Sozialistische Erziehungskampagne

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Propagandaplakat von You Longgu (游龍姑, 1923–1993) „Studiere Mao Zedongs Gedanken, sei der Nachfolger des Kommunismus.“ (1963)

Die Sozialistische Erziehungskampagne (chinesisch 社會主義教育運動 / 社会主义教育运动; pinyin: Shèhuìzhǔyì Jiàoyù Yùndòng) war eine politische Kampagne, die 1963 von Mao Zedong in der Volksrepublik China ins Leben gerufen wurde.[1][2][3][4][5] Mao versuchte, „reaktionäre Elemente“ und „Revisionisten“ innerhalb der Kommunistischen Partei Chinas zu entfernen.[1][6]

Ziele und Folgen

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Das Ziel der Bewegung war es, Politik, Wirtschaft, Organisation und Ideologie zu reinigen (die „Vier Aufräumarbeiten (四清)“).[2][4] Während der Bewegung wurden Intellektuelle und Beamte aufs Land geschickt, um von Bauern umerzogen zu werden.[7] Sie besuchten noch die Schule, arbeiteten aber auch in Fabriken und mit Bauern.

Die sozialistische Bildungsbewegung dauerte bis etwa 1965 und gilt als Vorläufer der Kulturrevolution.[8][9] Laut chinesischen Forschern führte die Sozialistische Erziehungskampagne zu mindestens 77.560 Todesfällen, wobei 5.327.350 Menschen verfolgt wurden.[10][11] In der Bewegung verschlechterte sich die Beziehung zwischen Mao Zedong und Liu Shaoqi, dem 2. Präsidenten Chinas.[6][9][12]

Einzelnachweise

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  1. a b Daniel Leese, Mareike Ohlberg, Hans van Ess: Geschichte, kulturelle Tradition, Ideologie | bpb. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  2. a b Anton Pam: Wie Mao Zedongs Sozialismus scheiterte. (PDF) Abgerufen am 16. Juli 2020.
  3. Stellungnahme zur Sozialistischen Erziehungsbewegung. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  4. a b NOTES. In: Renmin Wang. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2021; abgerufen am 16. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/en.people.cn
  5. Song Yongyi (宋永毅): 被掩藏的历史:刘少奇对“文革”的独特贡献. In: Modern China Studies. Abgerufen am 16. Juli 2020 (chinesisch).
  6. a b Roderick MacFarquhar: The Socialist Education Movement. Oxford University Press, ISBN 978-0-19-167008-4, doi:10.1093/acprof:oso/9780192149978.001.0001/acprof-9780192149978-chapter-16 (oxfordscholarship.com [abgerufen am 16. Juli 2020]).
  7. Xie Chengnian (谢承年): 我亲历的“四清”运动那些事. In: Chinesische Universität Hongkong. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  8. People's Republic of China: III. In: University of Maryland. Abgerufen am 16. Juli 2020 (englisch).
  9. a b 预演文革 “四清”运动中的毛、刘矛盾. In: Phoenix New Media (凤凰网). Abgerufen am 16. Juli 2020 (chinesisch).
  10. Song Yongyi (宋永毅): 被掩藏的历史:刘少奇对“文革”的独特贡献. In: Modern China Studies. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  11. Yang Jishen (杨继绳): 天地翻覆: 中国文化大革命历史. 天地图书, 4. Juli 2017 (google.com [abgerufen am 16. Juli 2020]).
  12. Su Weimin (苏维民): 杨尚昆谈“四清”运动:毛泽东刘少奇之间的裂痕由此产生. In: The Paper (澎湃新闻). 23. Juli 2015, abgerufen am 16. Juli 2020 (chinesisch).