Max Frei-Sulzer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Max Frei-Sulzer (* 8. März 1913[1] in Zürich[2]; † 14. Januar 1983[3] in Thalwil) war ein Schweizer Kriminalist.

Der promovierte Botaniker war Leiter des Wissenschaftlichen Dienstes der Stadtpolizei Zürich und Dozent für Kriminalistik an der Universität Zürich. Ab 1949 arbeitete er in der Schweiz erfolgreich und international anerkannt auf dem Gebiet der Mikrospurenuntersuchung. Er führte dazu das Klebbandverfahren (bei dem an Tesa-Film, Scotch-Tape oder ähnlichen Klebebändern ansonsten kaum sichtbare Mikrospuren haften bleiben) 1951 in die Kriminalistik ein.[4] 1973 erhob er Pollenbefunde am Turiner Grabtuch, welche die Echtheit des Grabtuches bekräftigen sollten.[5]

Bekannt wurde er auch dadurch, dass er die Hitler-Tagebücher fälschlicherweise für echt hielt. Im Fall Gross mitverursachte Frei-Sulzer durch sein später widerlegtes Gutachten, dass ein Unschuldiger zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Er kam nach zwölf Jahren frei.[6]

  • (mit Arnold Suter) Leitfaden zur Bearbeitung von Brandsachen und Explosionen. Kriminalistik-Verlag, Hamburg 1971.
  • Mikrophotographie weiss-schwarz und farbig. Schlegel, Zürich 1948 (Mikroskopische Bibliothek. Bd. 4).
  • Lohnende Objekte für mikroskopische Untersuchungen und ihre Präparation. Schlegel, Zürich 1946 (Mikroskopische Bibliothek. Bd. 3).
  • Mikroskopische Untersuchungsmethoden. Schlegel, Zürich 1946 (Mikroskopische Bibliothek. Bd. 2).
  • Das Mikroskop und verwandte optische Instrumente. Schlegel, Zürich 1946 (Mikroskopische Bibliothek. Bd. 1).
  • Die Gliederung der sizilianischen Flora und Vegetation und ihre Stellung im Mittelmeergebiet. Dissertation, Universität Zürich, 1938.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vollrath Hopp: Grundlagen für die chemische Technologie in der betrieblichen Ausbildung. Verlag Chemie, Weinheim / New York 1978, ISBN 3-527-25682-2, S. 133 (online).
  2. Jürgen Thorwald: Crime and science: the new frontier in criminology. Harcourt, Brace & World, New York 1967, S. 382 (online).
  3. Arabella Martínez Miranda: Das Turiner Grabtuch - Echtheitsdiskussion und Forschungsergebnisse im historischen Überblick. Diplomarbeit, Salzburg 2000, S. 32 (online (Memento vom 28. Dezember 2004 im Internet Archive); PDF; 3,1 MB).
  4. Jürgen Thorwald: Die Stunde der Detektive. Werden und Welten der Kriminalistik. Droemer Knaur, Zürich und München 1966, S. 453–459 und 464 f.
  5. Das Grabtuch von Turin. TV-Reportage Das Geheimnis des Turiner Grabtuchs. 3sat, Karfreitag 25. März 2005, 19.15 Uhr. National Geographic; Vittoria Haziel und Gabrielle Pfeiffer (Buch), Susan Gray (Regie), deutsch: NDR 2002.
  6. Max Dohner: Kleberli machten ihn berühmt,drei Irrtümer berüchtigt. In: Aargauer Zeitung vom 27. April 2013 (Archiv).