Maxlrain (Adelsgeschlecht)

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Stammwappen derer von Maxlrain

Die Herren von Maxlrain waren ein altbayerisches Adelsgeschlecht, das vom Mittelalter bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle in Bayern spielte. Sie nannten sich nach Maxlrain im oberbayerischen Landkreis Rosenheim, ihr bedeutendster Besitz war die reichsunmittelbare Herrschaft Waldeck.

Im 12. Jahrhundert werden die Maxlrainer als Eigenleute der Herren von Kloster Beyharting erwähnt. 1516 erwarben sie, inzwischen zu mächtigen Herren aufgestiegen, die reichsunmittelbare Herrschaft Waldeck mit dem Hauptort Miesbach. Hauptsitz der Herrschaft Waldeck war seit dem 15. Jahrhundert das Schloss Wallenburg nördlich von Miesbach. Wolfgang von Maxlrain ließ 1523 die Lehnsherrlichkeit des Freisinger Bischofs über seine Herrschaft Wallenburg auf seinen Sitz Maxlrain übertragen.

Wolf Dietrich von Maxlrain, sein Sohn aus der Ehe mit Anna von Frundsberg, gehörte neben Joachim von Ortenburg und Pankraz von Freyberg zu den Führern der so genannten Konfessionalisten, der protestantischen Opposition bayerischer Adeliger gegen den Herzog. 1563 erklärte diese Gruppe öffentlich und provokativ ihren Übertritt zum Protestantismus. Nach einem Handelsembargo des bayerischen Herzogs musste Wolf Dietrich von Maxlrain 1583/84 schließlich einer Rekatholisierung seines Ländchens zustimmen. Wolf Dietrich von Maxlrain war seit 1543 mit Veronika von Pienzenau verheiratet. Der Ehe entsprangen sechs Kinder, darunter die Söhne Ludwig († 1608) und Georg († 1635), die ebenfalls die reichsunmittelbare Herrschaft Waldeck innehatten. Ab 1606 ließ Ludwig von Maxlrain das Innere der Kapelle St. Georg (auch St. Georg am Weinberg genannt) in Schliersee nahe Miesbach in frühbarocker Manier umgestalten. Er hatte die Kirche für seine Grablege auserkoren und wurde 1608 in einer Gruft direkt vor dem Altar beigesetzt. 1781 stürzte die Gruft ein, wobei auch ein Teil des Kapellenschmucks vernichtet wurde.[1]

1637 stiegen die Maxlrainer zu Reichsgrafen auf, gleichzeitig erhob Kaiser Ferdinand II. die Herrschaft Waldeck zur Grafschaft mit dem neuen Namen Hohenwaldeck.

Seit 1685 war Johann Veit Graf von Maxlrain auch Inhaber der Hofmark Raab im Innviertel. 1734 kam nach dem Tod des letzten Maxlrainers, Johann Joseph Max Veit, der Maxlrainer Stammbesitz an den Reichsgrafen Max von Rheinstein und Tattenbach. Die Herrschaft Hohenwaldeck fiel hingegen an die Wittelsbacher, die sie als gesonderten Teil in das Kurfürstentum integrierten.

Maxlrainer als Inhaber der Herrschaft Waldeck

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Name Regierungszeit(en) Gemahlin Abstammung
Veit von Maxlrain 1516–1518 Margaretha von Waldeck Schwiegersohn des Wolfgang von Waldeck
Wolfgang von Maxlrain 1518–1561,
ab 1548 Reichsfreiherr
Anna von Frundsberg, Tochter des Georg von Frundsberg Sohn des Veit von Maxlrain
Wolf Dietrich von Maxlrain 1561–1586 Veronika von Pienzenau Sohn des Wolfgang von Maxlrain
Wolf Wilhelm von Maxlrain 1586–1595 Johanna Perner zu Guetteroth Bruder des Wolf Dietrich von Maxlrain
Ludwig von Maxlrain 1595–1603 Barbara Scholastika von Sandizell Sohn des Wolf Dietrich von Maxlrain
Georg von Maxlrain 1603–1635 I. Maria von Degenberg, II. Christina Sidonia von Auersberg Bruder des Ludwig von Maxlrain
Wilhelm von Maxlrain 1635–1655,
ab 1637 Reichsgraf
I. Maria Christina von Gumppenberg, II. Maria Juliana Crivelli Sohn des Ludwig von Maxlrain
Wolf Veit von Maxlrain 1656–1659 I. Elisabeth Kurz zu Senftenau, II. Barbara Rufina von Preysing Enkel des Wolf Wilhelm von Maxlrain
Johann Veit von Maxlrain 1659–1705 I. Katharina Constantia Adelheid von Spiering, II. Franziska Klara von Törring, geb. von Lamberg Neffe des Wolf Veit von Maxlrain
Johann Joseph Max Veit von Maxlrain 1705–1734 Maria Regina Helena von Muggenthal Enkel des Wolf Veit von Maxlrain
Stammwappen

Das Stammwappen ist von Schwarz und Silber zweimal wellenförmig schräggeteilt. Auf dem Helm ein goldener Löwe mit schwarz-weißen Flügeln, wie im Wappen.

Freiherrenwappen

Das Freiherrenwappen zeigt in einem gevierteten Schild im ersten und vierten Feld das Stammwappen, im zweiten und dritten einen gekrönten goldenen Löwen in Schwarz.

Grafenwappen

Im gräflichen Wappen sind die vier Felder durch ein Tatzenkreuz getrennt. In einem hinzugekommenen Herzschild findet sich das von den Waldeckern "geerbte" Wappen, das die Maxlrainer de jure bereits seit ihrer Erhebung in den Reichsherrenstand 1544 führen durften: in Silber zwei geschrägte rote Stäbe unter einem halben Adler oder Falken.

  • Ignaz Joseph von Obernberg: Geschichte der Herrschaft Waldeck in Oberbaiern. Verfasst im Jahre 1798. Akademischer Verlag, München 1804, Digitalisat.
  • Theodor Wiedemann, Die Maxlrainer. Eine historisch-genealogische Abhandlung, in: ObbA 16 (1856–1857) S. 1–86.
  • Wilhelm Knappe: Wolf Dietrich von Maxlrain und die Reformation in der Herrschaft Hohenwaldeck. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Reformation und Gegenreformation (= Quellen und Forschungen zur bayerischen Kirchengeschichte. Bd. 4, ZDB-ID 515342-6). Deichert, Leipzig u. a. 1920.
  • Franz Andrelang: Die Reichsgrafschaft Hohenwaldeck und die Maxlrainer. In Landgericht Aibling und Reichsgrafschaft Hohenwaldeck (= Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern, Reihe 1, Bd. 17). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967 (Zugleich: München, Universität, Dissertation, 1966: Herrschaftsbildende Kräfte und Herrschaftsformen im Raum des altbayerischen Landgerichts Aibling und der Grafschaft Hohenwaldeck)
  • Johann Dorner: Der Amtsantritt des Burghauser Hauptmanns Wolf Wilhelm von Maxlrain, in: Buchleitner Alois/Dorner Johann/Hingerl Max/Pfenningmann Josef: Sechshundert Jahre Rentamt Burghausen (= Burghauser Geschichtsblätter 47), Burghausen 1992, S. 47–53.
  • Michael Nadler: Die Herrschaft Waldeck der Maxlrainer im 16. Jahrhundert. Studien zur Stellung einer altbayerischen Herrschaft im Reich, in: Oberbayerisches Archiv 130 (2006), S. 119–206.
  • Alexander Langheiter: Miesbach – Ein Kulturführer. Maurus-Verlag, Miesbach 2006, ISBN 3-00-017020-0

Einzelnachweise

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  1. Hyacinth Holland: Gail, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 237–239.