Johann Samuel Ersch

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Johann Samuel Ersch

Johann Samuel Ersch (* 23. Juni 1766 in Großglogau, Schlesien; † 16. Januar 1828 in Halle (Saale)) war ein deutscher Bibliothekar und Enzyklopädist.

Ersch begründete mit dem Handbuch der deutschen Literatur seit der Mitte des 18. Jahrhunderts die deutsche Bibliographie und gab zusammen mit Johann Gottfried Gruber die unvollendete Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in 167 Bänden mit über 78.000 Seiten heraus (Leipzig 1818–1889). Die erschienenen Bände hochgezählt, hätte diese Ausgabe bei regulärer Vollendung nahezu 300 Bände umfasst.

Seiner Tätigkeit in Halle gingen Studien an der Bibliothek in Göttingen, die Schriftleitung der „Neuen Hamburger Zeitung“, die Mitarbeit an der Zeitschrift „Allgemeine deutsche Bibliothek“ und sein Wirken als Bibliothekar und Professor in Jena voraus. Ab 1800 war er für die von Christian Gottfried Schütz geleitete Allgemeine Literatur-Zeitung tätig, ab 1803 in Halle als zweiter Redakteur.[1]

Schriften (Auswahl)

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  • Repertorium über die allgemeinen deutschen Journale und andere periodische Sammlungen. 3 Bände, Lemgo 1790–1792.
  • Allgemeines Repertorium der Literatur für die Jahre 1785–1800, 8 Bände. Weimar 1793–1807.
  • Das gelehrte Frankreich oder Lexicon der französischen Schriftsteller von 1771–1796. Drei Teile mit zwei Supplementen. Hamburg 1797 bis 1806. Digitalisate.
  • Allgemeine Literatur-Zeitung (mit Christian Gottfried Schütz). Jena, Halle. Thulb; MDZ.
  • Handbuch der deutschen Literatur seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen von Johann Samuel Ersch. Zwei Bände zu je vier Abtheilungen. Amsterdam, Leipzig 1812–1814. Digitalisate.
  • mit Johann Gottfried Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. 167 Bände. Leipzig 1818–1889. Digitalisate.
    Neudruck: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1980.

Fehlzuschreibung

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Dieses anonyme Werk (Vorwort von „D. E. P. B.“ in „S. in der O. M.“ unterzeichnet) wird von manchen Katalogen Ersch zugeschrieben (Katalognachweis):

  • Handbuch über das Königreich Westphalen zur Belehrung über Land und Einwohner, Verfassung, Verwaltung und äußere Verhältnisse des Staats überhaupt und seine einzelne Theile insonderheit, nebst einem Verzeichnisse der vornehmsten Hof- und Staats-Beamten. Mit einer Karte von dem Königreiche Westphalen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1808.[2] Digitalisat.
  • Johann Samuel Ersch. In: Neuer Nekrolog der Deutschen. 6. Jg., 1828. Ilmenau 1830, S. 48–54.
  • Ersch, Joh. Samuel. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Erste Section, 37. Theil. Leipzig 1842, S. 371–376.
  • F. L. Hoffmann: Erinnerung an preussische Bibliographen und Litteraturhistoriker, Bibliophile und Besitzer merkwürdiger Büchersammlungen. XI. Johann Samuel Ersch. In: Serapeum. Zeitschrift für Bibliothekwissenschaft, Handschriftenkunde und ältere Litteratur. 29. Jg., 31. Dezember 1868, S. 369–372.
  • Franz Schnorr von CarolsfeldErsch, Johann Samuel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 329–331.
  • Hans LülfingErsch, Johann Samuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 632 (Digitalisat).
  • Joachim Bahlcke: Enzyklopädie und Aufklärung im literarischen Deutschland. Zu Leben und Wirken des schlesischen Bibliothekars Johann Samuel Ersch (1766–1828). In: Berichte und Forschungen. Jahrbuch des Bundesinstituts für ostdeutsche Kultur und Geschichte. Band 5, 1997. ISBN 3-486-56349-1, ISSN 0945-2362.
  • Joachim Bahlcke: Johann Samuel Ersch (1766–1828) – ein schlesisches Gelehrtenleben. In: Marek Halub, Anna Manko-Matysiak (Hrsg.): Slaska republika uczonych – Schlesische Gelehrtenrepublik – Slezská vedecká obec. Wrocław 2004, ISBN 83-89247-64-X, S. 338–354.
  1. Vgl. den Vorbericht vom 29. Januar 1828 in: Allgemeine Literatur-Zeitung auf das Jahr 1828, 2 Vorsatzblätter.
  2. Besprechung in Allgemeine Literatur-Zeitung vom 19. und 20. August 1808 (Num. 243 und 244), Spalte 921–931.
Wikisource: Johann Samuel Ersch – Quellen und Volltexte