Deutschen Christen, allerdings der gemäßigten so genannten Elberfelder Richtung. Später revidierte er seine Haltung zum Nationalsozialismus. In seinen Predigten wagte er mutige Sätze. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November war Pfarrer Barnikol, der in der Nachbarschaft der 1862 eingeweihten Jülicher Synagoge wohnte, Initiator des einzigen öffentlichen Protests gegen die Synagogenschändung. Fortan war die Familie des Pfarrers dem Druck und der Bedrohung der Nationalsozialisten ausgesetzt. Die Familie lebte in ständiger Angst, der Vater könnte abgeholt werden. Dies war auch 1942 der Fall, als Barnikol im benachbarten Aachen für einige Tage in Gestapo-Haft genommen wurde.[1]
1946 wurde Barnikol er Superintendent des Kirchenkreises Jülich. Er musste das Amt aber wegen seiner angegriffenen Gesundheit schon 1948 wieder abgeben. Bis 1952 versah er auch das Pfarramt in Inden, dann trat er vorzeitig in den Ruhestand.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Barnikol war mit seiner Frau Hildegard verheiratet und hatte fünf Kinder. Der Sohn Hanns-Christoph (1931–2013) wurde ebenfalls evangelischer Pfarrer,[4] der Sohn Horst-Martin (1934–2022) Theologieprofessor.
Ehrungen/Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Jülich benannte 60 Jahre später eine Straße nach dem Theologen, um dessen „mutiges Eintreten“ zu würdigen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Gunia: Erinnerung an Hermann Barnikol. In: Die Zitadelle. Mitteilungen des Gymnasiums Zitadelle der Stadt Jülich Heft 35, 2006, S. 109 f.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Ekir/Barmen – Kirchenkreis Wuppertal. In: evangelisch-wuppertal.de. www.evangelisch-wuppertal.de, abgerufen am 9. November 2018.
- ↑ Aachener Zeitung: Jülich: Wanderausstellung begleitet Gedenkfeier zur Reichspogromnacht. In: Aachener Zeitung. 4. November 2014 (aachener-zeitung.de).
- ↑ Hermann Barnikol: Die Lehre Calvins vom unfreien Willen und ihr Verhältnis zur Lehre der übrigen Reformatoren und Augustins ... Heusersche Buchdruckerei (J. Meincke), 1927 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Eintrag in der DNB.
Personendaten | |
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NAME | Barnikol, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Barnikol, August Hermann (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1890 |
GEBURTSORT | Barmen |
STERBEDATUM | 1952 |