Robert Feustel
Robert Feustel (* 1979 in Dresden) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Publizist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Feustel studierte Politikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Leipzig und an der Universidad Complutense de Madrid. 2012 wurde er mit einer Arbeit zur Kulturgeschichte des Rauschs promoviert. Von 2006 bis 2016 war er Lehrbeauftragter und Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig. Seit 2017 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt PODESTA[1] am Arbeitsbereich Wissenssoziologie und Gesellschaftstheorie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2021 habilitierte er sich dort im Fach Soziologie.
Feustels Schwerpunkte sind Politische Theorie und Wissenschaftsgeschichte. Er forscht zu Digitalisierung, Rechtspopulismus, Stadtentwicklung, sowie Drogen und Rausch. Er publiziert gelegentlich in regionalen und überregionalen Zeitungen und tritt als Experte für rechtspopulistische Sprache und Demagogie in Erscheinung.
Das von ihm gemeinsam mit Nancy Grochol, Tobias Prüwer und Franziska Reif im Jahr 2016 herausgegebene Wörterbuch des besorgten Bürgers erklärt in Form eines Wörterbuchs rechtspopulistische Begriffe wie „Bahnhofsklatscher“, „Invasionsarmee“ oder „Verschwulung“. Das Buch fand großen Anklang, auch in den Medien, so schrieb etwa der Tagesspiegel, das Buch sei „hoch aktuell, weil der Stammtisch im Zeitalter des Internets mehr Einfluss bekommen hat.“[2] Bei Arte hieß es: „Wer wissen will, wie besorgte Bürger ticken, muss ihre Sprache verstehen. Das ‚Wörterbuch‘ hilft dabei ungemein.“[3]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Urbane Konflikte und die Krise der Demokratie, Westfälisches Dampfboot 2021, ISBN 978-3-98634-108-4 (Zusammen mit Peter Bescherer, Anne Burkhardt, Gisela Mackenroth, Luzia Sievi)
- „Am Anfang war die Information“. Digitalisierung als Religion, Verbrecher Verlag 2019, ISBN 978-3-95732-369-9
- Handbuch Drogen in sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive (Hg. zusammen mit Henning Schmidt-Semisch und Ulrich Bröckling), Springer VS 2018, ISBN 978-3-658-22138-6
- Wörterbuch des besorgten Bürgers (Hg. zusammen mit Nancy Grochol, Tobias Prüwer und Franziska Reif), Ventil Verlag 2016, zweite Auflage 2017, dritte erweiterte Auflage 2018, ISBN 978-3-95575-088-6
- Die Kunst des Verschiebens. Dekonstruktion für Einsteiger, Fink Verlag 2015 ISBN 978-3-7705-5857-5
- „Ein Anzug aus Strom“. LSD, Kybernetik und die psychedelische Revolution, Springer VS 2015, ISBN 978-3-658-09575-8
- Grenzgänge. Kulturen des Rauschs seit der Renaissance, Fink Verlag 2013, ISBN 978-3-7705-5475-1
- Wir sind nie aktiv gewesen. Interpassivität zwischen Kunst- und Gesellschaftskritik (Hg. zusammen mit Hagen Schölzel und Nico Koppo), Kadmos 2011, ISBN 978-3-86599-138-6
- Zwischen Sprachspiel und Methode. Perspektiven der Diskursanalyse (Hg. zusammen mit Maximilian Schochow), transcript Verlag 2010, ISBN 978-3-8376-1429-9
- Das Politische denken. Zeitgenössische Positionen (Hg. zusammen mit Ulrich Bröckling), transcript Verlag 2010, zweite Auflage 2011, dritte Auflage 2012, ISBN 978-3-8376-1160-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Robert Feustel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Robert Feustel
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Website des Projekts PODESTA
- ↑ Ein Lexikon entschlüsselt die Sprache der Wutbürger. Abgerufen am 4. Januar 2019.
- ↑ Das Wörterbuch des besorgten Bürgers: So sprechen Populisten. Abgerufen am 4. Januar 2019.
Personendaten | |
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NAME | Feustel, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1979 |
GEBURTSORT | Dresden |