Jens Heppner

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Jens Heppner
Jens Heppner 2010
Jens Heppner 2010
Zur Person
Spitzname Heppe
Geburtsdatum 23. Dezember 1964
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Straße
Körpergröße 1,71 Meter
Renngewicht 68 Kilogramm
Zum Team
Aktuelles Team Karriereende
Clubs, Renngemeinschaften
BSG Elektronik Gera
SG Wismut Gera
Internationale Team(s)
1991
1991
1992–2002
2003–2005
Panasonic
Histor-Sigma
Team Telekom
Team Wiesenhof
Wichtigste Erfolge

Deutschland Tour 1999

Team(s) als Teammanager
2006–2007
2009–2013
Teams Wiesenhof-Felt
Team NetApp.
Letzte Aktualisierung: 12. Oktober 2019
Heppner in einer Spitzengruppe beim Henninger-Turm 2000 mit Kai Hundertmarck und Matteo Tosatto.

Jens Heppner (* 23. Dezember 1964 in Gera) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer, nationaler Meister im Radsport und Sportlicher Leiter. Er wohnt in der deutschsprachigen Gemeinde Kelmis in Belgien.

Seine ersten Erfolge waren die Siege in der Wertung für den besten Nachwuchsfahrer (Weißes Trikot) bei den DDR-Rundfahrten 1984 und 1985. 1984 wurde er Zweiter im ungarischen Etappenrennen Mecsek-Cup, 1985 und 1989 gewann er das Rennen.

Heppner, der 1974 bei der BSG Elektronik Gera mit dem Radsport begonnen hat[1] und anschließend für die SG Wismut Gera in der Trainingsgruppe von Werner Marschner startete, fuhr von 1992 bis 2002 für das Team Telekom. Während dieser Zeit nahm er mehrmals an den großen Rundfahrten Tour de France und Giro d’Italia teil. So belegte er bei der Tour de France 1992 den 10. Platz in der Gesamtwertung und gehörte auch den Aufgeboten des Teams bei den Toursiegen von Bjarne Riis 1996 und Jan Ullrich 1997 an. Auf der 19. Etappe der Tour de France sprinteten Bart Voskamp und Jens Heppner um den Tagessieg. Beide wurden distanziert, da sie nach Ansicht der Jury unfair gefahren waren.[2] 1999 gewann er das Rennen Rund um Köln-Longerich (später Cologne Classic). Sein größter Karriereerfolg ist der Gesamtwertungssieg in der Deutschland Tour 1999. Beim Giro d’Italia 2002 eroberte er auf der 6. Etappe das Maglia Rosa des Gesamtführenden als Mitglied einer Ausreißergruppe, das er 10 Tage lang trug.[3] Von 2003 bis 2005 stand er beim Team Wiesenhof unter Vertrag. Am 24. August 2005 fuhr er in Jena sein Abschlussrennen, das er im Sprint knapp vor seinem ehemaligen Teamkollegen Jan Ullrich gewann. Bei dem Rennen war fast die gesamte deutsche Radsportelite anwesend.

Anschließend war Heppner bis zur Auflösung des Teams Ende Oktober 2007 Sportlicher Leiter des Teams Wiesenhof-Felt. Außerdem arbeitete er als Radsportexperte beim Sportsender Eurosport und kommentierte dort unter anderem die Tour de France. Der Sender begründet seinen Verzicht auf die Dienste Heppners bei der Tour 2007 damit, dass man aufgrund seiner früheren Mitgliedschaft beim in einen Dopingskandal verwickelten Team Telekom nicht davon ausgehen könne, dass Heppner unbefangen auftreten und sein ganzes Wissen zum Doping als Experte darbieten könne.[4]

Von 2009 bis 2013 war Jens Heppner Sportlicher Leiter beim Team NetApp. Am 24. Juli 2013 veröffentlichte die Anti-Doping-Kommission des französischen Senats die Ergebnisse einer nachträglichen Untersuchung von Dopingproben aus dem Jahr 1998. Dabei wurde in einer Dopingprobe Heppners EPO nachgewiesen.[5] Da es sich bei den Untersuchungen um wissenschaftliche Analysen handelte und keine B-Proben zur Kontrolle vorhanden waren, hatten diese Ergebnisse keine sportrechtlichen Konsequenzen.[6] Heppner wurde Ende Juli 2013 infolge der Veröffentlichung der französischen Doping-Untersuchung vom Juli 2013 von seinen Aufgaben als Sportlicher Leiter beim Team NetApp-Endura „in gegenseitigem Einvernehmen“ mit der Teamleitung entbunden.[7]

Jens Heppner betrieb gemeinsam mit seiner Frau ein Höhenfitness-Studio in Hergenrath.[8] Später war er gelegentlich als Guide bei Radsporttouren für Freizeitsportler u. a. in Südafrika tätig.[9]

Erfolge (Auswahl)

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1997 bekam Heppner als Teil seines Teams den Medien- und Fernsehpreis Bambi verliehen.

Commons: Jens Heppner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 18/1987. Berlin 1987, S. 2.
  2. Jacques Augendre: Tour de France 1997. Éditions Solar, Paris 1997, ISBN 2-263-02646-0, S. 82–83 (französisch).
  3. Die zehn rosaroten Tage von „Opa“ Heppner. radsport-news.com, 19. Mai 2017, abgerufen am 19. Mai 2017.
  4. radsport-news.com vom 25. Juni 2007: Eurosport verzichtet bei Tour auf Heppner
  5. radsport-news.com vom 24. Juli 2013: Auch Heppner bei der Tour 1998 gedopt
  6. radsport-news.com vom 25. Juli 2013: UCI kritisiert Anti-Doping-Bericht des französischen Senats
  7. radsport-news.com vom 30. Juli 2013: NetApp-Endura trennt sich von Sportdirektor Heppner
  8. Rainer Kraus, Rudolf Blaha: Die Welt hat Pedale und Freunde, die sie treten. Delius Klasing, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-667-10706-0, S. 136.
  9. Florian Nowak: [Interview] Was macht eigentlich Jens Heppner? - Velomotion. In: velomotion.de. 3. Januar 2017, abgerufen am 21. Mai 2020.