Sackbrut-Virus

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Sackbrut-Virus
Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2][1]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Pisuviricota[1]
Klasse: Pisoniviricetes[1]
Ordnung: Picornavirales
Familie: Iflaviridae
Gattung: Iflavirus
Art: Iflavirus sacbroodi
Unterart: Sacbrood virus
Taxonomische Merkmale
Genom: (+)ssRNA linear
Baltimore: Gruppe 4
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: keine
Wissenschaftlicher Name
Sacbrood virus
Kurzbezeichnung
SBV
Links

Das Sackbrut-Virus (englisch Sacbrood virus, SBV; Spezies Iflavirus sacbroodi) ist ein Insektenvirus aus der Familie Iflaviridae in der Ordnung Picornavirales, das bei Larven der Honigbiene die sogenannte Sackbrut-Krankheit verursacht. Es wurde von L. Bailey 1964 erstmals identifiziert und als viraler Erreger beschrieben.[3]

Das Virion des SBV besteht aus einem unbehüllten Kapsid, das wahrscheinlich aus drei verschiedenen viralen Strukturproteinen VP1 bis VP3 zusammengesetzt ist und einen Durchmesser von 26 nm besitzt. Das Kapsid ist sehr umweltstabil und resistent gegenüber Detergenzien. Im Inneren des Kapsids befindet sich eine etwa 8800 nt große, einzelsträngige, lineare RNA mit positiver Polarität, die in einem einzelnen Offenen Leserahmen für ein großes Polyprotein kodiert. Der Leserahmen wird von einer 5´- und 3´-Nichtkodierenden Region von 178 bzw. 142 nt Länge flankiert. Das Polyprotein zeigt neben vier vorhergesagten Strukturproteinen weitere für Picornaviren typische Nicht-Strukturproteine, so eine RNA-Helikase, eine Chymotrypsin-ähnliche Protease und eine RNA-abhängige RNA-Polymerase. Das kleinste für Picornaviren typische Strukturprotein VP4 konnte im Virion bislang nicht nachgewiesen werden. Nach Sequenzvergleichen ist es sehr eng mit dem Flügeldeformationsvirus (DWV) und seinem Subtyp Kakugo-Virus verwandt.[4]

Als Subtypen wurden verschiedene Isolate identifiziert, so in Europa das Sackbrut-Virus Rothamsted (SBV-UK, isoliert in Rothamsted Research) und die chinesischen Isolate (CSBV) CSBV-LN und CSBV-GZ. Diese Subtypen unterscheiden sich geringfügig in der Genomlänge und in einigen Aminosäuren-Deletionen.

Einzelnachweise

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  1. a b c d ICTV: ICTV Taxonomy history: Enterovirus C, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019
  3. L. Bailey, A. J. Gibs und R. D. Woods: Sacbrood virus of the larval honey bee (Apis mellifera Linnaeus). In: Virology, Band 23, 1964, S. 425–429; doi:10.1016/0042-6822(64)90266-1, PMID 14194138 (englisch).
  4. Ma Mingxiao et al.: Molecular and Biological Characterization of Chinese Sacbrood Virus LN Isolate. Comp. Funct. Genomics (2011), PMC 3061217 (freier Volltext), doi:10.1155/2011/409386.
  • Y. P. Chen et al.: Genus Iflavirus. In: A. M. Q. King, M. J. Adams, E. B. Carstens, E. J. Lefkowitz (Hrsg.): Virus Taxonomy. Ninth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. Amsterdam 2012, ISBN 978-0-12-384684-6, S. 848.