Lieke Martens

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Lieke Martens–van Leer
Lieke Martens (2021)
Personalia
Voller Name Lieke Elisabeth Petronella Martens–van Leer
Geburtstag 16. Dezember 1992
Geburtsort Nieuw BergenNiederlande
Größe 170 cm[1]
Position Sturm
Juniorinnen
Jahre Station
1997–2005 RKVV Montagnards
2005–2009 Olympia ’18
2008–2009 HvA
Frauen
Jahre Station Spiele (Tore)1
2009–2010 SC Heerenveen 18 0(2)
2010–2011 VVV-Venlo 20 0(9)
2011–2012 Standard Lüttich 25 (17)
2012–2013 FCR 2001 Duisburg 30 0(7)
2014–2015 Kopparbergs/Göteborg FC 36 (12)
2016–2017 FC Rosengård 29 (20)
2017– 2022 FC Barcelona 110 (55)
2022– Paris Saint-Germain 28 0(6)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2009–2011 Niederlande U19 28 (18)
2011–2024 Niederlande 158 (62)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 16. März 2024

2 Stand: 28. Februar 2024

Martens (Nr. 11) mit der Elftal am 7. Mai 2014 vor dem Spiel gegen Belgien
Lieke Martens, Europameisterschaft 2017 gegen Norwegen

Lieke Elisabeth Petronella Martens-van Leer (* 16. Dezember 1992 in Nieuw Bergen, Niederlande) ist eine niederländische Fußballspielerin, die im Sturm spielt und seit 2022/23 bei Paris Saint-Germain tätig ist.

Lieke Martens spielte zuvor in verschiedenen Vereinen, darunter SC Heerenveen, VVV-Venlo, Standard Lüttich, FCR 2001 Duisburg, Koppardbergs/Göteborg FC, FC Rosengård und FC Barcelona. Dabei gewann sie mit Standard Lüttich die Belgische Meisterschaft (2012) sowie den BeNe-Super-Cup (2011)[2]. Mit dem FC Rosengård gewann Martens sowohl den Svenska Cupen (2015/16) als auch den Svenska Supercupen (2016). Mit dem FC Barcelona wurde sie Siegerin der Copa de la Reina 2018, zweimal der Copa Catalunya (2017, 2018) sowie der Uefa Womens Champions League (2021). Sie erzielte auf Vereinsebene bisher mindestens 90 Tore in 228 Spielen.

Die Nationalspielerin gewann mit den Niederlanden die Europameisterschaft 2017 und wurde im selben Jahr zur UEFA-Spielerin des Jahres und FIFA-Weltfußballerin des Jahres gewählt. 2018 gewann sie den Algarve-Cup und 2019 erreichte sie mit der niederländischen Mannschaft den zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft. Sie erzielte mit der ersten Auswahl der Niederlande bis Herbst 2022 insgesamt 55 Tore in 140 Spielen.

Lieke Martens begann im Alter von fünf Jahren beim RKVV Montagnards mit dem Fußballspielen und wechselte auf Anraten der Trainerin Vera Pauw mit 13 Jahren zu Olympia ’18 aus Boxmeer. Später trat sie auch der Auswahlmannschaft der Hogeschool van Amsterdam bei. Im Sommer 2009 ging die damals 16-Jährige zum SC Heerenveen[3] in die Premier League, der höchsten niederländischen Spielklasse der Frauen. Dabei bestritt sie 18 Spiele, erzielte zwei Tore und belegte mit der Mannschaft den letzten Platz im Klassement. Im Sommer 2010 wechselte sie zum VVV-Venlo,[4] für den sie neun Tore in 20 Spielen erzielte.

Nach nur einer Saison wechselte sie nach Belgien zu Standard Lüttich, mit dem sie nach ihrer Premierensaison die Meisterschaft gewann.[5]

Im Januar 2012 verpflichtete sie der deutsche Bundesligist FCR 2001 Duisburg, für den sie am 23. September 2012, dem vorgezogenen 3. Spieltag, bei der 0:4-Niederlage im Heimspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam ihr Bundesligadebüt gab. Ihr erstes Bundesligator erzielte sie am 3. Oktober 2012 am 5. Spieltag beim 4:0-Sieg im Heimspiel gegen den VfL Sindelfingen mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 in der 86. Minute. Als der FCR Duisburg Ende 2013 zum MSV Duisburg transferiert wurde, wechselte Martens als eine von zwei Spielerinnen nicht mit[6] und schloss sich stattdessen dem Kopparbergs/Göteborg FC in der Damallsvenskan an.[7] 2017 wechselte sie nach Spanien zum FC Barcelona. Dort erzielte sie in ihren ersten beiden Spielzeiten 22 Tore, wurde zweimal Vizemeister und erreichte mit Barcelona als erster spanischer Mannschaft das Finale der UEFA Women’s Champions League. Dies wurde aber mit 1:2 gegen Titelverteidiger Olympique Lyon verloren. Als Vizemeister 2019 war Barcelona direkt für das Sechzehntelfinale der UEFA Women’s Champions League 2019/20 qualifiziert, wo die Katalanen auf den italienischen Meister Juventus Turin trafen und sich mit 2:0 und 2:1 durchsetzten. Im Achtelfinale konnte der belarussische Meister FK Minsk mit 5:0 und 3:1 ausgeschaltet werden. Diese Spiele fanden noch ohne sie statt. Im durch die COVID-19-Pandemie verschobenen und als Finalturnier im Baskenland durchgeführten Abschluss stand sie sowohl im mit 1:0 gegen den Ligakonkurrenten Atlético Madrid gewonnenen Viertelfinale, als auch im mit 0:1 gegen den VfL Wolfsburg verlorenen Halbfinale auf dem Platz. Zuvor war wegen der Pandemie die Saison 2019/20 der Primera División abgebrochen worden und Barcelona, das zu dem Zeitpunkt auf Platz 1 stand, der Titel zuerkannt worden.[8] In der Saison 2020/21 gewann sie bei Barca das Finale der Uefa Womens Champions League mit 4:0 über den FC Chelsea.[9] Am 16. Juni unterschrieb sie einen Dreijahresvertrag bei Paris Saint-Germain.[10] Mit PSG qualifizierte sie sich für die UEFA Women’s Champions League 2022/23, wobei sie bei den beiden Siegen gegen BK Häcken jeweils ein Tor erzielte. In der Gruppenphase wurde sie in vier von sechs Spielen eingesetzt und qualifizierte sich mit ihrer Mannschaft als Gruppenzweiter für das Viertelfinale. In diesem verloren sie das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 und kamen im Rückspiel nur zu einem 1:1.

Nationalmannschaft

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Im Sommer 2010 nahm sie mit der niederländischen U-19-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Mazedonien teil und kam mit ihr als Gruppensieger bis ins Halbfinale gegen England, das erst nach Elfmeterschießen verloren wurde. In diesem Turnier erzielte sie vier Tore und wurde gemeinsam mit der Deutschen Turid Knaak Torschützenkönigin.

Am 22. August 2011 gab sie in Hohhot ihr Debüt[11] in der A-Nationalmannschaft, die gegen die Auswahl Chinas ein 1:1-Unentschieden erzielte. Ihr erstes Länderspieltor gelang ihr am 28. Februar 2012 mit dem Siegtreffer zum 2:1-Sieg in der 61. Minute gegen die Auswahl Italiens.[12] Mit der A-Nationalmannschaft nahm sie an der Europameisterschaft 2013 in Schweden teil, die für die Niederlande allerdings nach den Gruppenspielen bereits beendet war.

2015 nahm Martens mit der „Elftal“ an der Weltmeisterschaft in Kanada teil, bei der sie mit ihrer Mannschaft das Achtelfinale erreichte. Im ersten WM-Spiel der Niederländerinnen (gegen Neuseeland) am 6. Juni 2015 erzielte sie mit einem Distanzschuss aus 20 Metern das erste WM-Tor der Niederländerinnen und damit den 1:0-Siegtreffer.[13] 2017 wurde sie Europameisterin.

In der Qualifikation für die WM 2019 kam sie in allen zwölf Spielen der Niederländerinnen zum Einsatz und erzielte dabei vier Tore, darunter das Tor zum 1:0-Sieg gegen die Slowakei. Ihre Mannschaft musste allerdings in die Playoffs um den letzten europäischen Startplatz. Darin setzten sie sich gegen Dänemark und die Schweiz durch.

Am 6. März 2019 machte sie im Spiel um Platz 11 beim Algarve-Cup 2019 gegen China ihr 100. Länderspiel.[14]

Bei der WM kam sie in allen sieben Spielen ihrer Mannschaft zum Einsatz und erzielte beim 2:1-Sieg im Achtelfinale gegen Japan beide Tore ihrer Mannschaft. Nach weiteren Siegen im Viertel- und Halbfinale wurde das Finale gegen Titelverteidiger USA erreicht, das aber mit 0:2 verloren wurde. Bereits mit dem Halbfinaleinzug hatten sich die Niederländerinnen erstmals für die Olympischen Spiele qualifiziert. Bei den Olympischen Spielen wurde sie in den drei Gruppenspielen, in denen sie vier Tore erzielte und im Viertelfinale eingesetzt, das gegen Weltmeister USA im Elfmeterschießen verloren wurde. Zuvor hatte sie in der 81. Minute beim Stand von 2:2 einen Elfmeter verschossen.[15]

Am 31. Mai 2022 wurde sie für die EM-Endrunde nominiert.[16] Bei der EM kam sie in den drei Gruppenspielen zum Einsatz. Aufgrund einer im Spiel gegen die Schweiz erlittenen Fußverletzung musste sie vorzeitig abreisen.[17] Das Viertelfinale wurde ohne sie in der Verlängerung gegen Frankreich verloren.

Für das letzte Spiel der Qualifikation für die WM 2023 gegen Island konnte sie dann auch nicht nominiert werden. Durch ein Tor in der Nachspielzeit gewannen die Niederländerinnen mit 1:0 und qualifizierten sich damit für die WM-Endrunde. In den zuvor ausgetragenen sieben Spielen war sie fünfmal eingesetzt worden und hatte ein Tor erzielt.

Am 30. Juni 2023 wurde sie für die WM-Endrunde nominiert[18], kam in jedem der fünf Spiele ihres Teams zum Einsatz und schied mit ihrer Mannschaft im Viertelfinale gegen die Spanierinnen nach Verlängerung aus.[19] Sie erzielte ein Tor während des Turniers. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Vivianne Miedema war sie die erfolgreichste Torschützin im Kader.

Bei der Verkündigung des Kaders für die EM-Qualifikationsspiele im Mai und Juni 2024 gegen Finnland wurde ihr Rücktritt aus der Nationalmannschaft nach den Spielen bekannt gegeben.[20]

Titel und Erfolge

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Nationalmannschaft

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Standard Liège

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Persönliche Auszeichnungen

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Im Juni 2023 heiratete sie den Fußballtorhüter Benjamin van Leer.[24] Im August 2024 gab sie bekannt, dass sie ihr erstes Kind erwarten.[25]

Commons: Lieke Martens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. FWWC 2015 Squad List fifadata.com
  2. a b Twente vs. Standard Liège – 30 August 2011. Women Soccerway, abgerufen am 25. August 2017.
  3. Lieke Martens: jong talent dat leeft voor voetbal. Website SC Heerenveen, 10. Juli 2009, abgerufen am 25. August 2017 (niederländisch).
  4. Eerste aanwinsten voor vrouwenelftal. In: Dagblad De Limburger. 28. April 2010, archiviert vom Original am 7. Juni 2015; abgerufen am 25. August 2017 (niederländisch).
  5. Tabellen – 1e Nationale Women – België. In: Soccerway.com, abgerufen am 25. August 2017 (Abschlusstabelle der Saison 2011/12).
  6. Friedhelm Thelen, Thomas Tartemann, Thomas Kristaniak: Neustart beim MSV Duisburg. In: DerWesten.de. 7. Januar 2014, archiviert vom Original am 13. Januar 2014; abgerufen am 25. August 2017.
  7. Markus Juchem: Lieke Martens wechselt nach Göteborg. In: womensoccer.de. 14. Januar 2017, archiviert vom Original am 15. Januar 2014; abgerufen am 25. August 2017.
  8. La RFEF ratifica el título de la Liga Iberdrola del Barça. In: La Vanguardia. 25. Mai 2020, abgerufen am 7. Juni 2020 (spanisch).
  9. Mayca Jiménez: La Champions recuperó a la mejor Lieke Martens. 17. Mai 2021, abgerufen am 1. Juli 2021 (spanisch).
  10. Paris Saint-Germain: Lieke Martens commits to Paris Saint-Germain until 2025. In: Paris Saint-Germain official website. 16. Juni 2022, abgerufen am 6. Juli 2022 (englisch).
  11. Speler: Lieke Martens. In: OnsOranje. Archiviert vom Original am 29. Mai 2014; abgerufen am 25. August 2017 (niederländisch).
  12. Wedstrijdverslag: EK 2013 Zweden, onbekend, Cyprus Cup 2012. In: OnsOranje. Archiviert vom Original am 27. September 2013; abgerufen am 25. August 2017 (niederländisch).
  13. WM-Debütant Niederlande mit Traumstart. (Memento vom 10. Juni 2015 im Internet Archive) FIFA-Website, 7. Juni 2015, abgerufen am 25. August 2017.
  14. onsoranje.nl: Oranjevrouwen winnen laatste wedstrijd Algarve Cup na strafschoppen
  15. Niederlande vs. USA 2 - 2
  16. onsoranje.nl: Definitieve selectie OranjeLeeuwinnen voor EK in Engeland
  17. onsoranje.nl: Lieke Martens verlaat EK-selectie
  18. onsoranje.nl: Andries Jonker maakt WK-selectie bekend
  19. Ergebnisse & Spielpläne. 11. August 2023, abgerufen am 11. August 2023.
  20. onsoranje.nl: Lieke Martens neemt afscheid van Oranje in EK-kwalificatieduels met Finland
  21. Das Finale konnte aufgrund der wetterbedingten Platzverhältnisse nicht ausgetragen werden, worauf beide Mannschaften zu Turniersiegern erklärt wurden.
  22. Rekord! Cristiano Ronaldo ist Europas Fußballer des Jahres. In: kicker.de. 24. August 2017, abgerufen am 25. August 2017.
  23. FIFA: Martens zur Weltfußballerin des Jahres gewählt. In: focus.de
  24. Lieke Martens getrouwd met Benjamin van Leer | Sterren | Telegraaf.nl. 13. Juni 2023, abgerufen am 20. August 2024 (niederländisch).
  25. PSG (F) : « Je suis enceinte », la joueuse du PSG Lieke Martens a annoncé sa grossesse. Abgerufen am 20. August 2024 (französisch).