Tōhoku
Die Region Tōhoku (jap. 東北地方 Tōhoku-chihō) befindet sich auf der Insel Honshū, der größten Insel Japans. Tōhoku ist relativ dünn besiedelt mit wenigen Großstädten. In den Bergen gibt es viele heiße Quellen. Die Küste besteht hauptsächlich aus Felsenküste. Früher lebten hier die Ezo. Auf Japanisch bedeutet Tōhoku „der Nordosten.“
Am 11. März 2011 zerstörte das größte Erdbeben in der Geschichte Japans sowie ein anschließender Tsunami weite Teile der Küstenregion im Nordosten und führte zur Nuklearkatastrophe von Fukushima.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Region Tōhoku liegt im Norden von Honshu. Ihre westliche Seite ist am Japanischen Meer, die östliche Seite am Pazifik. Sie ist gebirgig, vor allem im mittleren Teil. Am Meer gibt es einige Ebenen, auf denen sich auch die wichtigsten Städte befinden.
Das Klima ist im Westen und Osten unterschiedlich. Im Osten ist es relativ milde, im Westen hingegen ist es eher kühler mit viel Schnee im Winter.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Edo-Zeit war wie in Nordchina und Korea Gerste das führende Anbaugetreide vor Reis. Die Region war während der Edo-Zeit häufig von Nahrungsmittelknappheit heimgesucht.[1]
Präfekturen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Region besteht in der häufigsten Definition aus sechs Präfekturen, die zusammen eine Fläche von 66.889,55 km² und etwa 9,3 Mio. Einwohner (Stand: 1. Februar 2011) haben.
Die größte Stadt in Tōhoku ist Sendai, die Hauptstadt von Miyagi.
Diese Definition von Tōhoku ist auch in Japan die häufigste; aber in manchen Kontexten gibt es andere Definitionen von Tōhoku, beispielsweise ohne Fukushima bei der Forstaufsichtsbehörde Tōhoku[2] (Fukushima ist bei der Forstaufsicht Teil von Kantō) oder in der staatlichen Regionalplanung[3] und beim regionalen Stromversorger Tōhoku Denryoku zusätzlich mit Niigata.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptsächlich wird Tōhoku landwirtschaftlich genutzt. Hauptprodukte sind dabei Reis und Früchte. Auch die Fischerei ist ein wichtiger Wirtschaftszweig.
Schon vor der Tōhoku-Katastrophe vom 11. März 2011 handelte es sich bei Tōhoku bereits um eine marginalisierte Region mit den chronischen Problemen einer schrumpfenden Wirtschaft und alternden Bevölkerung.[4]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bekannteste Sehenswürdigkeit sind die Kieferninseln bei Matsushima, zweiundzwanzig Kilometer nordöstlich von Sendai, eine der drei schönsten Landschaften Japans.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christine Liew, Aya Puster: Tohoku Daisuki I: Landeskunde auf Japanisch für Anfänger. Puster, 2008. ISBN 978-3-9811583-4-2.
- Hans-Christian Schink: Tōhoku, de/en/jp. Hatje Cantz, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7757-3548-3.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ L. M. Cullen: A History of Japan 1582-1941 - Internal and External Worlds. Cambridge, 2003, S. 23, S. 29, doi:10.1017/CBO9780511606557
- ↑ 東北森林管理局 Tōhoku shinrin-kanri-kyoku beim Nōrinsuisanshō (engl. MAFF): 管内図 (Karte des Zuständigkeitsbereichs), abgerufen am 1. April 2022.
- ↑ 東北圏広域地方計画区域の概要 Tōhoku-ken kōiki chihō keikaku kuiki no gaiyō beim Kokudokōtsūshō (engl. MLIT), abgerufen am 1. April 2022.
- ↑ Reiko Hasegawa: Disaster Evacuation from Japan's 2011 Tsunami Disaster and the Fukushima Nuclear Accident. In: Studies. Nr. 5, 2013, ISSN 2258-7535, S. 1–54. (Institut du développement durable et des relations internationales, IDDRI).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 38° 54′ 0″ N, 140° 41′ 0″ O