Die Stadt wurde 1886 als Stationssiedlung gegründet und erlangte erst während des Zweiten Weltkriegs industrielle Bedeutung, als dorthin Betriebe für Maschinenbau aus dem europäischen Teil des Landes verlegt wurden, um sie außerhalb der Reichweite deutscher Flugzeuge anzusiedeln. Es wurden innerhalb kürzester Zeit verschiedene Industrieanlagen beispielsweise aus Leningrad nach Jurga transportiert und dort wieder aufgebaut.
Während des Zweiten Weltkriegs und danach bestand hier das Kriegsgefangenenlager526 für deutsche Kriegsgefangene.[2] Es gibt heute noch einen kleinen Friedhof mit Grabsteinen mit deutschen Inschriften, die an die Verstorbenen deutschen Kriegsgefangenen erinnern. Die Kriegsgefangenen bauten in Jurga zahlreiche Häuser im süddeutschen Baustil. Die Häuser werden heute renoviert und geben der Stadt eine interessante Note neben den zahlreichen Plattenbauten aus der Sowjetära.
Die Wirtschaft stützt sich hauptsächlich auf die Eisenbahnwerkstätten, den Maschinenbau und die Bauindustrie.
Die früher sehr starke Möbelindustrie ist nach mehreren Werksschließungen inzwischen weitgehend verschwunden. Es gibt lediglich noch einige kleinere Handwerksbetriebe, die Möbel herstellen.
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
↑Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.