Meerestechnik
Die Meerestechnik (engl. Marine Technology) umfasst alle Verfahren und Fähigkeiten zur Umsetzung moderner naturwissenschaftlicher Erkenntnisse für die Produktion industrieller Erzeugnisse, die die Erforschung und wirtschaftliche Nutzung der Meere fördern und sichern. Dazu gehören
- Schiffstechnik, darunter die Konstruktion von bemannten und unbemannten Unterwasserfahrzeugen
- Maritime Leit- und Sicherheitstechnik incl. Teilgebieten von Navigation und Hydrografie
- Meeresforschungstechnik, besonders die Entwicklung von Messtechniken und -geräten der Meereskunde (Ozeanografie)
- Offshore- und Unterwassertechnik vor allem zur Erdgas- und Erdölgewinnung, aber auch in Offshore-Windparks
- Polartechnik zur Eisfreimachung von Schiffswegen
- Küstenzonenmanagement und Küstenschutz, z. B. durch Wasserbau
- Umwelttechnik im Zusammenhang mit der Rohstoffförderung aus den Meeren und in den Polargebieten
Studium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1973 wurde an der TU Berlin der erste deutsche Lehrstuhl für Meerestechnik gegründet. Erster Inhaber des Lehrstuhls an der Fakultät für Verkehrs- und Maschinensysteme wurde Günther Clauss.
An der Universität Rostock gibt es ebenfalls einen Lehrstuhl für Meerestechnik an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik, Inhaber ist seit 2019 Sascha Kosleck als Nachfolger von Mathias Paschen.[1]
An der Technischen Universität Hamburg-Harburg gibt es einen Studiengang Schiffbau und Meerestechnik.
Die Hochschule Bremen und die Fachhochschule in Kiel bieten ebenfalls Studiengänge in Schiffbau und Meerestechnik an. An der Hochschule Bremen hat der Master-Studiengang Schiffbau und Meerestechnik erstmals im Sommersemester 2009 Studierende aufgenommen, zuvor war dort der Abschluss nur mit einem Bachelor-Grad möglich.
An der Hochschule Emden/Leer kann am Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften im Studiengang Maritime Technology and Shipping Management (B.Sc.) der Schwerpunkt "Ship and Environmental Engineering" studiert werden. Eine Vertiefung des Gelernten ist im internationalen Masterstudiengang Maritime Operations (M.Sc.) möglich. Schwerpunkte bilden innovative Schiffsantriebe mit Flettner-Rotoren[2] und Offshore Technologien.
Seit dem Wintersemester 2010/11 bietet die Jade Hochschule am Campus Wilhelmshaven den Bachelor-Studiengang Mechatronik mit der Studienrichtung Meerestechnik sowie seit 2012/13 den Bachelor-Studiengang Meerestechnik an.[3] Die mit dem Standort verbundene Charakteristik prägt die Grundlage für Forschung und Lehre rund um den marinen Campus. Bei den Studiengängen handelt es sich um marin orientierte Ingenieursstudiengänge, welche Elemente der Mechanik, Elektronik, Informatik und Robotik in einem anwendungsbezogenen Rahmen vereinen. Dies bildet die Grundlage für komplexe Spezialisierung, angefangen von automatisierten Systemen im marinen Aktionsraum bis hin zur Erfassung von zentralen aquatischen Messgrößen. Eine Fortsetzung des Studiums im konsekutiven Master-Studiengang Marine Sensorik an der Universität Oldenburg[4] rundet die wissenschaftliche Qualifikation der Absolventen umfassend ab.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Meerestechnik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Meerestechnik im Forschungszentrum Jülich
- Zukunftsberuf Meerestechniker; wie werde ich Meerestechniker. Erschienen auf ingenieur.de am 20. Mai 2022 (abgerufen am 30. Mai 2022)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Prof. Dr.-Ing. Sascha Kosleck. Universität Rostock, Lehrstuhl für Meerestechnik, abgerufen am 21. Juli 2022
- ↑ Terra X Natur & Geschichte: Verlorenes Wissen: Alternative Antriebe | Terra X mit Harald Lesch. 7. Juli 2019, abgerufen am 17. Juli 2019.
- ↑ Meerestechnik (B. Eng.), auf jade-hs.de
- ↑ Marine Sensorik (M.Sc.), auf uol.de