Rheinsteig
Rheinsteig
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Blick vom Rheinsteig auf den Rhein
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Daten | |
Länge | 320 km |
Lage | rechtsrheinisch, am Mittelrhein |
Markierungszeichen | Stilisiertes R auf blauem Grund |
Startpunkt | Bonn 50° 44′ 8″ N, 7° 6′ 8″ O |
Zielpunkt | Wiesbaden 50° 2′ 17″ N, 8° 13′ 59,3″ O |
Typ | Fernwanderweg |
Höhenunterschied | 11.700 m |
Höchster Punkt | 365 m |
Niedrigster Punkt | 60 m |
Schwierigkeitsgrad | leicht |
Jahreszeit | Ganzjährig |
Besonderheiten | Premiumwanderweg. Auf beiden Rheinseiten verläuft parallel ein Rheinhöhenweg. |
Der Rheinsteig ist ein Fernwanderweg, der auf einer Länge von rund 320 Kilometern dem Mittelrhein und dem nördlichsten Teil des Oberrheins auf der rechten Rheinseite folgt und dabei 11.700 Höhenmeter überwindet.[1] Er wurde am 8. September 2005 feierlich eröffnet, nachdem im August 2004 der Rheinburgenweg fertiggestellt war.[2] Auf der Strecke Koblenz–Rüdesheim durchquert der Rheinsteig das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal sowie die Weinanbaulandschaft Rheingau.
Der parallel laufende Rheinhöhenweg verlässt immer wieder die Hänge des Rheintals und führt über die angrenzenden Bergkuppen. Stellenweise verläuft er jedoch auch näher am Rhein als der Rheinsteig, so dass häufig die Wahl bleibt zwischen den Wegen im Flusstal und dem Bergland.
Die Einrichtung des Wanderwegs war ein Gemeinschaftsprojekt der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen, um den Tourismus in den Regionen entlang des Rheines zu fördern. Das Deutsche Wanderinstitut in Marburg hat den Rheinsteig mit dem „Deutschen Wandersiegel Premiumweg“ ausgezeichnet.[3]
Der Rheinsteig war im Jahr 2009 Gründungsmitglied des Vereins Top Trails of Germany.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rheinsteig beginnt in Bonn (am Marktplatz), wechselt auf die rechte Rheinseite und führt über das Siebengebirge, um das Neuwieder Becken herum, durch Koblenz-Ehrenbreitstein, überquert bei Lahnstein die Lahn und folgt dann dem Oberen Mittelrheintal bis nach Rüdesheim. Bereits ab Lorchhausen geht er am oberen Rand der Weinhänge des Rheingaus entlang und wieder hinunter zu den Weinorten. Ab dem Niederwalddenkmal bei Rüdesheim bleibt er am Taunusrand und macht ab dem Kloster Eberbach eine Schleife durch den Taunus über Schlangenbad und geht dann hinunter nach Wiesbaden, wo er am Schloss Biebrich endet. Dabei begleitet er den Rhein vorzugsweise auf den Höhen, meist nahe der Talkante, und durchquert viele Seitentäler. Er führt an etlichen Burgen und Schlössern vorbei. Neben zahlreichen Aussichtspunkten weist er auch einen hohen Anteil von felsigen oder erdigen Pfaden und sportlich anspruchsvollen Passagen auf. Außerdem schließt er an die bestehenden Wanderwegenetze der durchquerten Regionen an und soll diesen zusätzliche Touristen zuführen.
Als Wegmarkierung dient ein blaues Rechteck mit einem als Flusslauf stilisierten weißen „R“. Darunter ist der blaue Schriftzug „Rheinsteig“ zu lesen. Insgesamt wurden rund 8000 dieser Zeichen und etwa 900 Wegweiser mit Entfernungsangaben angebracht, deren Bestand unter Souvenirjägern und Vandalismus leidet. Um zum Rheinsteig zu gelangen, werden an den nächsten Bahnhöfen, an den Anlegestellen der Rheinschifffahrt und in der Ortsmitte der Gemeinden ockergelbe Hinweisschilder angebracht. Diese kennzeichnen die Zuwege zum Hauptweg. Die Markierungen sind auch häufig vereinfacht auf Steine oder ähnliche feste Punkte aufgemalt.
Oberhalb der Burg Lahneck kreuzt der Rheinsteig den Lahnhöhenweg auf der linken Seite der Lahn und auf der rechten Seite bei der Ruppertsklamm den 2010 geschaffenen Lahnwanderweg. In Bad Hönningen besteht Anschluss an den im Mai 2008 eröffneten Westerwaldsteig. Im Rheingau führen die parallelen Wege Hessenweg 7 und Rheingau-Riesling-Pfad ebenfalls von Kaub nach Wiesbaden. Der von Bendorf-Sayn bis Rüdesheim am Rhein fast identische ehemalige rechtsrheinische Rheinburgenweg wurde 2010 auf den linksrheinischen Teil reduziert. Teilweise sind noch alte Wegmarkierungen zu finden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besondere Sehenswürdigkeiten sind: Beethovenstadt Bonn, Drachenfels (Siebengebirge), Ruine Löwenburg (Siebengebirge), Erpeler Ley, Historisches Rathaus Linz, Schloss Arenfels, Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes, Burg Hammerstein, Schloss Monrepos (Neuwied), Römergraben Rengsdorf, Zoo Neuwied, Schloss Sayn, Marienburg Vallendar, Festung Ehrenbreitstein, Ruppertsklamm, Marksburg, Schloss Liebeneck, Filsener Ley, Feindliche Brüder, Pulsbachklamm, Burg Maus, Loreley, Burg Pfalzgrafenstein, Ruine Nollig, Assmannshausen / Höllenberg, Niederwalddenkmal, Kloster Marienthal, Schloss Johannisberg, Schloss Vollrads, Kloster Eberbach, Weinberg der Ehe bei Burg Scharfenstein (Kiedrich), Kurpark Schlangenbad, Naturdenkmal Grauer Stein, Goethestein, Schloss Biebrich in Wiesbaden-Biebrich.
Rheinsteig-Lotsen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Rheinsteig sind Rheinsteig-Lotsen im Auftrag von Städten und Verbandsgemeinden unterwegs. Erkennungszeichen sind blaue T-Shirts und beige Schirmmützen.
Das Projekt Rheinsteig-Lotsen startete im Jahr 2006 in der Verbandsgemeinde Loreley. Die Gemeinde Lorch am Rhein begann 2007 damit. Das Projekt soll bis 2008 bis Walluf ausgedehnt werden.
Die Aufgabe der Lotsen besteht darin, Wanderer zu informieren und zu unterstützen. Sie haben außerdem die Aufgaben, kleinere Schäden zu reparieren, größere Schäden an die zuständigen Stellen zu melden und die Wege zu warten und zu pflegen. Bei kleineren Verletzungen haben sie ein Pflaster zur Hand.
Rheinsteig-Rundtouren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In unmittelbarer Rheinsteignähe wurden fünf „Rheinsteig-Rundtouren“ eingerichtet:[4]
- Fürstenweg, Länge 10,8 km
- Traumpfad Saynsteig, Länge 15,3 km
- Traumpfad Waldschluchtenweg, Länge 11,1 km
- Loreley Extratour, Länge 14,8 km
- Rauenthaler Spange, Länge 8,4 km
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Blaue Markierungen führen entlang des Rheinsteigs
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Zuweg: Ockergelbe Markierungen weisen den Weg zum Hauptweg
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Blick auf die Erpeler Ley
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Bei Lahnstein – In der Ruppertsklamm
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Lahnstein – Blick auf Schloss Stolzenfels
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Kaub – Blick auf Burg Pfalzgrafenstein
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St. Goarshausen – Wellmich und Burg Maus
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Schloss Arenfels in Bad Hönningen
Literatur und Karten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Renate und Olaf Goebel: Rheinsteig WanderTOUREN / Ein schöner Tag. 20 Tagesetappen zwischen Bonn und Wiesbaden, 40 Kurztouren, Höhenprofile, Routenkarten und GPS-Daten mit Download. Update 2010 mit neuen Zuwegen Neuwied, ideemedia, 2010, ISBN 978-3934342415.
- Rheinwandern 1, Loreley-Simmern. Wanderkarte mit Radwegen 1:25.000, 1. Aufl. – Stuttgart: NaturNavi GmbH 2021, ISBN 978-3-96099-111-3, offizielle Rheinsteig-Wanderkarte
- Rheinwandern 2, Lahnstein. Wanderkarte mit Radwegen 1:25.000, 1. Aufl. – Stuttgart: NaturNavi GmbH 2021, ISBN 978-3-96099-112-0, offizielle Rheinsteig-Wanderkarte
- Rheinwandern 3, Koblenz. Wanderkarte mit Radwegen 1:25.000, 1. Aufl. – Stuttgart: NaturNavi GmbH 2021, ISBN 978-3-96099-113-7, offizielle Rheinsteig-Wanderkarte
- Rheinwandern 4, Neuwied. Wanderkarte mit Radwegen 1:25.000, 1. Aufl. – Stuttgart: NaturNavi GmbH 2021, ISBN 978-3-96099-114-4, offizielle Rheinsteig-Wanderkarte
- Rheinwandern 5, Bonn-Siebengebirge. Wanderkarte mit Radwegen 1:25.000, 1. Aufl. – Stuttgart: NaturNavi GmbH 2021, ISBN 978-3-96099-115-1, offizielle Rheinsteig-Wanderkarte
- Wolfgang Todt und Ulrike Poller: Rheinsteig – Schöneres Wandern. Pocket-Führer mit Tourenkarten, herausnehmbarer Faltkarte, Höhenprofilen, GPS-Daten. Profi-Tipps, Rundtouren und Rheinburgenweg – 320 km Wander-Erlebnis von Wiesbaden bis Bonn. (Broschiert). Ergänzt: Zwei neue Klettersteige. Neuwied, ideemedia, 3. Auflage 2011, ISBN 978-3-934342-50-7.
- Manfred Böckling: Wandern auf dem Rheinsteig und dem Rheinburgenweg. 4., aktualis. Aufl. – Ostfildern: DuMont Reiseverlag 2012 (=DuMont aktiv), ISBN 978-3-7701-8016-5.
- Klaus Harnach: Rheinsteig. 17 Etappen auf 320 km Länge. Mit Top-Routenkarten und Höhenprofilen. – Rum b. Innsbruck: KOMPASS Karten GmbH 2013, ISBN 978-3850266321.
- Rheinsteig. Topographische Freizeitkarte 1 : 50.000. Herausgeber: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz, Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation, Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Projektbüro Rheinsteig. 3. Auflage. – Koblenz: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz 2009, ISBN 978-3-89637-369-4.
- RheinWandern. Rheinsteig/ RheinBurgenWeg. Nord. Topographische Karte 1 : 25.000 mit Wander- und Radwanderwegen. Hrsg.: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit: Romantischer Rhein Tourismus GmbH. – Koblenz: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz 2011, ISBN 978-3-89637-388-5.
- UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Topographische Freizeitkarte 1 : 25.000. Gemeinschaftlich hrsg. vom Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation. 3. Auflage. Koblenz: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz 2008. (Set aus drei Karten: Koblenz – Loreley – Rüdesheim/ Bingen.) ISBN 3-89637-363-3, ISBN 3-89637-364-1, ISBN 3-89637-365-X.
- Jonas Bublak: Rheinsteig – von Wiesbaden nach Bonn. Wanderführer mit Wegbeschreibung in 18 Etappen, Karten, Höhenprofilen, GPS-Track, Welver, Conrad Stein Verlag, 1. Auflage 2016, ISBN 978-3-86686-277-7
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Rheinsteig. Dokumentarfilm, Deutschland, 2008, 43:30 Min., Buch und Regie: Johannes Höflich, Produktion: WDR, Reihe: Wanderlust, Erstsendung: 1. Mai 2008 beim WDR, Inhaltsangabe von 3sat.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- rheinsteig.de – Offizielle Webseite des Rheinsteigs
- Rheinsteig GPS – Weitere GPX-Daten für den Rheinsteig
- Literatur über Rheinsteig nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rheinsteig - Infos und Tourentipps auf eurohike.at
- ↑ Christian Haas: Für Burgenfans: der Rheinsteig. In: Focus Online. 13. Juli 2013, abgerufen am 14. Oktober 2018.
- ↑ Premiumwanderweg Rheinsteig beim Deutschen Wanderinstitut e.V. Marburg
- ↑ Rheinsteig-Webseite, abgerufen am 14. Dezember 2015.