Julius Thomsen
Hans Peter Jørgen Julius Thomsen (* 16. Februar 1826 in Kopenhagen; † 13. Februar 1909 ebenda) war ein dänischer Chemiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomsen wirkte zuerst als Dozent der Chemie an der polytechnischen Lehranstalt und Dozent der Physik an der militärischen Hochschule seiner Heimatstadt. Dann war er von 1866 bis 1891 Professor für Chemie an der Universität Kopenhagen, wo er zweimal als Rektor amtierte.[1] Von 1883 bis 1902 war er zudem Direktor der Polytekniske Læreanstalt, dem Vorgänger von Dänemarks Technischer Universität.
Er wendete zuerst 1853 die Lehren der mechanischen Wärmetheorie auf thermochemische Vorgänge an und führte zu diesem Zweck unter Verbesserung der Methoden zahlreiche Bestimmungen der Wärmetönungen bei chemischen Reaktionen aus. Ferner bestätigte er das Massenwirkungsgesetz und erstellte die erste Tabelle der Acidität von Säuren. 1853 gründete er die Kryolith-Industrie und war seit 1865 Direktor der Kryolithminen und -Handelsgesellschaft in Kopenhagen.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thermochemische Untersuchungen. 4 Bände. Barth, Leipzig 1882–1886. (Digitalisat Band 1), (Band 2), (Band 4)
- Thermochemistry. Longmans, London 1908. (Digitalisat)
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomsen gehörte zahlreichen Akademien und gelehrten Gesellschaften an. 1884 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.[2] Die Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique nahm ihn im Dezember 1887 als assoziiertes Mitglied auf.[3] Von 1888 bis 1909 war er Präsident der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften. Die Universität Uppsala zeichnete ihn 1877 mit der Ehrendoktorwürde aus. 1883 wurde ihm die Davy-Medaille und 1896 das Großkreuz des Dannebrogordens verliehen. Das Mineral Thomsenolith wurde nach ihm benannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julius Thomsen. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 17: Svend Tveskjæg–Tøxen. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1903, S. 230 (dänisch, runeberg.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biografische Informationen (englisch)
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Julius Thomsen bei academictree.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Liste der Rektoren auf der Website der Universität Kopenhagen
- ↑ Members of the American Academy. Listed by election year, 1850–1899. (PDF) abgerufen am 24. September 2015
- ↑ Académicien décédé: Julius Thomsen. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 11. März 2024 (französisch).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Thomsen, Julius |
ALTERNATIVNAMEN | Thomsen, Julius Hans Peter Jørgen (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1826 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
STERBEDATUM | 13. Februar 1909 |
STERBEORT | Kopenhagen |
- Chemiker (19. Jahrhundert)
- Präsident der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften
- Hochschullehrer (Dänemarks Technische Universität)
- Rektor (Universität Kopenhagen)
- Mitglied der Accademia dei Lincei
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien
- Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala
- Mitglied der Königlichen Physiographischen Gesellschaft in Lund
- Mitglied der Kungliga Vetenskaps- och Vitterhetssamhället i Göteborg
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Auswärtiges Mitglied der Royal Society
- Mitglied der Accademia delle Scienze di Torino
- Ehrendoktor der Universität Uppsala
- Geheimer Konferenzrat (Dänemark)
- Träger des Großkreuzes des Dannebrogordens
- Däne
- Geboren 1826
- Gestorben 1909
- Mann