Oleh Ljaschko
Kyrillisch (Ukrainisch) | |
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Олег Валерійович Ляшко | |
Transl.: | Oleh Valerijovyč Ljaško |
Transkr.: | Oleh Walerijowytsch Ljaschko |
Oleh Walerijowytsch Ljaschko (ukrainisch Олег Валерійович Ляшко; * 3. Dezember 1972 in Tschernihiw, Ukrainische SSR) ist ein ukrainischer Politiker, Mitglied der Werchowna Rada[1] und ehemaliger Journalist.[2] Er ist Vorsitzender der Radikalen Partei Oleh Ljaschkos.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ljaschko wurde am 3. Dezember 1972 in Tschernihiw geboren, wuchs jedoch im Dorf Lysyne (Лизине) nahe Bilokurakyne im Osten der Ukraine auf. 1998 studierte er an der Nationalen Pädagogischen Universität in Charkiw. Ljaschko war in mehrere Skandale verwickelt, so in einen Skandal um eine angebliche Homosexualität im Jahr 2010.[3] Er ist verheiratet und hat eine Tochter.[4]
Politische Aktivität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ljaschko wurde bei den Parlamentswahlen 2006 erstmals in die Rada gewählt und bei den Wahlen 2007 wiedergewählt, er kandidierte jeweils auf der Liste des Blok Juliji Tymoschenko. 2010 wurde er aus der Vaterlands-Partei wegen Zusammenarbeit mit der Partei der Regionen ausgeschlossen. Seit 2011 ist er Vorsitzender der Radikalen Partei. Bei der Parlamentswahl 2012 konnte Ljaschko in seinem Wahlkreis in der Oblast Tschernihiw ein Direktmandat erreichen und erhielt so erneut einen Sitz in der Werchowna Rada.[5]
Bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine am 25. Mai 2014 trat er als Kandidat für das Amt des Präsidenten an und erhielt 8,33 % der Stimmen. Damit erreichte er hinter Petro Poroschenko und Julija Tymoschenko das drittbeste Ergebnis.[6] In seiner Heimatoblast Tschernihiw erhielt er sogar 16,59 % der abgegebenen Stimmen.[7]
Während der Krise in der Ukraine 2014 vertrat Ljaschko Positionen, die als nationalistisch[8] bzw. als populistisch bewertet wurden. Auch fiel er mit zum Teil militanten Forderungen und Aktionen auf. So war Ljaschko im März 2014 an der Verhaftung eines prorussischen Politikers in Luhansk beteiligt,[9] verwies im Juni 2014 unter Anwendung von körperlicher Gewalt ein Fernsehteam des russischen Fernsehens aus dem ukrainischen Parlament[10] und bekannte sich zum Sturm eines Verwaltungsgebäudes in Tores in der Oblast Donezk, bei dem zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt worden waren.[11] Im Mai 2014 bekannte sich Ljaschko auf seiner Website zur Festnahme und zu einem Verhör des prorussischen Aktivisten Igor Kakidzianow.[12] Laut einem Bericht von Amnesty International beweisen Videoaufnahmen eine direkte Beteiligung Ljaschkos und einer Gruppe bewaffneter Männer an der Misshandlung des bereits verletzten Kakidzianow und einem weiteren Mann in der Nähe des Flughafens Mariupol am 7. Mai 2014.[13] Anfang August 2014 warf Amnesty International Ljaschko vor, eine Kampagne der Gewalt, Einschüchterung und Entführung zu führen und auf diese Art die Normen des Völkerrechts zu verletzen.[14] Der ukrainische Politologe Anton Schechowzow bezeichnete Ljaschko als „Populisten ohne Ideologie“. Seine Partei profitiere davon, dass in der ukrainischen Gesellschaft der Gedanke weit verbreitet sei, die Regierung tue nicht genug gegen die russische Aggression.[15] Das Protokoll von Minsk wurde von Ljaschko im September 2014 als „verschleierte Form einer Kapitulation Poroschenkos“ vor Putin bezeichnet.[16]
Ljaschko ist Mitbegründer des freiwilligen ukrainischen Kampfverbandes Bataillon Schachtar.[17]
Ljaschko wurde bei der Parlamentswahl in der Ukraine am 26. Oktober 2014 mit seiner Radikalen Partei fünftstärkste Kraft in der Werchowna Rada.[18]
Als Präsidentschaftskandidat bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019 erreichte er mit 5,48 % den 7. Platz.[19]
Die Radikale Partei Oleh Ljaschkos nahm auch im Jahr 2019 an der Parlamentswahl teil, erreichte jedoch weniger als 5 Prozent der Stimmen und ist seitdem nicht mehr in der Werchowna Rada vertreten.[20]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Offizielles Portal der Werchowna Rada (ukrainisch); abgerufen am 28. Mai 2014
- ↑ Biographie auf politrada.com (russisch); abgerufen am 28. Mai 2014
- ↑ Homosexuellen–Skandal auf rus.newsru.ua vom 8. Oktober 2010 ( des vom 3. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 25. Oktober 2014
- ↑ Ehefrau Lyashko: Witz über seine Orientierung ist nicht lustig; auf tabloid.pravda vom 3. Mai 2013, abgerufen am 25. Oktober 2014
- ↑ Ukrainischer Rechtspopulist - Ein „einfacher Kerl“ vom Lande, Artikel in der taz vom 25. September 2014
- ↑ Zentrale Wahlkommission der Ukraine – Abstimmungsergebnisse der Präsidentschaftswahl 2014 ( des vom 28. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abgerufen am 27. Mai 2014 (ukrainisch)
- ↑ Zentrale Wahlkommission der Ukraine – Abstimmungsergebnisse Ljaschko bei Präsidentschaftswahl 2014 ( des vom 28. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abgerufen am 28. Mai 2014 (ukrainisch)
- ↑ Artikel in der Kyiv Post vom 22. Mai 2014, abgerufen am 12. Juli 2014
- ↑ Webseite segodnya.ua vom 10. März 2014
- ↑ Beitrag des Senders 5 Kanal auf der Webseite ukrstream.tv
- ↑ Militia backed by presidential candidate Lyashko takes credit for assassination of Russian-backed separatist, Kyiv Post vom 23. Mai 2014
- ↑ Webseite von Ljaschko, Eintrag vom 7. Mai 2014 ( des vom 16. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ [1]
- ↑ Impunity reigns for abductions and ill-treatment by pro-Kyiv vigilantes in eastern Ukraine, Webseite von Amnesty International vom 6. August 2014
- ↑ Interview mit A. Schechowzow in Der Standard vom 23. August 2014
- ↑ Ostukraine: Kein Krieg, kein Frieden Artikel in der Badischen Zeitung vom 15. September 2014
- ↑ Webseite von Ljaschko, 8. Juli 2014 ( des vom 18. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Zentrale Wahlkommission der Ukraine – Außerordentliche Wahlen der Volksdeputierten der Ukraine am 26. Oktober 2014 ( des vom 31. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 28. Oktober 2014
- ↑ Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2019 auf der Webseite der Zentralen Wahlkommission der Ukraine vom 31. März 2019; abgerufen am 10. Mai 2019 (ukrainisch).
- ↑ Ergebnisse der Parlamentswahlen in der Ukraine 2019 auf der offiziellen Website des Zentralen Komitees für Wählen in der Ukraine/ Zentrale Wahlkommission der Ukraine. Abgerufen am 23. Juli 2019 (ukrainisch)
Personendaten | |
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NAME | Ljaschko, Oleh |
ALTERNATIVNAMEN | Ljaschko, Oleh Walerijowytsch (vollständiger Name); Ляшко, Олег Валерійович (ukrainisch) |
KURZBESCHREIBUNG | ukrainischer Politiker, Mitglied der Werchowna Rada und ehemaliger Journalist |
GEBURTSDATUM | 3. Dezember 1972 |
GEBURTSORT | Tschernihiw, Ukrainische SSR |