Rückersdorf (Niederlausitz)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 35′ N, 13° 34′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Elbe-Elster | |
Amt: | Elsterland | |
Höhe: | 98 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,71 km2 | |
Einwohner: | 1363 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03238 | |
Vorwahl: | 035325 | |
Kfz-Kennzeichen: | EE, FI, LIB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 62 417 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kindergartenstraße 2a 03253 Schönborn | |
Website: | www.rueckersdorf.eu | |
Bürgermeister: | Georg Zörner (CDU) | |
Lage der Gemeinde Rückersdorf im Landkreis Elbe-Elster | ||
Rückersdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Elbe-Elster im südlichen Brandenburg und gehört zum Amt Elsterland mit Sitz in der Gemeinde Schönborn.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort inmitten des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft, der sich im westlichsten Teil der Niederlausitz befindet, liegt etwa 100 km südlich von Berlin, 60 km westlich von Cottbus, 60 km nördlich von Dresden und 90 km östlich von Leipzig.
Nachbargemeinden
Rückersdorf grenzt an die Gemeinden Schönborn, Doberlug-Kirchhain, Heideland, Gorden-Staupitz und Bad Liebenwerda.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rückersdorf besteht aus drei Ortsteilen:
- Friedersdorf
- Oppelhain
- Rückersdorf
Daneben gibt es die Wohnplätze Grube Erna, Täubertsmühle und Waldsiedlung.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rückersdorf wurde im Jahre 1234 erstmals urkundlich erwähnt und war somit eine der ersten Besitzungen des Klosters Dobrilugk.
Oppelhain, Rückersdorf und Friedersdorf gehörten seit 1816 zum Kreis Luckau in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Finsterwalde im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
Zu DDR-Zeiten bestand der Gemeindeverband Rückersdorf-Oppelhain. Er war der erste seiner Art im Bezirk Cottbus und wurde mit der Wiedervereinigung Deutschlands aufgelöst. Zum Gemeindeverband zählten die Orte
In diesem Verband lebten etwa 5400 Bürger.
Die heutige Gemeinde Rückersdorf entstand am 31. Dezember 2001 aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Oppelhain und Rückersdorf (mit dem Ortsteil Friedersdorf).
Eingemeindungen
- Eingliederung von Friedersdorf bei Oppelhain in die Gemeinde Rückersdorf mit Wirkung zum 1. Oktober 1973[3]
- Eingliederung von Oppelhain mit Neubildung der Gemeinde Rückersdorf zum 31. Dezember 2001[4]
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991),[5][6][7] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Rückersdorf besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[8]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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CDU | 34,5 % | 3 |
Landwirtschaft, Umwelt und Natur Elbe-Elster | 28,0 % | 3 |
Feuerwehr Rückersdorf | 15,1 % | 2 |
SG Friedersdorf | 9,0 % | 1 |
Einzelbewerber Lothar Belger | 4,9 % | 1 |
Einzelbewerber Dieter Stößer | 3,6 % | – |
Einzelbewerber Peter Herrmann | 3,2 % | – |
Die Linke | 1,7 % | – |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | Amtszeit |
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Heinz Deising | 10.06.1968 bis 24.12.1992 |
Frank Hübler | 24.12.1992 bis 04.03.1993 |
Lothar Belger | 04.03.1993 bis 05.12.1993 |
Günter Schimko | 05.12.1993 bis 16.01.2002 |
Christian Jaschinski | 16.01.2002 bis 14.04.2010 |
Wilfried Büchner | 14.04.2010 bis 24.05.2014 |
Mathias Lehmann | 24.05.2014 bis 31.12.2015[9] |
Lothar Belger | 04.03.2016 bis 26.05.2019[10] |
Georg Zörner | 27.05.2019 |
Zörner wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 68,7 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]
Seit dem Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden im Jahr 2001 hat jeder Ortsteil einen eigenen Ortsbürgermeister.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber über erniedrigter blauer Spitze mit einem schreitenden silbernen Schaf, das mit dem rechten Vorderfuß über die Schulter ein rot-silbernes Banner trägt, eine grüne beblätterte Linde.“[13] | |
Das Wappen wurde am 1. Juni 1994 durch das Ministerium des Innern genehmigt. |
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flagge wurde der Gemeinde am 13. Juni 2017 durch das Ministerium des Innern genehmigt und wie folgt beschrieben:
„Die Flagge ist Grün - Gelb - Rot (1:1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Rückersdorf (Niederlausitz) und in der Liste der Bodendenkmale in Rückersdorf (Niederlausitz) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmäler.
Bauwerke und Denkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Kirche in Rückersdorf
- Evangelische Kirche in Oppelhain
- Evangelische Kirche in Friedersdorf, ältestes Geläut in Süd-Brandenburg
- Katholische Sankt-Marien-Kapelle in Rückersdorf
- Mahnmale in allen Ortsteilen
- Soldatengrab in Oppelhain
- Paltrockwindmühle im Ortsteil Oppelhain
- Pechofenmodelle in Oppelhain an der Mühle und an der Försterei (Oppelhainer Pechhütte)
- Kräutergarten Oppelhain mit verschiedenen Mühlenmodellen
- Vogelaufzuchtsstation in Oppelhain
Museum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mühlenmuseum im Ortsteil Oppelhain
Parks, Landschaftsschutzgebiete, Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
- Gutspark in Rückersdorf
- LSG Rückersdorf-Drößiger Heidelandschaft
- LSG Grubenseen in der Rückersdorfer Heide
- Rückersdorfer See, entstanden durch den Kiesabbau seit 1927
- Bad Erna/Grube Erna, entstanden durch den Braunkohleabbau der Rückersdorfer Kohlenwerke
- Blauer See
- Franzosenteich
- Flösse
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fastnacht, Jugendfastnacht, Zampern in allen Ortsteilen
- Weiberfastnacht in Friedersdorf
- Schützenfest in Rückersdorf (jährlich am letzten Juliwochenende)
- Mühlenmärkte in Oppelhain
- Erntefest und Weihnachtsmarkt in Friedersdorf (im jährlichen Wechsel)
- Sportfest in Oppelhain (jährlich am ersten Augustwochenende) und in Friedersdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde Rückersdorf haben die „Pro Beton GmbH und Co. KG Brandenburg“ sowie das „Kalksandsteinwerk Rückersdorf“ ihren Sitz. Weiterhin gibt es eine Baumschule, eine Agrargenossenschaf,t die sich auf die Ortsteile Oppelhain und Rückersdorf verteilt, sowie weitere kleinere Unternehmen.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Gemeinde Rückersdorf führen die Landesstraßen L 622 nach Doberlug-Kirchhain und L 653 nach Bad Liebenwerda.
Der heutige Bahnhof Rückersdorf wurde 1897 als Haltepunkt Rückersdorf-Oppelhain an der Berlin-Dresdener Eisenbahn eröffnet. Später kamen die Gleise 3 und 4 sowie Anschlussgleise an das Holzausformungswerk, Sägewerk und Betonwerk hinzu. Neben dem Bahnhof Rückersdorf gab es noch die Blockstelle Rückersdorf, die sich in Grube Erna befand, sowie zwei dem Bahnhof Rückersdorf angehörende Schrankenposten. Dort gab es einen Gleisanschluss der Rückersdorfer Kohlenwerke. Direkt am Bahnhof befindet sich auch das Stellwerk B1. Des Weiteren verfügte der Bahnhof Rückersdorf über eine Güterabfertigung und eine Kopfseitenrampe. Rund fünf Kilometer nördlich liegt der Eisenbahnknotenpunkt Doberlug-Kirchhain, dort kreuzen sich die Eisenbahnstrecken Halle–Cottbus und Berlin–Dresden.
Im Betonwerk gab es früher eine Grubenbahn.
Im Fahrplanjahr 2024 wird der Bahnhof im Zweistundentakt von der Regional-Express-Linie RE 8 (Berlin Hbf–Elsterwerda) bedient.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelisches Pfarramt Friedersdorf
- Freiwillige Feuerwehr Rückersdorf, gegründet 1922
- Freiwillige Feuerwehr Oppelhain, gegründet 1922
- Freiwillige Feuerwehr Friedersdorf
- Mehrgenerationenhaus Rückersdorf
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kindertagesstätte des DRK mit Mehrgenerationenhaus (MGH) in Rückersdorf
- Realschule Rückersdorf bis 2005 (hervorgegangen aus der „POS Gerhard-Eisler“ Rückersdorf)
- Grundschule Rückersdorf (hervorgegangen aus der „POS Gerhard-Eisler“ Rückersdorf)
- Landschulheim Täubertsmühle
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Haase (* 1945), Leichtathlet, zweimaliger Europameister, in Friedersdorf geboren
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.elsterland.de
- Linkkatalog zum Thema Rückersdorf bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Rückersdorf. In: RBB-Sendung „Landschleicher“, 29. Juni 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Rückersdorf | Service Brandenburg. Abgerufen am 2. Mai 2024.
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Bildung der neuen Gemeinde Rückersdorf. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern Vom 17. Oktober 2001. In: Amtsblatt für Brandenburg / Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, Nummer 46, 14. November 2001, S. 779; bravors.brandenburg.de (PDF; 195 kB)
- ↑ Landkreis Elbe-Elster (PDF) Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 15. Juni 2014
- ↑ Lother Belger ist jetzt Bürgermeister. In: Lausitzer Rundschau, 4. März 2016
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg