Imralla
Immralla/i- ist der Name einer hethitischen Stadt und eines Flusses sowie einer luwisch-hethitischen Gottheit. Der Name ist eine Erweiterung von luwisch im(ma)ra- „Feld, Flur, Steppe“.
Stadt Imralla
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Imralla (URUim-ra-al-la[1]) lag an der Straße von der hethitischen Hauptstadt Ḫattuša nach Ankuwa. Kultdiener übernachteten die erste Nacht in Imralla, die zweite in Ḫupigašša (URUḫu-u-pí-ig-ga-aš-ša[2]), bevor sie nach drei Tagesmärschen Ankuwa erreichten. Die Lage der beiden Stationen ist unbekannt, doch kann Imralla nicht mehr als 30 Kilometer südwestlich von Ḫattuša gelegen haben.
Fluss Imralla
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fluss Imralla (hethitisch: ÍDim-ra-al-la[3]) wird einmal in einem Orakeltext erwähnt, wonach ein urianni-Vogel von der Stadt Ḫaitta weg flog, zum Fluss Zuliya hin, wo offenbar bei der Mündung des Flusses Imralla, noch weitere Vogelorakel beobachtet wurden.[4] Da die Stadt Ḫaitta, wie die Stadt Imralla, nicht mehr als ein Tagesmarsch von Ḫattuša entfernt lag, in derselben Richtung, dürften der Fluss und die Stadt zusammengehören.
Gottheit Imralli
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Imralli ist eine Gottheit, die im Kult der Göttin Ḫuwaššanna verehrt wurde. Ihr Beiname ḫardupi ist ungedeutet.[5] Verwandte Gottheiten, deren Name vom selben Wort gebildet wurde, sind Immaršiya in Ištanuwa sowie Immarni.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Otten: Imralla. In: Dietz Otto Edzard (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Band 5, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1976–1980, ISBN 3-11-007192-4, S. 74.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Giuseppe F. del Monte, Johann Tischler: Die Orts- und Gewässernamen der hethitischen Texte: Répertoire Géographique des Textes Cunéiformes, Band 6. Reichert, Wiesbaden 1978: Imrala, S. 141
- ↑ del Monte: Ḫupikaša, S. 117
- ↑ del Monte: Imrala (FlN), S. 531
- ↑ Yasuhiko Sakuma: Hethitische Vogelorakeltexte, Würzburg 2009, Teil 2, S. 636f.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-447-05885-8. S. 117