Schiltach (Fluss)
Schiltach | ||
Die Schiltach in der Stadt Schiltach kurz vor der Mündung in die Kinzig | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2342 | |
Lage | Schwarzwald
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Kinzig → Rhein → Nordsee | |
Quelle | bei Langenschiltach-Oberhof im Stadtgebiet von St. Georgen 48° 8′ 32″ N, 8° 17′ 21″ O | |
Quellhöhe | ca. 895 m ü. NHN[3] | |
Mündung | in Schiltach von links und etwa Süden in die KinzigKoordinaten: 48° 17′ 27″ N, 8° 20′ 32″ O 48° 17′ 27″ N, 8° 20′ 32″ O | |
Mündungshöhe | ca. 323 m ü. NHN[3] | |
Höhenunterschied | ca. 572 m | |
Sohlgefälle | ca. 19 ‰ | |
Länge | 29,5 km[4] | |
Einzugsgebiet | 115,8 km²[5] | |
Abfluss am Pegel Hinterlehengericht[6] AEo: 106 km² Lage: 4,8 km oberhalb der Mündung |
NNQ (13.09.1947) MNQ 1914–2009 MQ 1914–2009 Mq 1914–2009 MHQ 1914–2009 HHQ (21.05.1959) |
75 l/s 363 l/s 2,13 m³/s 20,1 l/(s km²) 29,6 m³/s 92,4 m³/s |
Abfluss AEo: 115,8 km² an der Mündung |
MQ Mq |
2,31 m³/s 19,9 l/(s km²) |
Die Schiltach ist ein Fluss im mittleren Schwarzwald, der nach etwa 30 Kilometer langem Lauf ungefähr nach Norden in der Stadt Schiltach von links in die Kinzig mündet.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gewässer wird 1330 („in der Schiltach“) schriftlich erwähnt. Der Name ist ein Kompositum mit dem althochdeutschen Grundwort aha „Fließgewässer“ und dem Wort skilt „(Horn-)Schild, Scheibe“.[7]
Zwischen der Ortschaft Tennenbronn und der Stadt Schramberg fließt die Schiltach durch das schluchtartige Bernecktal und wird in diesem Abschnitt bis zur Einmündung des Lauterbachs auch Berneck genannt. Dieser Name stammt von der oberhalb des Tales stehenden Burgruine Berneck.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie entspringt auf der südlichen Gemarkung von Langenschiltach, einem kleinen Ort in der Nähe von St. Georgen, fließt dann zwischen der Ortschaft Tennenbronn und der Stadt Schramberg durch das schluchtartige Bernecktal, wo der Fluss selbst auch Berneck genannt wird.
Nach Schramberg fließt der Fluss durch die bäuerliche Streusiedlung Lehengericht und erreicht nach 29 Kilometern in der Stadtmitte von Schiltach seine Mündung in die Kinzig.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgeführt von der Quelle zur Mündung der Schiltach. Längen nach LUBW-FG10.
Quelle der Schiltach auf der Langenschiltacher Gemarkung von St. Georgen im Schwarzwald dicht an deren Südwestgrenze beim Oberhof.
- Schmelzebach, von links in Langenschiltach-Schmelze, 1,0 km.
- Erlenmoosbächle, von links bei Schmelze, 0,9 km.
- Schachenbronnerbach, von links in Langenschiltach-Im Tal, 2,4 km.
Wechselt über auf die Gemarkung von Schramberg-Tennenbronn.
- Föhrenbach, von rechts östlich von Im Tal, 2,9 km.
- Schwarzenbach, von links bei Tennenbronn-Schwarzbach, 1,9 km.
- (Zufluss), von rechts am Käshof, 1,0 km.
- (Zufluss), von rechts am Ortsanfang von Tennenbronn-Bruck, 0,9 km.
- Dobelbächle, von links in Tennenbronn-Bruck, 1,4 km.
- Gersbach, von links am Ortsanfang von Tennenbronn, 2,4 km.
- Eichbach, von links in Tennenbronn, 3,2 km.
- Remsbach, von links am Ortsende von Tennenbronn, 1,9 km.
- Unterschiltach, von rechts bei Tennenbronn-Schliefebühl, 3,7 km.
- Schleifenbach, von rechts bei Tennenbronn-Ramstein, 1,2 km.
- (Zufluss), von links unter der Ruine Berneck bei Schramberg-Ramstein, 1,0 km.
- (Bach aus dem Marxenloch), von links bei Schramberg-Falkenstein, 1,8 km.
- Kirnbach, von rechts in Schramberg, 3,8 km.
- Lauterbach, von links in Schramberg, 7,7 km.
- Göttelbach, von rechts in Schramberg, 2,6 km.
- Wolfsbächle, von links in Schramberg-Tierstein, 1,0 km.
- Schilteckbächle, von links in Tierstein, 1,0 km.
- Eselbach, von rechts an der Schramberger Kläranlage, 1,7 km.
Wechselt über auf die Gemarkung von Schiltach-Lehengericht.
- Finsterbach, von links vor Lehengericht-Hinterhof, 1,3 km.
- Laichbächle, von links gegenüber dem Hinterhof, 1,3 km.
- (Bach aus dem Reitzenwald), von rechts am Hinterhof, 0,7 km.
- Kienbächle, von links gegenüber Lehengericht-Auf dem Grün, 1,3 km.
- Kienbach, von links bei Lehengericht-Deisenbauernhof, 3,7 km.
- Hinterer Erdlinsbach, von rechts bei Lehengericht-Welschdorf, 2,9 km.
- Burbach, von rechts bei Lehengericht-Auf dem Hof, 0,8 km.
- Hunselbach, von links bei Lehengericht-Vor Hunsel, 1,4 km.
- Baumbächle, von rechts bei Lehengericht-Vor Bornbach (!), 2,1 km.
- Reichenbächle, von links bei Lehengericht-Vor Reichenbächle, 3,6 km.
- Ebersbächle, von links schon in Schiltach selbst, 1,3 km.
Mündung der Schiltach nach einem Lauf von 29,504 km in Schiltach zwischen einer diese querenden Straßenbrücke und einem Wehr von links und Süden in die Kinzig.
Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Orte am Lauf zusammen mit ihren Zugehörigkeiten. Auswahl.
- Stadt St. Georgen im Schwarzwald
- Langenschiltach (Stadtteil, vorwiegend links)
- Stadt Schramberg
- Tennenbronn (Dorf im gleichnamigen Stadtteil, links)
- Gemeinde Hardt
- (kurz rechter Anlieger, ohne Besiedlung am Lauf)
- Stadt Schramberg
- Schramberg (zentraler Stadtteil)
- Stadt Schiltach
- Lehengericht (Stadtteil)
- Schiltach (zentraler Stadtteil)
Wasserführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der mittlere Wasserstand (1993–2003) am Pegel Hinter-Lehengericht liegt bei 0,34 m, der mittlere Abflusswert bei 2,31 m³/s.[8]
Bedeutung als Verkehrsweg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schiltach diente bis zum Ende des 19. Jahrhunderts der Flößerei als Transportweg. Die 1892 eröffnete Bahnstrecke Schiltach–Schramberg entlang des Schiltachtales wurde 1989 stillgelegt und 1992 bis auf wenige Relikte abgebaut.
Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burgruine Falkenstein, Schramberg
- Festungsruine Hohenschramberg
- Burgruine Schilteck, Schramberg
- Fachwerk-Altstadt von Schiltach
Kulturelles
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine gewisse Berühmtheit hat der Fluss durch die „Da-Bach-na-Fahrt“ (Den-Bach-hinunter-Fahrt) erlangt. Jedes Jahr am Rosenmontag fahren in Schramberg 40 Mannschaften mit selbstgebauten Wassergefährten (Zubern) und verschiedenen Mottothemen auf dem Fluss.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heinz Fischer, Hans-Jürgen Klink: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 177 Offenburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
- ↑ Friedrich Huttenlocher: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 178 Sigmaringen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
- ↑ a b Geschätzt nach dem Höhenlinienbild auf der Hintergrundkarte der LUBW-FG10.
- ↑ Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datensatzeinträge).
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil I 2009 Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, S. 84, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 469, „Schiltach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hochwasser-Vorhersagezentrale Baden-Württemberg ( des vom 8. Januar 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise), insbesondere mit den Teilkarten/Layers
- der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)
- „LUBW-FG10“: Fließgewässer 1:10.000
- „LUBW-GEZG“: Gewässereinzugsgebiete