Stephan Legge

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Die Heilig-Kreuz-Kirche Arnsberg (1973)
Linker Kirchenraum mit Beichtstuhl
Die ehem. kath. Kirche St. Anno in Essen-Stoppenberg (1977)
Glasfenster in der Aukirche Monschau, (1966)

Stephan Legge (* 8. August 1930 in Zülpich; † 23. September 2005 in Bonn) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner.

Legge wuchs in Zülpich auf, wo sein aus Brakel stammender Vater Dr. Stephan Legge (1885–1961) Direktor der Landwirtschaftsschule war. Die Theologen Petrus Legge und Theodor Legge waren Brüder seines Vaters. Nach dem Abitur studierte Stephan Legge jun. Architektur an der RWTH Aachen.

Danach gründete er mit seiner Frau, der Architektin Ursula Legge-Suwelack, ein Architekturbüro in Lammersdorf, das sich mit Wohnungsbau und Sakralbau befasste und an Architekturwettbewerben teilnahm. 1972 gewann das Architektenpaar den ersten Preis für ihren Beitrag zum städtebaulichen Ideenwettbewerb „Bauten des Bundes und ihre Integration in die Stadt Bonn“ und wurde dadurch bundesweit bekannt.[1] Nach dem "Legge-Plan" sollten die bislang über den Großraum Bonn verstreuten Ministerien bis 1985 auf zwei Hochhaus-Zentren beiderseits des Rheins konzentriert werden – verbunden durch eine glasüberdachte Fußgängerbrücke. Die Kosten eines entsprechenden Umbaus der Stadt Bonn wurden von einer Arbeitsgruppe des damaligen Bundesbaumininsters Hans-Jochen Vogel auf 13 Milliarden Mark geschätzt.[2] Das Architekturbüro Legge zog daraufhin nach Bonn um, die Planungen wurden jedoch nicht umgesetzt.

In den 1980er und 1990er Jahren beschäftigte sich Legge zunehmend mit Altbausanierung und gründete nach 1990 ein Zweigbüro in Leipzig und eine Immobilien-GmbH.

Werke (Auswahl)

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  • 1962 Eine europäische Schlafstatt (mit Jürgen Rohner und Ursula Legge-Suwelack, 3. Preis)[3]
  • 1965 Kreishaus Arnsberg (mit Ursula Legge-Suwelack)[4]
  • 1969 Universität Bielefeld ZIF (mit Ursula Legge-Suwelack und Zoran Tasic, 6. Rang und Sonderankauf)[5][6][7]
  • 1972 Städtebaulicher Entwurf Bauten des Bundes und ihre Integration in die Stadt Bonn (mit Hermann-Josef Siepen, Norbert Breuer, Georg Krutt, Hartmut Schütt, Rolf Stockem und Ursula Legge-Suwelack, 1. Preis)[8]
  • 1976 Neuordnung Ortsmitte (mit Ursula Legge-Suwelack, 1. Preis)[9]
  • Ortsplanung Lammersdorf, Amt Simmerath, Kreis Monschau unter Berücksichtigung einer gewandelten Gemeindestruktur. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftl. Bauwesen Nordrhein-Westfalen e.V. (ALB-NRW), Düsseldorf 1966
  • Vom Biergarten zum Musentempel: Musikalische Komödie Dreilinden, in: Leipziger Blätter 21, Leipzig 1992, ISSN 0232-7244
  • Stephan Legge: Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, Haus der Evangelischen Kirche, Bonn 2007
Commons: Stephan Legge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Carl-Christian Kaiser: Bauen für den Bund, Fließband über dem Fluß, in: Die Zeit, 28. April 1972, Ausgabe 17
  2. Bundeshauptstadt am Ende, in: Der Spiegel 33/73, Hamburg 13. August 1973
  3. Das ideale Boudoir, DIE ZEIT Nr. 48, 30. November 1962
  4. Der Baumeister, Heft 62, München 1965, S. 68
  5. Bauwelt Jg. 60, Heft 49, Berlin 1969, S. 1758
  6. History - Universität Bielefeld. Abgerufen am 31. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  7. Denkmalpflege und die Moderne 1960+. LWL-Denkmalpflege, 20. Mai 2016, abgerufen am 31. August 2024.
  8. Bauwelt Heft Jg. 63, Heft 21, Berlin 1972, S. 841–852
  9. Der Baumeister Nr. 73, München 1976, S. 60–61