Mosaik von Lod
Das Mosaik von Lod ist mit einer Fläche von 180 Quadratmetern das größte seiner Art in Israel. Es wurde 1996 beim Straßenbau in Lod, dem antiken Lydda, südöstlich von Tel Aviv entdeckt und nach der Ausgrabung mit einer Sandschicht konserviert. 2009 wurde es erneut freigelegt, aufgerollt und in die Labors der israelischen Antikenbehörde (IAA) zur Restaurierung gebracht. Seine Datierung ins dritte Jahrhundert erfolgte anhand der jüngsten beim Mosaik gefundenen Münze, die unter Diokletian (284–305) geprägt wurde.
Das Mosaik enthält keine Inschrift, die den Stifter erwähnt, wie es typisch für Mosaiken in öffentlichen Gebäuden wäre. Daher scheint es zur Villa eines Reeders oder Händlers gehört zu haben. Fische, wilde Tiere und zwei Handelsschiffe sind auf dem Mosaik zu sehen. Im zentralen Medaillon sind Tiere abgebildet und nicht der typische Ophelius oder Bacchus, wie auf heidnischen Mosaiken. Der Besitzer könnte Jude oder Christ gewesen sein. Für die Ausgräberin Miriam Avissar, eine von Hamburg 1965 nach Israel ausgewanderte Archäologin, ist das spätrömische Mosaik eine vom Stil her sizilianische Arbeit.
Für das Mosaik wird in Lod ein eigenes Museum, das Shelby White and Leon Levy Lod Mosaic Archaeological Center, errichtet, das 2013 eröffnet werden sollte. Die Eröffnung wurde bereits mehrfach verschoben und ist Stand Januar 2024 noch nicht erfolgt.[1] Seit September 2010 wird das Mosaik in einigen Städten in den USA und in Europa (Paris, Berlin, Waddesdon) ausgestellt.[2] Die Ausstellung in Berlin trug den Titel Jäger und Gejagte. Die exotische Tierwelt des römischen Mosaiks aus Lod.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Miriam Avissar: Lod – A Mosaic Floor. In: Excavations and Surveys in Israel 17 (1998) S. 169–172.
- Asher Ovadiah, Sonia Mucznik: Classical Heritage and Anti-Classical Trends in the Mosaic Pavement of Lydda (Lod). In: Assaph. Studies in Art History 3 (1998) S. 1–16.
- E. Haddad, Miriam Avissar: A Suggested Reconstruction of one of the Merchant Ships on the Mosaic Floor in Lod (Lydda) Israel. In: The International Journal of Nautical Archaeology 32 (2003) S. 73–77.
- Z. Friedman: The Ships Depicted in the Lod Mosaic Reconsidered. In: The International Journal of Nautical Archaeology 33 (2004) S. 164–168.
- R. Piovanesi, L. Maritan, J. Neguer: The polychrome sinopia of Roman mosaic at Lod (Israel): Pigments characterization and microstratigraphic study In: Progress of Cultural Heritage Preservation – EUROMED 2012, Cyprus (2014) S. 203–208.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The Lod Mosaic: The Lod Mosaic Center, letzter Zugriff 11. Januar 2024
- ↑ Ausstellungsplan ( des vom 9. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kein Frieden zwischen Fisch und Schlange in FAZ vom 18. Oktober 2013, S. 41.