Kastanienbauch-Bergtangare
Kastanienbauch-Bergtangare | ||||||||||||
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Kastanienbauch-Bergtangare (Iridosornis jelskii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Iridosornis jelskii | ||||||||||||
(Cabanis, 1873) |
Die Kastanienbauch-Bergtangare (Iridosornis jelskii, Syn.: Iridornis jelskii) ist eine Vogelart aus der Familie der Tangaren (Thraupidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Peru und Bolivien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kastanienbauch-Bergtangare erreicht bei einem Körpergewicht von lediglich 16 bis 26 g eine Körperlänge von etwa 14 cm. Sie hat ein schwarzes Gesicht und eine schwarze Kehle. Diese ist umrahmt von einem breiten goldgelben Bereich der sich vom vorderen Oberkopf bis an die Seiten des Halses zieht. Der Oberkopf ist wenig schwarz gefleckt und der Nacken ist schwarz. Die Unterseite ist dunkelblau, eine Farbe die Richtung Bürzel matter und heller wird. Die unteren und mittlere Oberflügeldecken sind dunkelblau mit türkisblauem Saum und Spitzen. Die Flugfedern sind schwärzlich und schmal bläulich gesäumt. Das schwärzliche der Kehle geht in eine dunkelblaue Tönung und einen helleren blauem Rand über. Das Schwarz der Kehle wird durch ein stumpfes, grünlich-kastanienfarbenes Band begrenzt. Dieses geht an der Brust, dem Bauch und den Unterschwanzdecken ins rötlich-kastanienbraun über. Die Seiten sind manchmal schwach blau gefleckt. Die Iris ist rötlich braun. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel blaugrau, die Beine dunkelgrau. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere wirken sehr viel blasser als ausgewachsene Vögel und haben einen rötlichen Fleck auf dem Bauch.[1]
Lautäußerungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gesang der Kastanienbauch-Bergtangare besteht aus einem weichen hohen sip und tschip-Ruf, gelegentlich in zwei oder mehreren Serien oder einem dünnen ti-ti-ti-ti aus zwei bis fünf Tönen. Dieses klingt ähnlich wie bei konspezifischen Arten. Ist sie aufgeregt bei der Futtersuche, bei der sie in gemischten Gruppen unterwegs ist, klingt das dann auch schärfer und kraftvoller wie tsuk-ik und tsuk-ik-i-i.[1]
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenig ist über die Brutbiologie der Kastanienbauch-Bergtangare bekannt. Jungtiere in Begleitung von Erwachsenen Vögeln wurden im Juni und Juli beobachtet. In der Region Huánuco wurden Vögel im November in Brutstimmung beobachtet.[1]
Verhalten und Ernährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von dreiunddreißig Mageninhalten der Kastanienbauch-Bergtangare, die untersucht wurden enthielten vierundzwanzig nur vergetarische Nahrung, vier nur tierisches Material und fünf beides. Der Inhalt waren Beeren, Samen, Früchte und Insekten. Man sieht sie alleine, als Pärchen oder weniger oft in Familiengruppen. Individuen sitzen bei der Nahrungssuche oder bei der Fortbewegung in ziemlich aufrechter, wacher Haltung. Sie kommt in gemischten Gruppen vor, sucht aber oft unabhängig von diesen nach Futter. Ihr Futter sucht sie in den Straten unterhalb des menschlichen Auges bis hin zu den Baumkronen von kleineren und mittleren Bäumen. Sie hüpft an kleinen Ästen entlang und beugt sich herunter oder flattert, um kleinere Früchte zu sammeln. Dabei sucht sie auch entlang schlanker, kahler oder moosbewachsener Äste mit einem Durchmesser von weniger als 1 bis 5 cm nach Insekten. Einige erbeutet sie durch Sammeln oder Picken vom Laub.[1]
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es werden zwei Unterarten unterschieden:[2]
- Iridosornis jelskii jelskii (Cabanis, 1873)[3] kommt im nordlichen zentralen Peru vor.
- Iridosornis jelskii bolivianus Berlepsch, 1912[4] ist im südlichen Peru und westlichen Bolivien verbreitet. Die Unterart ist etwas kleiner und der vordere Oberkopf wirkt schwärzlich getönt.[1]
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nominatform ist an den östlichen peruanischen Anden vom Osten der Region La Libertad und der Region San Martín bis in die Region Junín verbreitet. Die Unterart I. j. bolivianus kommt in den Ostanden des Südens Perus in der Region Cusco südlich in Bolvien bis ins Departamento La Paz vor. Sie bewegt sich an feuchten Waldrändern, in Elfenwäldern und trockener Gestrüpp-Vegetation der Berghänge bis hin zur Baumgrenze. Außerdem findet man sie in dichtem Waldgestrüpp der Páramo-Vegetation oder an Bambus. In den meisten Gebieten kommt sie in Höhenlagen von 2900 bis 3700 Metern vor, in Cusco auch bis 2200 Metern. Gelegentlich trifft man sogar bis 2000 Metern auf die Kastanienbauch-Bergtangare.[1]
Migration
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kastanienbauch-Bergtangare gilt als Standvogel mit nur wenig Bewegung in den Höhenlagen, um sich der Verfügbarkeit von Nahrungsresourcen anzupassen.[1]
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung der Kastanienbauch-Bergtangare erfolgte 1873 durch Jean Louis Cabanis unter dem Namen Iridornis Jelskii. Das Typusexemplar stammt aus der Gegend um den Berg Marayniyuq und wurde von Konstanty Roman Jelski gesammelt.[3] 1844 führte René Primevère Lesson die neue Gattung Iridosornis für die Goldscheitel-Bergtangare (Iridosornis rufivertex (Lafresnaye, 1842)) ein.[5] Dieser Begriff leitet sich von dem altgriechischen Wort ιρις, ιριδος iris, iridos für „Regenbogen“ und ορνις, ορνιθος ornis, ornithos für „Vogel“ ab.[6] Der Artname »jelskii« ist seinem Sammler gewidmet.[3] »Bolivianus« steht für das Land Bolivien.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch: Revision der Tanagriden. In: Verhandlungen des V. Internationalen Ornithologen-Kongresses in Berlin 30. Mai bis 4. Juni 1910. Band 5, 1912, S. 1001–1161 (biodiversitylibrary.org).
- Jean Louis Cabanis: Im ferneren Verlauf der Sitzung legt Herr Cabanis eine grössere Zahl peruanischer Vögel des Berliner Museums vor, welche vom Herrn Jelski gesammelt wurden und überraschend viel Neues darbietet. Herr Cabanis charakterisiert die neuen, oder weniger bekannten Arten wie folgt. In: Journal für Ornithologie (= 4. Band 1). Nr. 3, 1873, S. 315–329 (biodiversitylibrary.org).
- Steven Leon Hilty: Golden-collared Tanager (Iridosornis jelskii). In: Thomas Scott Schulenberg (Hrsg.): Birds of the World. Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY 2022 (englisch, birdsoftheworld.org).
- René Primevère Lesson: Catalogue des oiseaux nouveaux ou peu connus de la collection Abeillé. In: L’Écho du monde savant et l’Hermès : journal analytique des nouvelles et des cours scientifiques (= 2. Band 11). Nr. 4, 1844, S. 80–81 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Iridosornis jelskii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2024. Abgerufen am 24. November 2024.
- Factsheet auf BirdLife International
- Kastanienbauch-Bergtangare (Iridosornis jelskii) auf eBird.org
- Kastanienbauch-Bergtangare (Iridosornis jelskii) bei Avibase
- Iridosornis jelskii im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Kastanienbauch-Bergtangare (Iridosornis jelskii)
- Golden Collared Tanager (Iridosornis jelskii) in der Encyclopedia of Life. (englisch).