Inge Landgut

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Inge Landgut (* 23. November 1922 in Berlin; † 29. Mai 1986 in Berlin-Zehlendorf) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.

Inge Landgut im Alter von etwa 8 Jahren. Fotograf: Siegmund Labisch

Inge Landgut, Tochter des Kraftfahrers Wilhelm Landgut und seiner Ehefrau Gertrud Landgut, stand, entdeckt von Henny Porten,[1] bereits im Alter von drei Jahren vor der Kamera und wirkte als Kinderdarstellerin in knapp 30 Stummfilmen sowie frühen Tonfilmen mit. Hervorzuheben sind dabei ihre Auftritte als Pony Hütchen in der ersten Verfilmung von Emil und die Detektive nach Erich Kästner und als Opfer des Kindermörders in Fritz Langs M, der ersten deutschen Tonfilmproduktion.

Nach dem Schulabschluss am Gymnasium absolvierte sie die Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin und erhielt Schauspielunterricht von Agnes Windeck. Theaterengagements in Eisenach (1939–1941), Karlsruhe (1941–1944) und Berlin folgten. In späteren Jahren spielte sie vor allem in Fernsehserien und Mehrteilern wie Tadellöser & Wolff nach Walter Kempowski sowie der Fortsetzung Ein Kapitel für sich.

Während ihre Auftritte in Film- und Fernsehproduktionen seit den 1950er Jahren seltener wurden, arbeitete sie ab 1951 umfangreich in der Synchronisation. Dabei lieh sie ihre Stimme bekannten Kolleginnen wie Olivia de Havilland (Verschollen im Bermuda-Dreieck), Barbara Bel Geddes (in der Serie Dallas; nach Landguts Tod übernahm Edith Schneider diese Rolle), Angie Dickinson (Bei Madame Coco), Sophia Loren (Das Gold von Neapel), „Miss Moneypenny“ Lois Maxwell (in Diamantenfieber und Im Geheimdienst Ihrer Majestät), Esther Williams (Sturm über Eden), Shelley Winters (Die größte Geschichte aller Zeiten oder in ihrer Oscar-nominierten Rolle in Die Höllenfahrt der Poseidon) oder als erste Sprecherin der Wilma in der Zeichentrickserie Familie Feuerstein.

Verschiedentlich lieh sie ihre Stimme auch Figuren in Zeichentrickfilmen Walt Disneys, darunter in den deutschen Fassungen von Dumbo, Susi und Strolch und 101 Dalmatiner. Außerdem synchronisierte sie Hermione Baddeley in Mary Poppins.

Inge Landgut war verheiratet mit dem Schauspielkollegen und Regisseur Werner Oehlschläger (1904–1980). Sie lebte in Berlin und starb 1986 im Berliner Behring-Krankenhaus an Krebs.

Synchronrollen (Auswahl)

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Schauspielerin Film/Serie Rolle
Betty Garde Die Diebe von Marschan (Synchro 1980) Mirza
Coral Browne Xanadu Female Heavenly
Dame Angela Lansbury Als Amerika nach Olympia kam (Fernsehserie) Alice Garrett
Dorothy Malone Die Hand am Colt (Synchro 1960) Jeannie Bristow
Maler und Mädchen Abigail Parker
Dem Tode entronnen Helen Gaxton
Quantez, die tote Stadt Chaney
Duell in den Wolken LaVerne Shumann
El Perdido Belle
Novemberplan Dawn Archer
Rendezvous mit dem Tod Mrs. Skinner
Elsa Lanchester Jede Frau braucht einen Engel (ZDF-Synchro 1974) Matilda
Hermione Baddeley Mary Poppins Hausmädchen Ellen
Irene Hervey Sadistico – Wunschkonzert für einen Toten Madge
Irene Tedrow Invasion von der Wega (Fernsehserie) Miss Lapham
Joan Shawlee Hart aber herzlich (Blüten-Traumschiff) Mrs. Goodrich
Kathleen Freeman Der Verrückte Professor Millie Lemmon
Drei auf einer Couch Murphy
Kristina Hanson Mördersaurier Betty Piper
Lee Fierro Der Weiße Hai (1. Synchro für Kino) Mrs. Kintner
Lieux Dressler Das letzte Wort hat Tilby Deary
Mörderspinnen Emma Washburn
Linda Stearns Ein Rabbi im wilden Westen Mutter
Lois Maxwell Im Geheimdienst ihrer Majestät Miss Moneypenny
Diamantenfieber
Louise Lasser Die Killer-Akademie Helene Trend
Mary Clare Jung und unschuldig Ericas Tante
Minna Gombell Dick und Doof – Lange Leitung (2. Synchro 1967) Mrs. Hardy
Monica Lewis Erdbeben Barbara
Nancy Kulp Aristocats Frou-Frou, das Pferd
Naomi Stevens Hotel (Fernsehserie) Mrs. Tomasino
Olivia de Havilland Mörderische Leidenschaft Honoria Waynflete
Peggy Pope Hart aber herzlich (Friedwart kennt den Mörder) Annette
Priscilla Lane Saboteure (Synchro 1958) Patricia Martin
Rosemary Clooney Weiße Weihnacht Betty
Rutanya Alda Meine liebe Rabenmutter Carol Ann
Sara Shane Tarzans größtes Abenteuer Angie
Shelley Winters Zu allem entschlossen Joy Carroll
Die größte Geschichte aller Zeiten Namenlose
Die Höllenfahrt der Poseidon Belle Rosen
Delta Force Edie Kaplan
Susan Engel Inspektor Clouseau Carmichael
Terry Nibert Die Kleinen Füchse (Synchro 1974) Julia
Virginia Brissac Schwarzer Freitag Margaret Kingsley
Zasu Pitts Ein Butler in Amerika Prunella Judson
Commons: Inge Landgut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Landgut, Inge. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 735.
  2. a b Der kleine Napoleon. In: ARD Hörspieldatenbank. Abgerufen am 20. Juni 2020.
  3. Pension Spreewitz. RIAS, abgerufen am 10. Juli 2020.
  4. ** "Es geschah in Berlin" ** Hörspielreihe (1951 bis 1972 mit 499 Folgen) von Werner Brink (je Folge 30 Minuten). RIAS, abgerufen am 4. August 2020.