Taischet entstand nach 1897 aus einem Baustützpunkt und Haltepunkt der Transsibirischen Eisenbahn bei Kilometer 4515, etwa 680 km nordwestlich von Irkutsk und etwa 400 km östlich von Krasnojarsk; das Stadtrecht wurde dem Ort 1938 verliehen.
Zwischen den 1930er und 1950er Jahren war Taischet Gulag-Zentrale des Sonderlagers OserLag und der Einrichtung Angarstroi. Von hier aus wurde der Eisenbahnbau des ersten Abschnitts der Baikal-Amur-Magistrale gesteuert. Von Taischet bis Bratsk an der Angara liegt nach Gefangenen-Überlieferungen „unter jeder Schwelle mindestens ein Toter“. Neben japanischen Gefangenen der ehemaligen Kwantung-Armee stellten vor allem die Deutschen ein großes Kontingent von Zwangsarbeitern, die in der Regel zu 25 Jahren Lager verurteilt worden waren. Im Herbst 1955 wurden die Überlebenden von ihnen in Taischet gesammelt und nach Adenauers Besuch in Moskau zur Heimreise vorbereitet.
Helmuth Brückner (1896–1951), homosexueller Nationalsozialist, 1934 als Oberpräsident und Gauleiter in Schlesien von Hitler verbannt; starb im Straflager in Taischet
Wladilen Letochow (1939–2009), russischer Physiker, geboren in Taischet
Ferdinand Medlin (1892–1954), deutscher und österreichischer Gewerkschafter und Politiker, starb im Straflager in Taischet
Paul Mintz (1868–1941), lettischer Jurist und Politiker, starb im Straflager in Taischet
Ernst Tschickert (1889–1951), deutscher Widerstandskämpfer, Opfer des Stalinismus, starb im Straflager in Taischet
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation); Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 g. po Irkutskoj oblasti (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010 für die Oblast Irkutsk).online